In Karlsruhe im August 2005
Sachstand: August 2005

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Am 1. Mai hat es mir so gut bei den Dampflokfreunden in Karlsruhe gefallen, dass ein weiterer Besuch quasi "Pflicht" war. Jetzt zum Fahrtag im August hat dies terminlich geklappt. Neben meiner Tochter war diesmal Wowa (eigentlich heißt er Wladimir) dabei, ein Student aus St. Petersburg, der schon wiederholt in seinen Semesterferien in Deutschland war und diesmal bei meinem Sohn eine Woche verbrachte. Während meine Sohn lieber am PC sitzt, wollte unser russischer Gast doch lieber etwas unternehmen und kam mit.

Wowa hatte Eisenbahn als Modell im Garten noch nie gesehen (Erstaunen über meine LGB-Gartenbahn zu Hause) und war noch mehr überrascht, dass man sich hier in Karlsruhe auf die großen Fahrzeugmodelle draufsetzten und die Strecke abfahren konnte. Es hat ihm sichtlich Spaß gemacht, wenn er auch gesundheitlich nicht ganz fit war.

Nicht nur meiner Tochter und Wawa hat es sichtlich Freude gemacht, über die Anlage zu fahren. Die vollbesetzten Sitzwagen der Vereinszüge zeigen die hohe Nachfrage nach Fahrgelegenheiten, insbesondere die Kinder sind stets vom Eisenbahnfahren begeistert.

 

Susanne mit russischem Studenten in Karlsruhe
usa-lok große Dampflok des Vorstandes
so klein, aber eine eigene Lok Zu meiner Überraschung erfuhr ich, dass dieser 6-jährige junge Mann Besitzer der grünen E-Lok ist. Im einem Gespräch informierte mich dessen Großvater über Details der beiden Loks. Die verwendeten Bleche sind gelasert, wurden mit kleinen Winkel fixiert und von einem Bekannten verschweißt. Durch ein großes Bleichgewicht sind die scheinbar kleinen Zweiachsloks recht zugkräftig. Allerdings hat in der Lok kein Akku mehr Platz und es ist zum Betrieb stets der zugehörige Bedienwagen nötig. Da Großvater Spaß am Bauen hat, schenkte er eine Kombination seinem Enkel und baut sich nochmals eine neue Lok. So einen Opa hätte ich auch haben müssen.

Insgesamt waren fünf Zuggarnituren an diesem Tag auf der Anlage. Es war nicht der große Rummel, sondern es ging freundlich familiär zu. Es gab neben dem Fahren Zeit zum Gespräch und Informationsaustausch.

Keiner drängelte, auch wenn ich zum Beispiel wegen ein paar Fotos auf der Strecke stehen blieb oder wir gerade "Fahrertausch" (die Plätze wechseln und den Fahrregler weitergeben) machten, da wir ja zu dritt waren und der Zug lediglich zwei Wagen besitzt. Einmal probierten wir es doch zu dritt: Wowo vorne und ich mit meiner Tochter auf dem zweiten Wagen. Es ging so leidlich vom Sitzen, wichtig war nur festzuhalten, dass die kleine grüne Diesellok uns drei die Steigung nach oben brachte. Der Bau eines dritten Wagens ist also denkbar.

Blick von oben auf die Anlage Über die Brücke
Ich will mich nicht mangels Gesprächsstoff über das Wetter auslassen. Die Wettervorhersage für Karlsruhe war für diesen Tag jedoch nicht vorteilhaft. Laut Internet erwartete Karlsruhe vormittags, mittags und abends nur Regen. Es war zwar bedeckt, aber bis Mittag hielt das Wetter. Dann war erst mal Schluss mit dem Fahren, denn nun kam der angekündigte Regen und keiner möchte gerne im Nassen fahren. Ebensowenig sollen die Fahrzeuge nass werden, sodass rasch die Züge untergestellt oder abgedeckt wurden. Wir verzogen uns ins Trockene und ließen uns das Essen schmecken.

Nach einer halben Stunde war die Naturdusche zu Ende, allerdings konnte wegen der nassen Gleise nicht gleich wieder gefahren werden. Die Karlsruher Anlage hat eine Maximalsteigung von 4 %, da kommt keiner bei Nässe hoch. Aber die Sonne kam bald wieder durch und die Metallschienen trockneten schnell ab, sodass nach einer Unterbrechung von rund einer Stunde der Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Bis zum Veranstaltungsende regnete es nicht mehr und wir hatten einen super Fahrtag.

Bezüglich des Wetters nicht ganz so optimistisch war der Besitzer der roten Dampflok und er rüstete die Lok nach dem Regen ab. Ebenso wurde die amerikanische Diesellok wieder in ihre Remise abgestellt, da nun weniger Gäste auf der Anlage fahren wollten.

Zwangspause unter Folie
Die Arbeit nach dem Vergnügen
Unter der Brücke Am späten Nachmittag war somit nur noch ein Zug des Vereins zur Personenbeförderung unterwegs (blaue Diesellok). Leider trat dann an dieser Lok ein technischer Defekt auf, der trotz intensiven Einsatz nicht behoben werden konnte. So fiel auch der letzte Zug für die Kinderfahrten aus.

Mein kleiner Zug hat zwei Wagen, ein Fahrgast kann also mitfahren. So entschloss ich mich spontan, Kinder auf meinem Zug mit fahren zu lassen, damit kein kleiner Fahrgast wieder nach hause musste, ohne wenigstens einmal gefahren zu sein.

Mein Zug verkehrte nun als letzte Garnitur auf den Schienen und ich durfte daher auch mal unter der Brücke durchfahren. Diese Strecke wird nicht mehr regelmäßig genutzt, da durch die niedrige Höhe und die Enge eine gewisse Verletzungsgefahr besteht und besondere Vorsicht nötig ist.

Dann holten die Vereinskinder die gelbe Draisine aus dem Vereinswagen, um damit über die Gleise zu "düsen". Der defekte Kurbelantrieb führt dazu, dass die Draisine erst geschoben und dann mit Schwung den Berg herunter gefahren wurde. Ein riesiger Spaß, wie auf dem Foto zu sehen ist. Dagegen spricht das linke untere Bild eine andere Sprache: hinter mir runzelt jemand heftig die Stirn wegen des "Hindernisses" für die Draisine, während ich über diesen wunderbaren Eisenbahntag über beide Backen strahle.

Ich bin zufrieden Nachwuchs mit viel Spaß
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