Sinsheim 2009
Sachstand: Januar 2009
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Mein Standort war wieder in Halle 4 bei den Schmalspurfahrzeugen. Schmalspur
oder Regelspur, diese Zuordnung "darf" man nicht allzu eng sehen, denn so
manches Schmalspurmodell war trotz der offiziellen Trennung auf der
"Regelspuranlage" in Halle 1 und 2. Nach Rücksprache mit einem
Verantwortlichen konnte ich zur Nachtfahrt am Samstag mein Zug auf die große
Anlage bringen, um eben dort mitzufahren. Auffällig war, dass einige
Abstellgleise in Halle 2 ohne Namensschild waren, das bedeutet, sie waren nicht belegt.
Offensichtlich waren insgesamt weniger Teilnehmer gekommen (dies fiel auch
anderen Teilnehmern auf). So konnte ich
eines dieser Gleise am letzten Tag für mich als Abstellgleis nutzen.
Wegen meiner Zuordnung in Halle 4 war ich von meinen Vereinskollegen der Karlsruher Dampflokfreunde getrennt. Ich besuchte diese ab und an in Halle 2, aber so richtig beisammen war man eben nicht. Ich erhielt zwar nochmals eine Einladung zum Dampflokfahren, aber es ergab sich keine Gelegenheit, dies umzusetzen, da ich ja stets vorher meinen Zug abstellen musste bzw. wenn dieser geparkt war, passte es gerade schlecht, weil ein anderer fuhr. Eine Abstimmung untereinander ist eben so gut wie nicht möglich, wenn man in verschiedenen Hallen seinen Standort hat. Gerade weil noch Abstellgleise in Halle 2 frei waren, hätte ich als Vereinsangehöriger der Karlsruher Dampflokfreunde problemlos auch dort einen Standplatz haben können. Schade, dass dies nicht so war. |
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Etwas ganz neues und andersartiges gab es dieses Jahr in Sinsheim.
Ein Aussteller zeigte seine Lokomotivmodelle in Holzbauweise in der Baugröße für 5
Zoll. Ja sie waren
fast vollständig aus Holz gebaut bis auf "Kleinigkeiten" und die
Ausführung war "beste" Schreinerarbeit. Prinzipiell war alles aus Holz, auch die Räder und alles Bewegliche.
Da dies wirklich etwas Neues war, fand dies bei den Besuchern reichlich
Anklang und wurde entsprechend oft fotografiert. Zudem fuhren die drei Loks sogar eine kurzes Gleisstück vor und zurück, wobei
auch das Gleis aus Holz war. Es handelte sich hierbei um ein Modell eines
Schweizer Krokodils, einer großen Schlepptenderdampflok Baureihe 01 und einer
Tenderlokomotive der Baureihe 78, diese sogar noch mit einem Personenwaggon. Unerwartet und überraschend traf ich einen früheren Arbeitskollegen. Natürlich lud ich ihn zu einer Rundfahrt ein. Er schüttelte jedoch den Kopf; sicherlich wollte er nur seine weibliche Begleitung nicht einfach stehen lassen. Aber da war noch der zugehörige Junge da. "Aber ich will" rief er, und selbstverständlich dreht ich mit ihm eine Runde noch kurz vor Ende der Veranstaltung. Und ebenso unerwartet war Alexander am Samstag gekommen, er wollte nochmals da gewesen sein, als er erfuhr, dass Sinsheim zum letzten male stattfand. Dieses mal wollte er selbst an den Regler und auch bei der Nachtfahrt dabei sein. Beides konnte ermöglicht werden. |
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Bisher habe ich noch nicht gesehen, dass jemand seine Dampflokomotive mittels
zweier Seilzüge steuert. So kann man einen Waggon weiter hinten sitzen und
sieht mehr Zug vor sich und bekommt möglicherweise weniger Rauchgasse ab. Zum
Nachlegen von Kohle und bezüglich der Wassernachspeisung wird der Lokomotivführer jedoch
anhalten und absteigen müssen. Auf jeden Fall, eine recht interessante
Steuerungsvariante. Ebenso ist es das erste mal, dass ich eine Zugeinheit gesehen habe, bei welcher der Zugführer/Lokführer auf dem letzten Wagen saß und wegen der Länge des Zuges eine Videokamera für die Sicht nach vorn einsetzte. Das Bild der Videokamera in der Lok wird dann auf einem Monitor vor dem Fahrpult auf dem letzten, hier der fünfte Wagen angezeigt. Ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich vorteilhaft ist, denn das Monitorbild ist eingeschränkt, und ich persönlich würde wohl beim Fahren kaum ständig auf einen kleinen Monitor sehen wollen. Die freie Rundumsicht ist für mich sehr wichtig. Als ich vor vielen Jahren bei einem Kindergartenfest meines Sohnes quasi den ganzen Tag hinter der Videokamera stand, hatte ich am Ende des Tages das Gefühl überhaupt nicht dabei gewesen zu sein, da ich das ganze Fest nur im Monitor der Kamera miterlebt hatte. So etwas wird mir nie wieder passieren. |
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Das 13. Echtdampfhallentreffen war das letzte, welches in den Sinsheimer
Messehallen stattfand. Ab 2010 wird diese Veranstaltung in der Karlsruher
Messe sein. Für so manchen ein Grund mehr, nochmals nach Sinsheim zu kommen.
Was uns nächstes Jahr erwartet,
ist nicht konkret bekannt, diskutiert wurde hierzu schon manches.
Zum Beispiel der Entwurf für den Gleisplan für die kombinierte 5 Zoll und 7 1/4 Zoll-Anlage, welcher öffentlich aushing. Fest steht, dass eine Halle der Karlsruher Messe für die Verkaufsstände, die Podestanlagen, die stationären Maschinen und das Wasserbecken vorgesehen ist (ein Entwurf der Belegung wurden von der Messe an die Teilnehmer zugesandt), während die 2. Halle durch die beiden Gleisanlagen belegt wird. Generell bleibt hierbei alles wie bisher. Es gibt somit eine "reine" 5-Zoll-Anlage für "Regelspur" und eine von dieser unabhängigen kombinierten Anlage mit Dreischienengleis für 5 und 7 1/4 Zoll für "Schmalspur" in 5 Zoll, 7 1/4-Zoll-Fahrzeuge und für den Fahrbetrieb der Malu-Bahn. Der Entwurf zeigt, dass beide Gleisstrecken im Prinzip nebeneinander geführt werden. Das wird Vor- und Nachteile haben, je nach Sichtweise und Standpunkt. Bleiben soll auf jeden Fall die Waldbahnanlage von Gerd. Wo was wie untergebracht werden kann und wo auf Grund der anderen Platzverhältnissen Abstriche gemacht werden müssen, da werden wohl noch so manche Gedanken ausgetauscht werden. |
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Zur Nachtfahrt am Samstag hatte ich den tagsüber benutzen Akku gewechselt, um
mit neuem "Saft" auf die längere Fahrstrecke gehen zu können. Nach Fahrende
parkte ich den Zug lediglich, das Ladegerät war ja noch an den ersten Akku
angeschaltet. So begann ich den letzten Fahrtag am Sonntag mit einer nicht vollen
Batterie und dachte auch nicht mehr daran, nochmals meinen Energiespeicher zu
wechseln. So trat dann doch der Effekt ein, dass der Akku so leer wurde und
die Versorgungsspannung so weit zurück ging, dass die Steuerelektronik anfing
zu "spinnen" und dies gerade auf der Steigung der Rampe. Ein Halt auf der
Steigung war zwingend nötig; ich schaltete auf den kleineren Reserve-Akku in der
Lok um und konnte wieder weiter fahren. Das Anfahren am Berg war schwierig
aber machbar, ohne mit den Füssen nachhelfen zu müssen, denn die Veranstalter
hatten an dieser kritischen Stelle Sand gestreut. Da ich diesen Akku in
der Lokomotive vor kurzem erneuert hatte, konnte ich mit seiner Kapazität die
letzte Stunde des Fahrbetriebs abwickeln; ein extra Akkuwechsel war nicht
erforderlich.
Das zweite aufgetretene Problem betraf nicht nur mich, sondern alle Teilnehmer in Halle 4. Eine Weiche ließ sich nicht mehr richtig schalten und es gab wiederholte Entgleisungen, bis der Defekt bemerkt wurde. Manfred Ludwig (ihm gehört die Malu-Bahn) kümmerte sich darum, dass dies wieder in Ordnung kam. Dennoch kam es zu einem "Lokomotiv-Stau" und eine längere Unterbrechung des Fahrbetriebs. |
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Beim Rundgang über das Ausstellungsangebot fielen mir verschiedene "Kleinigkeiten" auf (Bilder rund um diesen Text). Da gab es einen begonnen Teile-Bausatz eines Seetal-Krokodils in Edelstahl. Sehr schön, sehr edel und ich meine mitbekommen zu haben, dass das Modell zu haben sei (siehe www.Suedostbahn.ch). Die Messing-Lokomotive mit Gesicht und Tabakpfeife fährt auf 45mm-Gleis. Fast unnötig zu erwähnen, dass beim Betrieb der Rauch nicht nur aus dem Schornstein kam. Der beige/rote Triebwagen fährt nicht auf LGB-Schienen, sondern ist ein 5-Zoll-Modell das ein Verein auf der 45mm-Podestanlage ausstellte. Sehr schön. Die beiden Schweinschnäuzchen der Saarländer sind zwar sehr ähnlich, jedoch technisch unterschiedlich. Der eine hat 12V-Technik, der andere hat 24Volt als Versorgungsspannung. Im Betrieb heißt dies: einmal Kinderausführung und für den anderen gilt: die nächste Kurve ist dein Feind. Noch ein richtiger "Hingucker" war für mich der alte Maybach "Zeppelin", welcher zur Werbung für das Technikmuseum ausgestellt war. Wie man sieht, besitzt dieser eine reguläre Straßenzulassung und ist somit jederzeit einsatzfähig. |
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Für einen halben Tag kam meine Frau mit zum
Echtdampfhallentreffen, mir zuliebe. Bevor sie nach einigen Mitfahrten mit dem
Teddybärenzug per "richtigem" Zug nach Hause zurück kehrte, führte ich sie bei
einem Rundgang durch die Messehallen, um ihr das eine oder andere
"Schmuckstück" zu zeigen. Mir machte es viel Spaß und Freude ihr dies und
jenes zu zeigen, was ich bereits vorher "selektiert" hatte; das eine oder
andere natürlich mit gewissen "Hintergedanken". Für eine ausführliche
Besichtigung war ein halber Tag einfach zu kurz.
So "fanden" wir beim Stand der Baumann-Feldbahn zwei LGB-Waggons mit Entladefunktion, welche wir kauften. Und ganz besonders wichtig war mir, mit meine Frau auf den Ausstellungsstand der Firma Zimmermann zu gehen, um ihr eine große Schlepptenderlokomotive zu zeigen, welche mich doch sehr interessiert. Es war zwar nicht das gewünschte Modell der Baureihe 55 ausgestellt, sondern eine andere Farbvariante (siehe Bild), aber man konnte sich einen guten Eindruck von der Maschine machen. Seltsamer weise gefiel ihr die dahinter stehende Tenderlokomotive besser. Leider ist die Anschaffung eines derartigen Fahrzeuges nicht nur eine Geschmacksache, sondern auch des Gewichts bezüglich des Transportes und noch mehr der Finanzen. Inzwischen ist die fragliche 55er verkauft, und zwar an die Karlsruher Dampflokfreunde. Da "darf" ich vielleicht auch mal an den Regler. |
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Ein besonderes Engagement zeigten die Schüler und Schülerinnen einer Schule, die mit ihren Lehrern eine 5-Zoll-Anlage errichten. Prinzipiell sind hierbei die Jugendlichen die "Macher", die "Erwachsenen" achten darauf, dass grundsätzlich alles funktioniert. So fuhr ein nicht ganz so detaillierter Zug seine Runden, aber es ist eben das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit vieler Einzelner, und Spaß scheint es allen zu machen, denn die Zuggarnitur war mit ständig wechselnder Besatzung auf der Strecke. Die Schule hatte darüber hinaus einen Stand, um sich zu präsentieren und für ihre Arbeit zu werben. Spenden waren und sind willkommen, das Projekt weiter zu führen. Als besonderen Anreiz konnte eine 5-Zoll-Lokomotive einige Meter Gleis vorwärts gefahren werden, an welcher mittels einer Halterung ein Butterkeks angebracht war. Die Fahr endete derart, dass dann dieser Butterkeks in den Fluß eines Schokoladenbrunnen geriet, sodass der Keks nun mit Schokolade überzogen wurde. Nach der Rückfahrt zum Ausgangspunkt wurde der Schokokeks dem Besucher übergeben. Ja, da war noch etwas "Handarbeit" nötig, damit die Schokolade auch den Keks traf, aber die Idee war gelungen und der Keks schmeckte dann trotz der klebrigen Finger besonders gut. (leider habe ich hiervon keine Fotos) |
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Es gab wie immer nicht nur 5 und 7 1/4-Zoll-Eisenbahn sondern eben auch
Dampflokomobile, stationäre Dampfmaschinen, dampfbetriebene Schiffe und auch
Eisenbahnmodelle auf kleinerer Spur. Karlheinz war nicht mit seiner blauen
5-Zoll-Lok dabei, sondern mit seinen
Echtdampf-Fahrzeugen auf 45mm-Gleis. Begeistert war er von der neuen
Streckenführung der Podestanlage und noch mehr freute er sich über seine neue
Funksteuerung. Bisher nutzte er die klassischen analogen Steuerungen, nun
hatte er eine digitale im Einsatz, welche im 2,3 GHz-Bereich arbeitet.
Entgegen Erfahrungen anderer Modellbahner beim Einsatz von 2,3
GHz-Steuerungen, funktionierte die Steuerung einwandfrei, es gab keinerlei
Störungen durch "Klickgeräusche". Er beabsichtigt daher weitere
Modelle auf digitale Funktechnik umzustellen.
Sollten sich diese positiven Erfahrungen langfristig bestätigen, würde ich eine derartige Steuerung für meine 5-Zoll-Lokomotive ausprobieren wollen. So könnte ich ganz frei meine Fahrposition auf meinem Zug wählen und ggf. auch ohne Mitfahrt z.B. Rangieraufgaben erledigen. |
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Noch einige
Fotos von der Nachtfahrt am Samstag. Die Bilder erhalten durch Blitzlicht und
ggf. angepasster Belichtungszeit ein besonders individuelles Gesicht. Mein Zug
war gerade auf die große Strecke in Halle 1 und 2 umgesetzt worden, die Waggons mit
den Teddys waren somit hier nicht dabei. Dabei waren aber meine Besucher und
Fahrgäste und natürlich ich selbst.
Ich war wiederholt Teilnehmer in Sinsheim und habe immer wieder Fotos gerade für die Homepage gemacht. Aber dieses mal war meine Fotoausbeute extrem gering. Vermutlich habe ich beim Herausziehen des Fotos aus der Hosentasche das Stellrad für die Programmwahl verstellt, ohne dies zu bemerken, sodass durch die falsche Einstellung kaum ein Foto "vorzeigbar" ist (siehe z.B. Den Maybach). Schade. Herzlichen Dank daher an Roy und Alexander, welche mir ihre Bilder zur Verfügung stellten. Zum Abschluss ein "letzter" Blick über die Gleisanlage in Halle 1 vom Treppenaufgang aus. In dieser Form wird es das Echtdampfhallentreffen nicht mehr geben. |
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