Karlsruhe Mai 2009
Sachstand: Mai 2009

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Meine Frau begleitete mich -quasi als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk- am 1. Mai zum ersten öffentlichen Fahrtag des Jahres der Dampflokfreunde Karlsruhe auf deren Anlage. Zusätzlich entschied sich meine Tochter kurzfristig, mitzukommen und so waren wir zu dritt. Susanne brachte dann zu den ohnehin schon im Auto sitzenden Teddybären weitere von sich für die offenen Waggons mit. Letztlich hatten wir 25 Bärenfahrgäste dabei, eigentlich zu viele, aber irgendwie brachten wir alle unter; sowohl im Auto als auch bei der Eisenbahn.

Der sonnige Fahrtag (Regen hatten wir erst auf der Autobahn während der Rückfahrt) fand sehr guten Zuspruch, sowohl bei den Besuchern, als auch bei den Gastfahrern. Insgesamt waren über den Tag 25 Lokomotiven bzw. Züge auf den Karlsruher Gleisen im Einsatz. Während ich sonst meist gegen die Sonne wegen meiner Hautflecken einen normalen Hut trage, trug ich diesmal die Eisenbahnermütze meines verstorbenen Vaters. Sicherlich die besser geeignete Kopfbedeckung.

Kurz vor Mittag übernahm ich für etwa 1 ½ Stunden die Personenbeförderung mit der Dampflok „Virginia“ von Heinz. Er zeigte mir nochmals kurz die Bedienung und erklärte mir zusätzlich die Handhabung der Dampfspeisepumpe. Bisher hatte ich zum Wassernachspeisen den Injektor verwendet, nun sollte es eben die Dampfspeisepumpe sein. Prinzipiell ist hier die Bedienung einfacher, da nur ein Stellrad zu betätigen ist. In der Praxis ist es gerade umgekehrt. Während der Injektor, wenn er „zieht“ sicher arbeitet, so ist die Dampfspeisepumpe eine mechanische Einheit, bei welcher auf richtige Arbeitsweise geachtet werden muss. Promt unterlief mir der Fehler, nicht rechtzeitig ausreichend Öl nachgefüllt zu haben, sodass die Dampfspeisepumpe „hing“ und eben kein Wasser mehr in den Kessel pumpte. Mit frischem Öl und leichtem Klopfen brachte Heinz diese jedoch schnell wieder in Funktion.

Als AZUBI-Dampflokführer, wie Heinz mich nannte, unterlief mir noch ein weiterer Fehler. Mein Feuer hatte ich etwas zu hoch aufgefüllt, sodass Kohle bzw. Asche zwei untere Siederohre verstopften. Dies führte zu einem Leistungsabfall der Lokomotive. Da ich die „Virgina“ nicht so genau kenne, war mir der Leistungsverlust nicht aufgefallen, Heinz merkte dies gleich, als er wieder die Maschine übernahm. Er putze die Rohre aus und alles war wieder soweit in Ordnung. Dampflokfahren ist eben keine einfache Sache, sondern ist eben eine Kombination von mehreren unterschiedlichen Tätigkeiten, welche genau aufeinander abgestimmt sein müssen. So habe ich wieder mal etwas dazu gelernt.

Ganz neu fand sich im Fuhrpark von Karlheinz eine Dampflokomotive "Polly". Er hatte diese erst vor kurzem gebraucht erworben und kann nun sowohl auf der 45mm-Spur als auch auf 5 Zoll richtig mit Dampf fahren. "Gewichtiger" Vorteil der "Polly" ist ihr Gewicht von rund 45 kg; die Lokomotive kann dadurch "leicht" von einer Person getragen werden. Meine Dampf-Visionen hätten bisher erhebliche Schwierigkeiten bei Transport und Lagerung bereitet. Karlheinz Frau übernahm an diesem Fahrtag den elektrisch angetriebenen Zug. Dabei war auch Manfred Detzner, diesmal ohne seine D16, sondern mit dem elektrischen Triebwagen. Im Gespräch miteinander stellte er fest, dass jetzt ich an der Reihe sei, eine richtige Dampflok zu bekommen. Na, meine Frau hat es mitbekommen ….

Eigentlich sollte die von den Karlsruhern Dampflokfreunden vor kurzem erworbene gebrauchte Dampflokomotive Baureihe 55 ebenfalls zum Einsatz kommen. Ein erstes Anheizen am Vortag zeigte, dass diese jedoch einen Kesselschaden hatte und somit nicht betriebsbereit war. Innerlich zuckte ich bei dieser Nachricht zusammen, denn genau für diese Lokomotive hatte ich mich ja auch interessiert. Die ablehnende Haltung meiner Frau gegenüber der „großen“ sprich 120-kg-schweren Lokomotive hat mich/uns vor einer teuren Reparatur bewahrt, denn nun muss sich der Verein um einen neuen Kessel kümmern. So unangenehm der Schaden ist, kann dieser innerhalb des Vereins mit seinen fachlich versierten Mitgliedern und der umfangreichen Werkstatt eher bewältigt werden, als ich als privater Laie ohne spezifische Kenntnissen und ohne Werkstatt.

Ein anderer Gastfahrer hatte ebenfalls reichlich Pech an diesem Tage. Als erstes blockierte der VW-Bus eines Eisverkäufers die Zufahrt zum Vereinsgelände als er schon verspätet anreiste. Wegen des starken Andrangs an Eiskäufern war es zunächst nicht möglich, den Zugang zur Gleisanlage frei zu machen.
Dann, als er noch nicht einmal eine ganze Runde gefahren hatte, zeigte sich ein Schaden an seiner Lokomotive. Da zunächst eine kleine Ursache vermutet wurde, blieb er zunächst auf dem Gleis stehen und erzeugte in Folge einen längeren Verkehrsstau. Nachdem seine Fahrzeuge dann vom Gleis gehoben worden waren, zeigte sich, dass der Umschalter für die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt defekt war. Ich hörte etwas von einem 500-Watt-Motor und erkannte einen „normalen“ Umschalter für den gesamten Fahrstrom. Hier hätte unbedingt ein entsprechend stromfester Schalter für höhere Stromlasten eingebaut sein müssen. Mit einigen Klemmen und Kabeln erreichte man mittels einer Überbrückung immerhin, dass die Lok wenigstens vorwärts fahren konnte.
Danach begann leider noch immer nicht der Fahrspaß für ihn, denn wiederholt entgleiste ein Waggon seines Zuges. Ich vermute, dass es zu einer Pufferüberschneidung kam und so ein Wagen „ausgehebelt“ wurde. Erst nachdem ein Waggon abgehängt worden war, konnte er mit den anderen endlich fahren. Das Beispiel zeigt, wie vielfältig Störmöglichkeiten von individuellen Fahrzeugen sind. Wenn Fahrzeuge auf der eigenen Vereinsanlage problemlos fahren können, so bedeutet dies nicht, dass dies auf jeder Fahrstrecke ebenso ist. Daher ist es wichtig beim Bau von Modellen gewisse Normen und Masse einzuhalten.
Durch Störungen an einem Fahrzeug bzw. durch den doch starken Fahrbetrieb kam es ab und zu zu Stauungen auf der Strecke. Sicherlich sieht es "ganz nett" aus, wenn so viele Fahrzeuge unmittelbar hinter einander stehen, aber letzlich ist das Fahren das Ziel eines Fahrtages, sodass schnell gehandelt werden muss, damit der Schienenverkehr wieder läuft. Einfach Umfahren geht ja mit schienengebundenen Verkehrssystemen ja nicht. Einmal musste ich bei einem "Zugstau" in der 4%-Steigung anhalten und logischer weise wieder anfahren. Zusammen mit meiner Frau, war das für meine Lokomotive leistungsmäßig etwas viel und wir kamen nur ganz langsam vom Fleck. Hätte ich den Regler stärker aufgedreht, hätte die Gefahr bestanden, dass die Hauptsicherung mit 30 Ampere durchbrennt (hier ist es gut einen Ampermeter zu haben). Markus lief gerade neben uns her und gab dann mir spontan „Anfahrhilfe“, sodass keiner von uns absteigen musste. Das sind die Nettigkeiten, die die Fahrtage bereichern und Spaß bereiten.

Ja, ein Super Tag war das. Gerne wieder und mehr. Mal sehen, wie sich weitere Fahrmöglichkeiten ergeben. Ich freue mich drauf.

Ach ja, den großen blauen Bär hatten wir auch mit, allerdings ist dieser zu groß, um ihn in einen Waggon zu setzen. So fuhr Susanne mit ihm noch ein paar Extrarunden, während ich schon die anderen Sachen im Auto verstaute.

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