Messe-Karlsruhe 2010
Sachstand: Januar 2010

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Das Echtdampfhallentreffen am neuen Standort der Messe Karlsruhe ist insgesamt gut gelaufen. Zahlreiche Beiträge in verschiedenen Eisenbahn-Foren hatten überwiegend ein positives Echo, nur wenige Punkte wurden als Kritikpunkte angesprochen. Ein für mich persönlich dicker Minuspunkt war, dass ich bezüglich Teilnahme am Echtdampfhallentreffen eine Absage erhielt und somit keine eigenen Fahrzeuge dabei hatte. Daher besuchte ich die Messe auch nur an den Wochenendtagen Samstag und Sonntag.

Mehrere Rückmeldungen über das Fehlen meines Bärenzuges erhielt ich gleich Samstag morgens, als ich eine Begrüßungsrunde durch die Halle mit der Gleisanlage machte. Ja, es ist aufgefallen, dass der Zug mit den Teddys nicht da war, wiederholt wurde ich darauf angesprochen, auch von Leuten, welche ich nicht unmittelbar kannte, die aber den Bärenzug mit meiner Person in Verbindung brachten. Auch Markus erzählte mir, dass er derlei Anfragen erhalten hatte. So erscheint es recht sicher, dass im nächsten Jahr ich wieder mitfahren werde.

Aktuell war ich als Begleitperson mit Roy gemeldet. Er brachte zusammen mit Udo seinen kompletten fahrbereiten Fuhrpark mit: seine Köf und 9 Waggons, darunter die beiden neuen Tankwagen und drei gerade erst fertig gestellte O-Waggons. Der Zug besaß eine Gesamtlänge von ca. 12 Metern.

Mit zwei Erwachsenen als Fahrpersonal hatte die kleine Lokomotive richtig etwas zu arbeiten, das Anfahren ging nur langsam. Das Befahren der Rampe wurde vermieden, nur zwei oder dreimal wurde der Versuch gemacht, die Rampe zu bewältigen. Einmal mit ordentlich Anlauf und gefühlvollem Finger am Regler wegen des Durchdrehens der Antriebsräder gelang die Fahrt über die Steigung. Ansonsten musste von Hand nachgeschoben werden, wenn die Rampe wegen eines stehenden Fahrzeuges doch befahren werden musste. Über die drei Messetagen schaffte die Köf, welche lediglich einen 200W-Motor besitzt, zuverlässig Runde um Runde, auch als wir als Belastungsprobe sogar zu dritt auf dem Zug waren und ein 10ter Wagen angehängt wurde.

Ein Vergleich der Situation des Echtdampfhallentreffen zwischen Sinsheim und Karlsruhe liegt nahe. Sicherlich liegen beide Messestandorte nahe einer Autobahn, jedoch erscheint mir, dass die Messe in Karlsruhe wesentlich besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, denn vom Hauptbahnhof Karlsruhe ist ein speziellen Messebus eingerichtet, der immerzu hin und her pendelt. Für Autofahrer sind in Karlsruhe rund um die Messehallen mehr als ausreichend Parkplätze vorhanden, ohne längere Fußwege.

Sehr angenehm war es, dass die Hallen in Karlsruhe nicht so kalt wie die in Sinsheim waren, auch wenn wegen des Rauchs der Dampflokomotiven gelüftet wurde. Laut war es wie bisher in der Halle mit dem Fahrbetrieb auch.

Insgesamt ist die Messe Karlsruhe natürlich wesentlich neuer und moderner ausgestattet, wie z.B. mit mehr Toilettenanlagen. Allerdings besteht umgekehrt der Nachteil, dass der Hallenboden der Halle 1 empfindlicher als der der Halle 2 ist und z.B. nicht über eine Temperatur von 80 Grad belastet werden darf, ergo können hier keine Dampfloks betrieben werden. Ebenso ist der Verbindungsbereich zwischen den Hallen und die Empfangshalle mit „besseren“ Bodenplatten belegt, welche die Lokomobile nicht befahren durften. Diese konnten somit lediglich in Halle 2 betrieben werden.

Der wesentliche Unterschied zwischen Sinsheim und Karlsruhe ist jedoch der Größenunterschied der Messehallen. In Sinsheim wurden fünf Hallen mit zusammen 30000 m2 für das Echtdampfhallentreffen genutzt, davon 19000 m2 (Hallen 1, 2 und 4) alleine für den Fahrbetrieb während in Karlsruhe insgesamt nur 25000 m2 zur Verfügung standen, davon die Hälfte, eben nur 12500 m2 für den Fahrbetrieb. Somit deutlich weniger Fläche für die Gleisanlagen.

Ganz korrekt ist dies nicht, denn der Rossdorfer Eisenbahnclub betrieb eine Inselanlage für sich allein zusätzlich in Halle 1, um die Podestanlage von Herrn Bönning errichten zu können. Schade, dass hier eine Trennung vorhanden war, denn eine Gleisverbindung zwischen den beiden Messehallen ist derzeit nicht realisierbar.

Ebenso fehlte die Feldbahnanlage von Gerd Ziller; aus Termingründen konnte er dieses Jahr nicht an dieser Veranstaltung teilnehmen. Platz ist für seine Feldbahnwelt meines Erachtens vorhanden, denn rund um den Bahnhof der Malu-Bahn und der Stellplätze der 7 1/4-Zoll-Strecke ist noch freier Raum vorhanden; aktuell wurde dieser mit zahlreichen Tannenbäume zugestellt.

Insgesamt war viel Verkehr auf der 5-Zoll-Strecke, es gab immer wieder Staus, da sich eine ähnliche Anzahl von Fahrzeugen/Zügen wie in Sinsheim auf einer nun kürzeren Fahrstrecke befanden. Kürzer oder nicht, darüber wurde kontrovers gesprochen, gefühlt ist die Fahrstrecke deutlich kürzer, ggf. entsteht dieser Eindruck durch die längeren geraden Streckenabschnitte. Die echte Länge einer Runde dürfte lediglich mit einem Tachometer zu überprüfen sein, Roys Lokomotive hat hierfür keinen.

Dennoch sollte die Organisation eine Streckenverlängerung durch Veränderung des Gleisplans prüfen, natürlich in Abhängigkeit von dem vorhandenen Schienenmaterial. So wäre meines Erachtens für eine weitere Umfahrung der mittleren Rangiergruppe noch ausreichend Platz vorhanden, wenn einige Abstellgleise neu positioniert würden. Als Ergebnis würde dann eine zweigleisige Führung um den mittleren Bereich bestehen und die eine gerade Strecke entlang der Front mit den Türen würde wegfallen.

Wichtig ist, dass weiterhin die Rampe umfahren werden kann, hier könnte die entsprechende Weiche vielleicht zukünftig elektrisch geschaltet werden können, damit hier auf der Hauptstrecke nicht angehalten werden muss.

Nicht, dass ich mit meiner Lok vom Bärenzug unzufrieden bin, aber irgendwie würde mich doch eine größere Lokomotive reizen. Ich habe mich daher schon ein wenig auf der Messe nach Größerem umgesehen, noch ganz ohne konkrete Absichten. Bereits in der Baugröße H0 gefällt mir das Modell des deutschen Krokodils, der elektrischen Baureihe 94 sehr gut. Hier auf der 5-Zoll-Anlage in Karlsruhe waren sogar vier Stück unterwegs.

Für mich war die Schönste hiervon die von Herrn Ehrle aus Wasserburg, die dieser sowohl als Bausatz wie auch als Fertigmodell an seinem Stand anbot. Fahrfertig kostet sie 12000 Euro, als Bausatz mit allen gelaserten Blechteilen inklusive der nötigen Zeichnungen 2800 Euro. Auf seinem Messestand wurde ein Motorvorbau dieses Modells ausgestellt, um die Detaillierung und die Verarbeitung zeigen zu können.

Ebenso attraktiv ist das Angebot einer Vorserien E03, sie kostet fertig rund 10000 Euro. Während auf der Anlage eine fertige 03er mit drei passenden TEE-Wagen ihre Runden drehte, war auf dem Verkaufsstand das Skelett der Lokomotive ausgestellt.

Und dann erfuhr ich noch, dass eine Mogul-Dampflokomotive der Familie Deckert zum Verkauf stünde. Ein schönes Modell, aber eben ein amerikanischer Typ; die Lokomotive würde für 6800 Euro angeboten. Es gibt also Möglichkeiten.

Etwas Besonderes für mich war die erstmalige öffentliche Präsentation eines noch nicht ganz fertigen Triebkopfes des VT 11.5. Dieser Triebzug gehört mit zu meinen besonderen Lieblingen und ich habe so meine Vision, wie so etwas in 5 Zoll umzusetzen wäre. Die Familie Opitz arbeitet bereits seit zwei Jahren an der Realisierung, inzwischen wurden bereits 2 Köpf und 2 Zwischenwagen gebaut. Ich bin riesig gespannt, wann dieser Zug das erste Mal in Rossdorf fährt. Mit Herr Opitz habe ich beim Mittagessen über den Bau des Gehäuses gesprochen; so wurde z.B. das TEE-Logo mittels Laser ausgeschnitten. Es ist schon toll, welche Möglichkeiten manche Eisenbahnfreunde haben.

Mehrere 5-Zoll-Fahrzeuge/Züge wurden via Digitalsteuerung bedient. Manfred Detzner ließ mich mit seiner 2,4 GHz-Steuerung seinen Zug rangieren, um ein Gefühl für diese Technik bei 5-Zoll zu erhalten: überzeugend, sodass ich ebenfalls umrüsten werde. So wäre ich nicht mehr zur Steuerung des Zuges mittels Kabel an eine bestimmte Sitzposition gebunden, sondern könnte auf jedem beliebigen Waggon meines Zuges sitzen bzw. beim Rangieren z.B. an der Weiche stehen, welche als nächstes geschaltet werden soll. Allerdings ist für den Einsatz einer 2,4 GHz-Steuerung noch offen, welche technischen Komponenten wie eingesetzt werden.

Noch ein paar Dinge/Ereignisse/Notizen am Rande rund um das Echtdampfhallentreffen.

Die Blechteile der V100 Ost kosten (natürlich unlackiert) 1000 Euro.

Durch die Aussichtskanzel des Rheingold "gingen" zwei Personen; super gemacht.

Die Virginia der Karlsruher Dampflokfreunde hatte am Tender ein Achsschaden.

Die Nachtfahrt hatte sehr viel Spaß gemacht.

Roy erhielt ein Angebot für eine Amerikareise mit viel Eisenbahn.

Ja, ich traf Bekannte und Verwandte, welche als Besucher kamen.

Der Edelstahlkessel ist für die BR55 von Herrn Sornberger.

Sechs bauähnliche Dampfloks (BR89) fuhren als Mehrfachtraktion; das war stark.

Wir brauchten drei Autos, um Roys Fahrzeuge nach Hause zu bringen.

Fazit: Insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Davon bitte mehr.

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