Rossdorf August 2010
Sachstand: August 2010
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Rossdorf hatte das Ortskernfest mit zwei Fahrtagen auf der 5-Zoll-Anlage am Bahnhof. Samstags begann es etwas später, dafür wurde bis weit in die Nacht hinein gefahren, am Sonntag war Fahrzeit zwischen 11 und 18 Uhr. In Absprache mit meiner Frau entschied ich mich den Sonntag zu nutzen, denn Samstag ist „traditionell“ der Tag für Pflichtarbeiten rund ums Haus. So verpasste ich das Nachtfahren, den recht sonnigen und trockenen Tag und die vielen Besucher auf der Anlage. Am Sonntag war das Wetter recht durchwachsen, zwei mal musste ich meinen Bärenzug mit einer Plane abdecken und bei der sehr regnerischen Heimfahrt war ich insgesamt froh, dass ich etwa vier Stunden hatte fahren können. Das schlechtere Wetter am Sonntag hatte uns also nicht abhalten, nach Rossdorf zu fahren, wir waren jedoch auf Nässe vorbereit. So wurde der Vierachser nicht in den Zugverband mit eingestellt, da meine Regenplane genau für die Lok mit den vier Zweiachser ausreichte. Unnötig nass mussten weder meine Bären noch die Fahrzeuge werden. Zur Entlastung der beiden Bärenwagen durften „Hermann“ und „Strubbi“ auf den hinteren geschlossenen Waggon sitzen. |
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Obwohl offensichtlich am Samstag mehr Gäste auf der Anlage gewesen waren, war der Sonntag auch gut besucht. So traf ich einige näher bekannte Eisenbahnfreunde und konnte mich austauschen. Udo war gekommen und hatte seinen PKW-Anhänger mitgebracht, in welchem er mehrere Modelle lagerte und transportierte. Er überraschte mich im Laufe des Tages mit der Aussage, dass er seine kompletten 5-Zoll-Sachen aufgeben und verkaufen möchte. Der Aufwand für Lagerung und Transport sei ihm für zweimal im Jahr zu groß. Zunächst soll die Lokomotive, eine V100 mit zugehörigem Bedienwagen verkauft werden, dann erst verkauft er die Waggons und die noch vorhandenen Bausätze. Als erste Hausnummer hat Udo einen Preis von 5500 Euro für die Lok und den Bedienwagen genannt. Interessenten für seine schönen Waggons hätte er gleich gefunden. |
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Kaufen und Verkaufen war wiederholt ein Thema. Die kleine rote Köf wechselte am Samstag für 1200 Euro gerade den Besitzer. So haben die Kinder eine eigene Lok, genauer soll diese einem gehören, der andere soll ebenso demnächst eine eigene erhalten. Wichtig ist, dass die Kinder Spaß an der Eisenbahn haben und hoffentlich beim Eisenbahnhobby längerfristig bleiben. Die ozeanblau/beige V60 von der Familie Opitz wurde vor kurzem für die Enkelkinder gebaut. Parallel entsteht eine zweite, welche frei zum Verkauf angeboten wird. Allerdings soll das Stück dann mindestens 4000 Euro kosten. Auch der Rossdorfer Eisenbahn Club hat eingekauft; und zwar ein Starterset von Dorrington mit der elektrisch betriebenen Lok Planet und einem zugehörigen Sitzwagen. Die neue Lokomotive wurde am heutigen Fahrtag geliefert und zunächst zur Besichtigung ausgestellt. |
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An diesem Fahrtag war interessant, dass zwei Dampflokomotiven der Baureihe 55 fuhren. Diejenige von Wolfgang mit dem neuen Edelstahlkessel und die vereinseigene Lok. Beim direkten optischen Vergleich fiel auf, dass die Dampflokomotive des Eisenbahn Clubs deutlich detailreicher ausgestattet war, die technische Basis kommt bei beiden Maschinen von der Firma Zimmermann. Während Wolfgang´s Lok mit dem neuen Edelstrahlkessel seidenweich fuhr, machte die Vereinslokomotive Schwierigkeiten beim Betrieb, obwohl diese erst letztes Jahr eine recht teure Revision hatte. Irgendwie kam beim Fahren durch die Achsspeisepumpe kaum Wasser in den Kessel. Ralf Reppingen war gerade anwesend (wirklich zufällig und zum ersten mal in Rossdorf) und sah sich die Maschine an, denn er führt für Zimmermannlokomotiven Serviceleistungen durch. Er stellte die Dampflokomotive kurzer Hand auf zwei Pflastersteine, um die Lok besser beobachten zu können, während die Räder drehten. Einige Hähne wurden geöffnet und geschlossen, einige Rohrverbindungen getrennt und dann war die Diagnose sicher, dass die Achsspeisepumpe defekt war. |
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Unmittelbar auf dem Anheizgleis wurde die Maschine mittels eines Montagegestells auf den Kopf gestellt (trotz Regengüsse) und von unten soweit demontiert, dass die Speisepumpe geöffnet werden konnte. Zwei nicht ganz korrekt festgezogenen Schrauben innerhalb der Achsspeisepumpe waren die Ursache für den Defekt. Somit kein richtiger materieller Schaden, aber einen erheblichen Aufwand von rund viereinhalb Stunden Dauer für die Reparatur. Dabei waren trotz der zwischenzeitigen Regenschauer rund um die Lokomotive ständig sechs, acht oder noch mehr Fachleute/Mitglieder/Interessenten, welche die Gelegenheit nutzten, von den Profis etwas „abzugucken“ und Erfahrungen aus der Praxis mitzunehmen. Am Ende war die Reparatur erfolgreich und die Lokomotive wurde wieder neu angeheizt und ausführlich getestet. |
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Weniger Glück hatte auch Karlheinz mit seiner Polly, wiederholt entgleiste sie, scheinbar grundlos. Eine genauere Durchsicht der Achsen und Räder brachte dann den wahren Grund für die Entgleisungen: an einem Rad war ein Stück des Spurkranzes abgebrochen. Im Nachhinein erinnerte sich Karlheinz dann an Entgleisungen auch auf anderen Anlagen, sodass nicht nachvollziehbar war, wann der Spurkranzschaden ursprünglich aufgetreten war. Jetzt war kein weiterer Betrieb mehr möglich. Ersatzweise half Karlheinz bei der Personenbeförderung aus und fuhr einige Testfahrten mit der 55er von Wolfgang, die mit dem neuen Kessel erstmalig in Betrieb war. Auch ich hatte, genauer meine Lokomotive hatte ein Zipperlein, denn hin und wieder hupte diese unkontrolliert, wenn ich am funkgesteuerten Regler drehte. Offensichtlich ist der der Hupe zugehörige Kanalschalter nicht sauber justiert, das lässt sich aber einstellen. |
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Ebenfalls mit einer 2,4-GHz-Funksteuerung war die schwarze Köf unterwegs. Sie hat eine etwas komfortablere technische Ausstattung als meine Lokomotive. Neben dem 4QD-Regler mit Funkmodul bestehen Zusatzfunktionen zur Lichtsteuerung und zur Entkupplung. Neu sind auch die mitgebrachten Weichenantriebe von Erik Opitz, welche erstmalig installiert und getestet wurden. Damit wird die Einfahrt in die Bahnhofsgleise erheblich komfortabler. Eine Regenpause wurde von mir genutzt, die Fahrzeuge im Auto zu verladen. Zu „grau“ erschien der Himmel, als dass es nochmals länger trocken bleiben würde. Bereits wieder aufkommende Regentropfen ließen den Abschied recht kurz ausfallen. Dennoch, ich war gerne da und komme gerne wieder. |
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