Echtdampfhallentreffen Messe-Karlsruhe 2015
Sachstand: Januar 2015

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Zum Echtdampfhallentreffen hatte ich bis auf die kleine Feldbahnlokomotive alle meine Fahrzeuge mitgenommen, wobei ich für den Rücktransport unbedingt die Unterstützung von Roy benötigte, da ich beide Lokomotiven (E94 und E22) nicht gleichzeitig im Auto transportieren konnte (Die meisten Fahrzeuge hatte ich bereits zum Gleiseinfahren mit nach Karlsruhe genommen). Im Vorfeld hatte ich die Funksteuerung der E22 nun in die E94 eingebaut und die E22 sollte die kabelgebundene Steuerung der E94 erhalten. Leider passierte beim Einbau dieser 4QD-Steuerung mir ein Fehler, sodass diese Steuerung nun defekt war. Dennoch wollte ich auch mit der E22 beim Echtdampfhallentreffen fahren und zwar mit Roys Bedienwagen. Hierzu ersetzte ich extra die vorhandenen (seltenen) 7mm Stecker gegen solche mit 4mm, damit Roys Steuerung einsetzbar wäre. Doch Roy war mit seiner neuen 218er relativ oft auf der Stecke; er war geradezu zu einem Vielfahrer geworden. Die E22 kam daher während der Veranstaltungstage nicht zum Einsatz.

Bei Herrn Erle auf dessen Messestand konnte die 4QD-Steuerung nochmals getestet werden. Obwohl die vier „dicken“ MOSFETs von mir ausgetauscht worden waren, funktionierte die Steuerung nicht; lediglich die beiden Relais für die Fahrtrichtung klackten ordnungsgemäß. Durch Vermittlung von Chris konnte die Steuerung direkt auf der Messe zur Reparatur gegeben werden.

Ebenso wollte ich meine LGB-Frank S während des Echtdampfhallentreffens bei Dampf-Hermann abgegeben, damit endlich die vor zwei Jahren bei ihm gekaufte Dampfpfeife eingebaut würde. Doch leider war dieser wie letztes Jahr nicht auf der Messe vertreten. Karlheinz bot sich dann an, mir das Pfeifenventil einzubauen, da ich mich mit Hartlöten nicht auskenne. Vielen Dank.

Pflichten gab es während des Echtdampfhallentreffens auch: Schrankendienst am Bahnübergang oder Standdienst beim eigenen Verein. Dieses Jahr hatte ich keinen Schrankendienst, wohl aber an zwei Tagen einen Einsatz bei unserem Vereinsstand. Wie während der Vorjahre war dies keine lästige Pflicht, sondern eine Bereicherung durch direkte Erlebnisse. So bekam ich die Lautsprecherdurchsage mit, dass ein Opa seinen Enkel suchte; vermutlich war dieser Opa von irgendetwas Dampfmässigem so abgelenkt gewesen, dass er nicht mitbekam, dass der Enkel verloren ging. Dann hatte ich zwei französisch sprechende Herren am Stand, die sich für die präsentierte Polly von Karlheinz interessierten, da sie eine ebensolche selbst restaurieren wollten. Ich sprach spontan eine Frau an, ob sie französisch spräche und sie konnte dann zwischen uns übersetzen, leider nicht wirklich weiterhelfen. Und ich gab einem Kind unseren Flyer mit den aktuellen Fahrterminen für dieses Jahr in die Hand mit dem Hinweis, diesen Mutti zu geben. Diese „Mutti“ lachte, denn sie fühlte sich geschmeichelt; wohl weil sie eine Generation weiter war.

Dieses Mal hatte ich mir vorgenommen, mich beim Aufbau der Gleisanlage zu beteiligen. So investierte ich einen Samstag zum Gleiseschrauben. Das war zwar richtig Arbeit, aber es hat auch Spaß gemacht, sodass ich mir sagte, dass ich nach dem Verladen meiner eigenen Fahrzeuge auch noch ein oder zwei Stunden länger bleiben würde, um beim Abbau mitzuhelfen. So besorgte ich mir bei Ludwig einen Akkuschrauber und löste Schraubverbindung um Schraubverbindung. Kurz vor halb neun stand Ludwig neben mir und beendete den Einsatz mit einer Einladung zum gemeinsamen Umtrunk. Irgendwie freute mich diese Einladung, aber ich wollte dann nur noch nach Hause. Dieses Mithelfen war trotz der Mühe eine Erweiterung des Erlebens des Echtdampfhallentreffens und kann nur jedem zur Nachahmung empfohlen werden. Es war schon toll drei Meter lange Gleise aus der Gitterbox herauszunehmen und Stück für Stück entsprechend dem Gleisplan zusammenzusetzen. Und genauso wie mit H0- oder LGB-Schienen, am schwierigsten war es, Gleislücken mit vorhandenen Gleisstücken zu schließen.

Die E94 war und ist ein wundervolles Modell. Wiederholt erhielt ich mit Kopfnicken oder Handzeichen positive Rückmeldungen, auch wurde die Kamera oder der Fotoapparat häufiger aktiv wie in früheren Jahren. Die E94 von Herrn Erle war noch einen Tick feiner als die meinige, hat diese doch z.B. eine Führerstandseinrichtung, Scheibenwischer und weitere Details am Fahrgestell. Eine Führerstandseinrichtung hätte ich selbst gerne in meiner Lokomotive. Hierzu erlaubte Herr Erle, dass ich von der seinigen einige Fotos ganz aus der Nähe machen konnte.
Ebenfalls recht gut gefiel es mir, meine E94 ganz alleine als einzelnes Fahrzeug auf der Strecke zu steuern. Hierzu saß ich auf dem vorausfahrenden Zug und konnte dann meine Lokomotive ganz sicher mit der Funksteuerung hinter mir her fahren lassen. Einige Besucher waren zunächst darüber verwundert, aber so mancher klevere Junge sah sofort, von wo aus die Lok gesteuert wurde. Solo war die E94 mehrmals, da Yanik wiederholt meine Waggons an seinen Zug mit anhängen wollte, um so einen noch längeren Zug mit der Dampflokomotive führen zu können.

Ja, leider musste die Virginian von Heinz-Dieter viel mehr im Einsatz sein, weil bei der BR 55 von Wolfgang und Karlheinz bereits nach nicht einmal zwei Streckenrunden ein Wasserschlauch nahe der Achsspeisepumpe platzte. Der erforderliche Reparaturaufwand wäre doch größer gewesen, sodass die 55er leider nur diesen kurzen Einsatz hatte und ansonsten die Virginian gefahren wurde. Karlheinz nahm den Defekt zur Kenntnis, stellte jedoch gleich klar, dass eine Reparatur erst nach dem Echtdampfhallentreffen durchgeführt würde.

Keine Reparatur, aber nach dem Echtdampfhallentreffen stellte ich zu Hause fest, dass meine E94 zwei Schrauben am Fahrgestell verloren hatte; nichts schlimmes, aber sie waren weg und weitere waren locker. Der Betrieb der Lokomotive geht somit immer mit einer steten Überprüfung einher. Als ich bei Roy dann die E22 abholte, konnte er mir für die verloren gegangenen Schrauben Ersatz leisten. Danke für diese Hilfe.

Und immer wieder entdeckte man Neues. In so mancher Lokomotive steckte eine ungeahnte „Spielerei“. In meiner E94 war/ist eine Druckluftpfeife vorhanden, welche für den insgesamt zarten Pfeifton doch einen recht großen Aufwand erfordert. In dieser gelben V100 konnten die Klappen der Lüftungsgitter motorisch geöffnet und geschlossen werden. Mittels Motor mit Endlagenschaltern und über verschiedene „Seilzüge“ konnten die Lamellen der Lüftung gesteuert bewegt werden. Wirklich irre, auf welche Ideen die Modellbauer so kamen.

Und noch etwas: wann kann man schon mal 100 Meter geradeaus fahren und so die Höchstgeschwindigkeit der Lokomotive ausfahren? Hier beim Echtdampfhallentreffen waren auf der langen Gerade 38 gerade Gleisstücke (inclusive des geraden Abschnitts einer Weiche) hintereinander. Jedes Gleisstück ist drei Meter lang (bis auf zwei Ausgleichstücke), sodass rechnerisch es über 110 Meter geradeaus ging. Auf diesen 100 Metern "Gleisautobahn" konnte durchaus bei freier Strecke der Regler einmal voll aufgedreht werden. Meine E94 war/ist sehr schnell und hier machte es richtig Spaß, ab und zu das Tempo auch mal auszunutzen. Nur vor der nächsten Kurve musste man unbedingt wieder abbremsen, um sich und andere nicht zu gefährden.

Ein besonderer Gast kam zu mir direkt an mein Abstellgleis: Herr Bücheler, der Vorbesitzer der E94. Wir unterhielten uns natürlich über seine ehemalige / meine jetzige. Ihm gefiel, dass nun alle Funktionen per Funksteuerung möglich waren. Er wusste bereits von meinem Problem, dass eine der Stirnlampen (glücklicher weise auf der hinteren Seite) nicht mehr leuchtete. Von ihm erhoffte ich mir Hinweise, wie ich die Lokomotivlaterne ausbauen könnte, um die defekten LEDs auszutauschen. Der Hinweis von Herrn Bücheler, dass die Laterne von innen angeschraubt sei, half mir, die nötigen Schrauben für die Demontage zu finden. Ich hatte mich sehr gefreut, dass Herr Bücheler mich auf der Messe besucht hatte. Da er mir seine neue E-Mail-Adresse gab, konnte ich ihm einige Bilder zusenden.

Für Susanne bestand lediglich am Freitagabend nach dem Seminar die Möglichkeit, das Echtdampfhallentreffen zu besuchen; ihr blieben gerade mal rund eine Stunde der Öffnungszeit. Sie bat mich darum, sie an der S-Bahn-Station der Messe abzuholen. Beim Verlassen der Messe fragte ich an der Kasse nach einer Abendkarte, leider wurde keine angeboten. Ergo hätte ich den vollen Eintrittspreis für Susanne bezahlen müssen, auch wenn es eben nur für eine Stunde gewesen wäre. Ärgerlich, aber es war für sie eben terminlich nicht anders möglich. Als ich dann mit Susanne von der S-Bahn etwa gegen 17:10 Uhr an die Kasse kam, war diese nicht mehr besetzt und Susanne wurde ohne Karte eingelassen; da haben wir uns beide gefreut.

Überrascht war Susanne, dass im Käfigwagen der schwarze Panter "Excalibur" mitfuhr. Sie hatte am Vortag damit "gespielt", dass ich ihn mitnehmen sollte, jedoch nicht wirklich gedacht, dass ich dies auch täte. Nun war dieser doch tatsächlich an diesem Tag dabei und fuhr nicht nur an meinem Zug mit.

Für die Nutzer der Gleisanlagen beim Echtdampfhallentreffen war die Nachtfahrt immer ein besonderer Höhepunkt. Neu war nun dieses Jahr, dass auch Besucher gegen ein zusätzliches Eintrittsgeld an diesem Teil der Veranstaltung teilnehmen konnten; leider wurde das nicht besonders stark genutzt. Dennoch sollte in diesen zwei zusätzlichen Stunden natürlich ein entsprechender Fahrbetrieb angeboten werden und die Fahrer von Lokomotiven, Zügen, Lokomobilen und Dampftraktoren wurden angehalten, ihr Abendessen erst nach 20:00 Uhr einzunehmen. Unabhängig von den Besuchern fuhr ich bis gegen 21:00 Uhr und genoss das Fahren im Dunkeln.

Drei wunderbare Tage waren das, Eisenbahnfahren und Spaß haben jede Menge. Die Pflichten waren Ergänzung, keine Last. Die Gespräche mit den Gleichgesinnten und auch der individuelle Grillabend am Abstellgleis werteten die Veranstaltung für mich auf. Gleichzeitig fand ich Hilfe und Lösungen für meine verschiedenen Eisenbahnprobleme. Das Miteinander und das Gemeinsame waren und sind es, das dieses Hobby neben dem Thema Eisenbahn so schön macht. Ich freue mich schon sehr auf die neue Saison und natürlich auf das nächste Echtdampfhallentreffen.

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