Der erste Fahrtag der neuen Saison für mich und den Bärenzug. Das Auto war randvoll beladen und doch hatte ich einen Waggon weniger dabei als sonst, denn die E94 war nun in vier Transportkisten verpackt, damit die Lokomotive bei Lagerung und Transport besser geschützt wird. Diese Kisten benötigen mehr Platz im Auto und so musste ein Wagen zurück bleiben. Ursprünglich wäre meine Frau auch noch mitgekommen, jedoch wollte meine Tochter mit mir nach Karlsruhe fahren. Nicht zum Eisenbahnfahren auf der Anlage in Bulach, sondern, weil sie nun in Karlsruhe wohnt und nach Hause wollte. So war ich auf der Anlage in Karlsruhe alleine unterwegs und niemanden sprach mich an, dass ein Waggon weniger hinter der Lok war.

Bereits nach einer Runde mit meinem Zug war plötzlich Ende des Fahrvergnügens, denn am Signal vor dem Bahnhof wollte die Lokomotive bei "freie Fahrt" nicht weiter fahren, so musste der Zug auf ein Bahnhofsgleis geschoben werden. Recht schnell stellte sich heraus, dass die Steuerung „tot“ war, denn keine LED leuchtete. Glücklicherweise gibt es mit Michael in Karlsruhe einen Spezialisten für diese Steuerung. Schon bald hatte er den Fehler gefunden: eine Kleinsicherung war defekt. Die Feinsicherung hatte ich überprüft, aber dass da noch andere Sicherungen waren wusste ich nicht, denn die Kleinsicherung sieht oberflächlich betrachtet wie ein Kondensator aus. Und nun?

Michael fragte sich bei den Karlsruhern durch, ob nicht irgendwer eine annähernd passende Sicherung hätte. Eine Kleinsicherung hatte nieman, aber eine Feinsicherung fand sich bald. In der Werkstatt konnte ich dann zwei Drähte an diese Feinsicherung anlöten, welche dann in den Anschlusssockel der Kleinsicherung gesteckt wurden. Und schon zeigten die LEDs an, dass die Steuerung wieder Befehle annehmen konnte. Zum Schutz gegen unerwünschte elektrische Kontakte wurde die Ersatzsicherung noch in eine Plastiktüte gesteckt und schon ging die Fahrt wieder los. Danke für die Hilfe und Unterstützung vor Ort. Auch Matthias, der „Erfinder“ der Steuerung war an diesem Tag anwesend und gab mir dann noch einen Rat zur Anpassung der Steuerung mit auf den Weg.

Wichtig war, warum die Sicherung ausgelöst hatte, damit zukünftig genau dies nicht wieder passieren würde. Für die mechanische Bremse der Lokomotive hatte ich zwei Servos eingebaut, welche ich per Funk bedienen konnte. Als ich dann bei der Talfahrt den Fahrregler auf „neutral“ stellte und anschließend mechanisch bremsen wollte, war offensichtlich der Strombedarf dieser beiden Servos zu groß und die Kleinsicherung löste aus. Zukünftig werde ich die beiden Servos an eine eigene 5-Volt-Versorgung unabhängig von der der Steuerung anschließen. Bis dahin wird eben nur mit einem Servo gebremst. Aber das sollte die Ausnahme sein, denn die elektrische Bremse mit Rückspeisung funktioniert recht gut. Übrigens beim Test zuvor im Wohnzimmer hatte alles funktioniert, ohne dass es Probleme mit einer Sicherung gegen hätte. Aber jetzt ist ja alles klar.

Jörg hatte mit seiner grünen Feldbahnlok schon wieder Pech. Zunächst hatte er eine Undichtheit am Pfeifenventil und die Lok pfiff ständig. Der Dampfverlust war zwar nicht so groß, aber das ständige Pfeifen konnte so nicht bleiben. Nachdem er hier für Abhilfe gesorgt hatte, brach einige Runden später die Kolbenstange am linken Zylinder. Da war der Fahrtag mit der Dampflokomotive für ihn leider schnell vorbei.