MannheimDampf 2015
Sachstand: September 2015

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Für Mannheim Dampf habe ich mich erneut für die Mitwirkung bei der 5-Zoll-Anlage von Wolfgang entschieden und die 45mm-Eisenbahn nur als Besucher betrachtet. Für die zwei Fahrtage vor der großen Freitreppe des Technoseum Mannheim montierten wir am Freitag Nachmittag die Gleise für zwei Fahrkreise, welche durch eine Weichenverbindung miteinander verbunden wurden. So war es möglich, zwei Züge unabhängig voneinander für die Besucher einzusetzen. Über eine weitere Weiche war der Zugang zu einem Abstellgleis vorhanden; dort wurden die Dampflokomotiven für ihren Einsatz vorbereitet und ggf. Schienenfahrzeuge geparkt, die aktuell nicht benötigt wurden.

 

Der Samstag war recht gut besucht, meiner Meinung nach kamen sogar mehr Gäste als am Sonntag. Und dies obwohl es am Nachmittag einen kräftigen Regenguß gab. Ich „verpasste“ diesen, da ich gerade zu dieser Zeit im Gebäude war. Aber Wolfgang hatte mit einem großen Pavillon vorgesorgt; hier konnten die Nässe empfindlicheren Fahrzeuge kurzfristig untergestellt werden und natürlich fand auch das Lokpersonal hier einen trockenen Unterstand. Gut war es, dass ich zum Mittagessen war und nicht Wolfgang, denn er hatte in seinem Auto die Regenplanen für die Fahrzeuge, welche nicht mehr unter den Pavillon gestellt werden konnten.

Um den vielen Besuchern gerecht zu werden, fuhren wir am Samstag mit drei Lokomotiven; zwei auf dem längeren Außenkreis, eine im Innenkreis. Zudem hatten wir am ersten Tag zwei Dampflokomotiven zur Verfügung, denn auch Tim und sein Vater waren mit ihrer „Freedom“ gekommen. Da das Mitfahren bei unserer Bahn kostenfrei war, standen entsprechend mehr oder minder ständig wartende Fahrgäste vor unserer Eisenbahn.
Leider riss dann der Seilzug der Bremse von Wolfgangs Bedienwagen und die Dampflokomotive wurde wegen der fehlenden Bremse nicht mehr zur Personenbeförderung eingesetzt. Natürlich brachte Wolfgang am Sonntag einen Ersatzseilzug mit; leider war dieser für diesen Zweck zu dick und konnte nicht verwendet werden. Ich besorgte dann von zuhause einen Seilzug einer Fahrradbremse und schon bald wieder war der Bedienwagen repariert.

Der Sonntag zeigte sich nicht nur von den Besuchern her anders. Unsere Dampflok von Wolfgang wollte irgendwie nicht so recht unter Dampf kommen. Immer wieder ging das bereits brennende Feuer trotz Gebläseunterstützung aus. Die Rauchrohre wurden nochmals geputzt und die Roste gereinigt, damit das Feuer ausreichend Luft bekam; aber erst beim sechsten Male brannte das Feuer richtig und kochte Dampf zum Fahren und keiner wusste anschließend warum das so war. Dann aber heizte Dennis der 98er kräftig ein und achtete darauf, dass der Druck nicht zurück ging.
Übrigens: die blanke Messinglok gefiel sogar meiner Frau. Sie war als Ausstellungsstück mitgebracht worden.

Noch etwas grundsätzliches: der mit Platten ausgelegte Platz vor der Eingangstreppe hat relative große Höhenunterschiede, damit das Regenwasser in die Gullis gut ablaufen kann. Aus diesem Grund war es nicht zu vermeiden, dass ein Streckenabschnitt des Aussenkreises eine doch starke Steigung aufwies und unsere Lokomotiven an dieser Stelle ihre Schwierigkeiten hatten, voll besetzte Wagen voranzubringen. Und da hatte dann Udo die logische und einleuchtende Idee: wir fahren einfach in die entgegengesetzte Richtung, dann war die Problemsteigung ein Gefälle und alle diesbezüglichen Einschränkungen waren vorbei. So drehten wir alle Fahrzeuge mit der „Handdrehscheibe“ um und hatten fortan keine schleudernden Lokomotivräder mehr. Selbst die schwächste Lok konnte nun einen Waggon mit Personen ziehen.

Im Technoseum war erneut die Spur 0-Blecheisenbahnanlage aufgebaut, auf der Jens Dose seine Blech-Oldtimer fahren ließ. Geduldig erklärte er die Funktion der mechanischen Drehscheibe und führte diese jedem Interessenten vor. Auch ich wollte genau wissen, wie der Ablauf gesteuert wurde und wie die mechanischen Kontakte funktionierten. Einfach genial, wie das alles klappte, ganz und gar ohne Computer oder Strom.
Jens jüngste Lokomotive war aber ein besonders altes Fahrzeug: ein Storchenbein von (vermutlich) 1898. Und die kleine Echtdampflokomotive fuhr einwandfrei. Zur Regelung der kleinen Lok gab es nicht die Möglichkeiten heutiger Modelle, fuhr die Lok zu schnell, wurden einfach ein paar Waggons mehr angehängt. Herrlich anzusehen, wie die kleine Maschine ihren Zug über die Strecke zog.

Und noch ein Blick über den 5-Zoll-Tellerrand: Einem Lokomobil brach im Drehpunkt der Lenkung ein Bolzen (oder eine Schraube?) und musste seinen Einsatz vorzeitig beenden; bei einem anderen riss die Kette der Lenkung zur Vorderachse und das Fahrzeug kollidierte unkontrolliert mit der großen Freireppe. In beiden Fällen gab es Schäden an den Fahrzeugen, nicht aber mit Personen.
Unproblematisch dagegen die Dampfboote, sie drehten im Wasserbecken sicher ihre Kreise.

Das Wochenende mit Mannheim Dampf ging für uns fast zu schnell vorbei. Während ich bis zum offiziellen Ende um 17:00 Uhr Kinder auf unserem Außenkreis herumfuhr, begannen andere bereits den Innenkreis abzubauen. Die Fahrzeuge kamen in einen PKW-Anhänger, die Gleise in einen zweiten. Zur Entlastung von Wolfgang übernahm ich es, einen Anhänger zu ihm nach Hause zu fahren; Wolfgang hatte sowieso die meiste Arbeit mit der Teilnahme der 5-Zoll-Anlage bei Mannheim Dampf. Er hatte nicht nur Gleise und Fahrzeuge bereitgestellt, sondern auf einem Extraschienenstück eine weitere Lokomotive (P8 bzw. BR 38) zur Ansicht und zur weiteren Erklärung mitgebracht. Für uns alle war es aber trotz der Arbeit ein sehr schönes gutes Wochenende.
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