Die 2. Gartenbahn weitergebaut
Sachstand: September 2020


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Der Wiederaufbau ist soweit fortgeschritten, dass es nun eine zweite Wendeschleife draußen im Garten gibt. Dies bedeutet, dass nun unabhängig vom Schattenbahnhof im Haus, Züge im Garten dauerhaft fahren können ohne dass rangiert werden muss. Dies ist besonders bei Arbeiten im Garten schön, wenn ab und zu der Zug vorbei kommt, während man etwas im Garten arbeitet. Oder man kann nun den größten Teil der Fahrstrecke beobachten, wenn man unten im Garten gemütlich auf der Holzbank sitzt.

Ganz so reibungslos funktioniert der Ablauf noch nicht, denn ich habe festgestellt, dass eine einzelne Weichenzunge stromlos ist und das Rhätische Krokodil an dieser Stelle „stolpert“ und kurz stockt, bevor die Motoren wieder mit Energie vom nächsten Gleisstück versorgt werden. Hier wird eine zusätzliche flexible Kabelader angelötet, die dieses Problem beseitigt; leider von außen sichtbar. Und leider klappt das mit dem Kehrschleifenmodul noch nicht einwandfrei, denn hin und wieder schaltet der Booster schneller ab als der Strom umgepolt wird. Da muss an der Feinabstimmung noch justiert werden.

   
Die neue Kehrschleife ist ein Zwischenziel beim Neuaufbau, denn die Strecke wird natürlich weiter nach unten geführt. Direkt an dieser Kehrschleife beginnt mein langes Viadukt oder eben eine lange Brücke. Ursprünglich war vorgesehen, dass lediglich das hier wachsende Erika nicht gerodet oder versetzt wird, sondern mittels Brücke überwunden wird. Dann ergab es sich, dass noch ein weiteres Brückenteil angefügt wird. Und noch ein weiteres und noch eines; und dann noch mal eines. Also insgesamt fünf Brückenteile für diesen Streckenabschnitt, jedes zwei Meter lang. Damit wurde dieses Viadukt so lang, dass sogar ein kompletter Zug eine gewisse Strecke vollständig auf der Brücke fährt.

Diese lange Brücke sollte nicht so aufwändig gestaltet werden wie die Gitterbrücke. Ich fand im Baumarkt ein Aluprofil, welches vorgesehen ist zwei 10mm-Platten rechtwinklig miteinander zu verbinden. Durch die doppelten Stege hat dieses Profil eine recht gute Eigenstabilität, sodass keine zusätzlich stabilisierende Längsträger erforderlich sind trotz der Länge von 2 Metern. Dennoch bereitete es einigen Aufwand die einzelnen Teile zu sägen und zusammenzunieten; das Ergebnis entspricht ganz meiner Vorstellungen. Leider hatte der Baumarkt dieses besondere Profil nicht in genügender Anzahl vorrätig; da musste nachgeordert werden.

Und weil ich die Steigung für das letzte Brückensegment von 3 auf 2 Prozent reduzierte sieht es nun aus, als habe die Brücke einen Knick.

 


Nach Aufnahme des Verkehrs über das Viadukt musste ich dann doch feststellen, dass sich jedes Brückenteil zwar wenig aber doch sichtbar etwas durchbog wenn ein Zug darüber fährt. Das gefiel mir nicht und daher wurde die ganze Brücke nochmals abgebaut und durch ein weiteres Profil auf jeder Seite verstärkt.

Das nachträglich eingefügte Foto zeigt nun den Querschnitt des ursprünglichen Aluprofils und das nun zusätzlich angenietete stabilisierende L-Profil.

Der weitere Streckenverlauf umschließt das Oberteil der Regenwasserzisterne und führt dann wieder in die Gegenrichtung und unterquert anschließend die superlange Brücke. Da für die Weiterführung nun erneut Erikabewuchs zu „schonen“ ist, wird nochmals eine Brücke gebaut; dieses Mal deutlich kürzer, dafür jedoch im Bogen. Stärkere Aluprofile als Längsträger soweit zu biegen, dass diese einem R2-Bogen folgen gelang mir nicht, sodass ich als Brückenbasis Bodenfliesen verwendete, die nach dem Gleisverlauf zugeschnitten wurden. Die bereits vorhandenen Aluprofile werden nun als Brückenpfeiler eingesetzt. Auf diese Weise kann sich die Natur untendrunter frei entfalten.

Besuch für einen Fahrtag hatte ich erneut. Es machte riesig Spaß die Züge im Garten fahren zu lassen. Und wieder gab es neue Erkenntnisse bezüglich der Gartenbahn. Das alte RhB-Krokodil fuhr zunächst einwandfrei bis es dann plötzlich stehen blieb und einige Momente vergingen bis es wieder ein Stück weiter fuhr. Aber eben nur ein Stück um dann erneut wieder eine kurze Pause zu machen. Offensichtlich schaltete sich die Lokomotive immer wieder ab. Ich fand als Erklärung, dass der Strombedarf des Zuges die Leistungseinheit des Decoders so stark erwärmte, dass dieser abschaltete. Bei der Montage sollte ein Kühlkörper auf die Eingangsdioden geklebt werden, wenn die Strombelastung über ein Ampere wäre. Von einem Kühlkörper auf der Leistungseinheit war keine Rede, aber genau dies habe ich getan und einen zweiten Kühlkörper (Alu-U-Profil) auf die Leistungseinheit geklebt. Seitdem fährt das Krokodil ohne Unterbrechung obwohl ich einen längeren Zug anhängte und dabei sogar ein Waggon mit Schienenputzer dabei war, der punktuell die Räder der Lok zum durchdrehen brachte. Auch die Mallet erhielt einen zusätzlichen Kühlkörper.

Auch der elektrische Baustein an der zweiten Kehrschleife verhält sich „sonderbar“. Lokomotiven mit höherem Stromverbrauch haben einen Zwangsstop bei der Einfahrt in den Streckenabschnitt, welcher von der Elektronik in der Polarität angepasst wird, da der Booster schneller abschaltet als der Baustein umpolt. Bei Lokomotiven mit geringerem Strombedarf funktioniert das Befahren der Kehrschleife meist einwandfrei. Sonderbar und für mich nicht nachvollziehbar. Als Lösung wird an dieser Kehrschleife ein neuer moderner Kehrschleifenbaustein eingesetzt.

Und dann wollte ich mit einem extra langen Zug die Strecke abfahren. So rangierte ich zwei Zugteile zusammen und fuhr mit 18 Zweiachsern in Richtung untere Kehrschleife. Der Zug war dann so lang, dass er die derzeit untere Kehrschleife nicht mehr befahren konnte ohne sich selbst in die Flanke zu fahren. Es wurden 3 Waggons abgekuppelt und dann vor der Lok wieder nach oben geschoben. Ein Zug mit 15 Zweiachsern kann somit unten wenden; bei der oberen Kehrschleife waren es 13 Zweiachser als Maximum. Und eine weitere Beschränkung: sollen sich Züge auf der eingleisigen Strecke begegnen, so sind in den Bahnhofsgleisen bei der Begegnung maximal 10 Zweiachser hinter dem Krokodil möglich.

Leider habe ich feststellen müssen, dass weiterhin gewisse Lokomotiven mit älteren Decodern sich nicht korrekt steuern lassen, wenn diese sich im Streckenbereich des neuen Boosters befinden. Außerdem sind mir nochmals die Leistungstransistoren des kleineren Boosters durch Spannungsrückspeisung kaputt gegangen. Deshalb wird meine Steuereinheit nochmals umgebaut und der 10-A-Booster wird direkt neben der Intellibox plaziert, damit die Steuerbefehle einen kurzen Weg haben. Der kleine Booster fällt weg und die frei werdenden Adern in der Verbindungsleitung werden zukünftig für den dicken Booster genutzt. Der Schattenbahnhof erhält dann seine Energie direkt von der Intellibox; seine 2,5 Ampere sollten hierfür reichen.