Karlsruhe im Oktober 2007
Sachstand: Oktober 2007

Startseite
zurück 5 Zoll

 Fahrtage 2005 | 2006 | Fahrtage 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | später
 Sinsheim 07 | Rossdorf 5/07 | Karlsruhe 1/7/07 | Karlsruhe 15/7/07 |
Karlsruhe 10/07 | Rossdorf 10/07
Zum Tag der Deutschen Einheit ist bei den Dampflokfreunden in Karlsruhe nochmals ein Fahrtag, besonders deshalb interessant, weil dies kein Wochenende ist, und so andere sonst am Wochenende übliche Verpflichtungen nicht tangiert. Zudem geht es nun deutlich merkbar in den Herbst, der 3. Oktober ist der letzte Fahrtag der Saison in Karlsruhe, wenn man von der Spezialveranstaltung an Nikolaus mal absieht.

Auf der Autonbahn Richtung Karlsruhe nieselte es noch, die erste Zeit auf der Anlage war die Feuchtigkeit eines Herbsttages deutlich zu spüren, doch nach und nach wurde es immer angenehmer. Ja, am Nachmittag war man mit dem T-Shirt richtig gekleidet. Erst am späten Abend zuhause fing das schlechte Wetter wieder an. Also alle die am Fahrtag in Karlsruhe dabei waren, hatten einen wunderbaren Eisenbahntag gehabt.

Ganz so alle auch wieder nicht, denn als eine Baureihe 24 zum Aufrüsten aufs Anheizgleis gestellt wurde, zeigte sich ein Defekt an einer wasserführenden Kupferleitung, sodass für diesen Teilnehmer die Fahrt mit der eigenen Dampflok schon zu Ende war, bevor es begann.

Kaum nach 10 Uhr, dem offiziellen Beginn des Fahrtages, strömten die Besucher auf das Gelände. Ja, am Zugang zur Personenbeförderung bildete sich rasch eine recht lange Warteschlange und die Vereinszüge hatten sehr viel zu tun. Zwischenzeitig erinnerte mich Markus an meine noch offene selbstständige Dampflokfahrt, heute sollte es sein, aber der hohe Fahrgastandrang bis zum Veranstaltungsende gegen 17.00 Uhr lies dies auch diesmal nicht zu. Aber schön, dass dies nicht vergessen ist und irgendwann klappt es sicher noch. Die hohe Besucherzahl verwunderte mich, aber die Erklärung, dass dies eben die letzte Change zum Fahren in dieser Saison war, leuchtete ein.

Ebenso hatten sich nach Aussage des Vorstandes so wie ich recht viele Gastfahrer angemeldet. So waren über den Tag etwa 10 unterschiedliche Lokomotiven bzw. Züge auf der Anlage. Da manche später kamen und andere früher gehen mussten, waren jedoch nicht alle zur selben Zeit auf den Gleisen unterwegs.

Die Abwicklung des Betriebes klappte wunderbar, schließlich ist nun ein Reiterstellwerk in Betrieb, von welchem aus die Einfahrt in den Bahnhof via Signal gesteuert wird. Leider gab es einen Defekt in der Technik, der nicht kurzfristig behoben werden konnte. Doch die bewährte Handbedienung der Einfahrtsweichen durch Jugendliche des Vereins funktionierte anschließend reibungslos.

Mit Roy hatte ich mich verabredet und er wollte noch einen Waggon zum Anhängen mitbringen, damit der Zug etwas Länge erhält. So war ich dann mit vier Waggons auf der Anlage, genau die Länge, welche ich haben werde, wenn ich meinen vierten Wagen fertig gebaut habe. Nur die Beschriftung und die Achslagerblenden fehlen im Moment hierzu, die nötigen Pufferbohlen brachte Roy mit. So ist jeder Neubau stets zuerst ein Sammeln der Bauteile, bevor es ans Zusammenbauen geht.

Auch Markus "sammelt", weniger Einzelteile für einen Waggon, als komplette Werkzeugmaschinen und zerlegte Lokomotiven. Er zeigte mir seine neueste Errungenschaft: eine alte, aber wunderbare Fräsmaschine, rund eine Tonne schwer. Er hat diese über das Internet "günstig" ersteigert, über den Transport der nicht zerlegbaren Maschine lies er sich nicht aus. Ebenso durfte ich den Lokrahmen für einen Vierkuppler sehen. Alle Bauteile für die Lokomotive sind da, es fehlt eher an der Zeit für den Zusammenbau.

Und da stand noch ein roter vierachsiger Güterwaggon, der zum sonstigen Fuhrpark der Karlsruher gar nicht so recht passt. Markus hat ihn als Hochzeitsgeschenk erhalten und plant eine größere Anzahl dieses Wagentyps für einen Ganzzug. Auch an dieser Stelle: Meinen besonderen Glückwunsch zur Hochzeit und alles Gute und Gottes reichen Segen für Markus und seine Frau für Eure Ehe.

Der Hochzeitswaggon von Markus "benötigte" dann dringend etwas Auslauf und wurde daher in meinen Zug integriert. Roy und ich variierten die Reihenfolge der Wagen, weniger um die Optik zu verbessern, als auszuprobieren, wie es sich "fühlt" den längsten Zug des Tages vom ersten Waggon aus zu steuern bzw. auf dem letzten mitzufahren und die gesamte Zuglänge vor sich zu geniesen.

Die fünf Waggons und Roy und ich als Passagiere waren für den Elektromotor meiner kleinen Lokomotive eine recht schwere Last. Der Amperemeter zeigte an der langen Steigung stets einen Strom über dem Maximum an. Ebenso kurz vor der Durchfahrt am Bahnhof, dort wo eine kurze aber doch deutliche Steigung vorhanden ist. Anhalten und wieder anfahren wollen sind an diesen Stellen unter den erwähnten Bedingungen sehr kritisch, nur mit ein wenig "Beinarbeit" kam der Zug wieder in Bewegung. Kurz vor Ende der regulären Fahrzeit war ich jedoch etwas zu lang auf höchster Reglerstellung vor der Bahnhofseinfahrt und die Lokomotive quittierte mit einem Klick den Dienst. Nicht ging mehr und der Zug musste auf ein Abstellgleis geschoben werden.

Zuhause habe ich dann den Grund des Ausfalls gefunden: Unmittelbar vor der Steuerung befindet sich eine 30-Ampere-Sicherung und diese war durchgebrannt. Offensichtlich hatte ich die Lokomotive überlastet. Der nach dem Ausfall recht warme Motor war ebenso ein Zeichen dafür, dass der Fahrtag von der kleinen Lok "alles" abverlangt hatte.

Für mich ein neuer Gast in Karlsruhe war ein Modell einer E94, eigentlich einer meiner liebsten Lokomotiven. Interessant ist ihr Aufbau, denn zum Transport kann die recht große E-Lok in drei Teile zerlegt werden. Die beiden Antriebe der beiden Fahrgestellgruppen haben dabei den jeweiligen Elektromotor soweit am Rand, dass sich der recht große Motor bereits innerhalb des mittleres Gehäuse befindet. Mit den beiden Fahrbatterien ist dann das Innere nahezu ausgefüllt.

Gerade noch konnte "schlimmeres" verhindert werden, als zwischen dieser Lokomotive und dem nachfolgenden Bedienwagen sich die Verbindung löste. Dadurch, dass die Steuerung der E94 unmittelbar im flachen Vorbau der Lok eingebaut ist und somit der Lokführer kein Bedienkästchen mit Strippe in der Hand hielt, fuhr die E-Lok nach der Zugtrennung einfach weiter und lies die angehängten Waggons zurück. Nur ein Sprung vom Bedienwagen und ein kurzer Sprint zur Lok, verhinderte, dass die Maschine führerlos in Richtung Bahnhof fuhr.

Der Fahrtag in Karlsruhe hat somit wieder seinen eigenen Reiz und seine eigenen Höhepunkte gehabt. Die Verabschiedung war sehr herzlich, ein Zeichen, dass ich doch gern gesehener Gastfahrer bin. Ja, ich komme auch in der neuen Saison wieder nach Karlsruhe.

Startseite | oben
zurück 5 Zoll

 Fahrtage 2005 | 2006 | Fahrtage 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | später
 Sinsheim 07 | Rossdorf 5/07 | Karlsruhe 1/7/07 | Karlsruhe 15/7/07 |
Karlsruhe 10/07 | Rossdorf 10/07