Karlsruhe im Juli 2007
Sachstand: Juli 2007

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Zum 10jährigen bestehen des Vereins haben die Dampflokfreunden in Karlsruhe ein ganzes Wochenende gefeiert. Nach einem Aufruf zur Teilnahme in einem Forum, habe ich mich für den Sonntag angemeldet. Eine Teilnahme an beiden Tagen schied für mich aus, wenn ich auch im nachhinein erfahren habe, dass am Samstag "mächtig" gefeiert wurde und auf der Anlage bis Sonntag früh gegen 2 Uhr "Betrieb" war.

Für die Gäste gab es die Möglichkeit zu zelten und so kamen auch Gastfahrer von weiter her, als sonst. Sogar aus der Schweiz war Besuch anwesend. Gezeltet haben nicht nur die Gäste, sondern auch Vereinsmitglieder, die eben die ganze Zeit dabei sein und eben nichts versäumen wollten.

Neben dem verstärkten Betrieb auf dem Gleis, war anlässlich des Jubiläums die Speisekarte erweitert, gab es doch extra einen Ofen für Flamkuchen. Und mit einer der Höhepunkte war ein privates Feuerwerk. Als Sonntagsbesucher gab es zwar immer noch Flamkuchen, vom Feuerwerk aber nur noch die Reste zwischen den Abstellgleisen der Bundesbahn..

Die Karlsruher Eisenbahnfreunde haben es tatsächlich geschafft, ihr ehrgeiziges Ziel umzusetzen und zusätzliche Abstellgleise zu bauen und eine weitere Drehscheibe in Betrieb zu nehmen. Hierfür meinen großen Respekt, dass dies alles geklappt hat. So konnte man nun bequem seinen Zug abstellen, wenn man eben nicht fährt und mal etwas essen will oder eben zum Besuch der Werkstatt eingeladen wird.

Während bei meinem letzten Besuch, der Schaltpult zur Bedienung der Weichen vor dem Bahnhof vom Lok-/Zugführer selbst bedient wurde, so hatte man nun eine neue und bessere Lösung realisiert. Bei eigener Bedienung des Weichenpults war die Sicht auf die Bahnhofsgleise nicht gegeben, sodass für die Gleisauswahl man irgendwie einen Zuruf von einem Vereinsmitglied benötigte. Nun ist alles perfekt gelöst.

Kinder/Jugendliche oder ein älteres Vereinsmitglied sitzen mit direkter Sicht auf die Bahnhofsgleise mit dem Schaltpult auf dem Schoß und wählen ein freies Bahnhofsgleis aus. Gleichzeitig bedienen diese ein Signal, welches direkt vor der ersten Weiche installiert ist. So wird jeder ankommende Zug optimal gelenkt. Mittels Handzeichen kann man diesem Stellwerkpersonal signalisieren, dass man ein bestimmtes Gleis wünscht, z.B. speziell die Dampflokfahrer, wenn diese Wasser fassen oder Kohlen nachlegen müssen und so der Halt etwas länger dauert. Und als Clou gab es noch Bahnhofsansagen.

Anlässlich des Jubiläums war ein Stand aufgebaut, welcher von den Eisenbahnfreunden aus Bad Schönborn betreut wurde. Er zeigte überwiegend einige Dampf betriebene Tischmodelle und Fahrzeuge für die LGB-Spur. Zusätzlich hatten die Schönborner zwei 5-Zoll-Lokomotiven dabei, welche mittels Laser-Bausätzen zusammengebaut werden können, die ein dortiges Mitglied entworfen hatte. Besonders die große vierachsige Diesellok war von großem Interesse, ständig hatte irgend jemand Fragen hierzu. Wie das mit den Achslagern gelöst ist, welcher Antrieb verwendet wird und wie groß die Zugkraft bei welchem Gewicht ist. Nur die wichtigste Frage, die nach den Kosten, konnte aktuell nicht beantwortet werden, da der "richtige" Mann nicht anwesend war.

Auch Udo interessierte sich sehr für diese Lokomotive. Ihn kenne ich von Rossdorf her und aus Begegnungen mit Roy. So trifft man immer wieder Bekannte, einerlei, wo man hin fährt oder welche Veranstaltung man besucht. So ins Gespräch mit Udo gekommen, gesellte sich Markus hinzu und plötzlich lud er uns ein, dass er uns einiges aus der Werkstatt der Karlsruher Dampflokfreunde zeigen wollte.

Wie in so manch anderem Bastelkeller ist der Werkstattwaggon nicht sonderlich aufgeräumt, beinhaltet jedoch für interessierte 5-Zoll-Freunde so manche Überraschung. Da ist die noch nicht ganz fertige Dampflok Baureihe U, welche Markus baut. Wenn er diese fertig hat, so möchte er diese verkaufen, da er bereits etwas "besseres" im Auge hat.

Dann zeigte Markus uns Achslagerblenden, genau solche, wie ich noch für meinen vierten Waggon benötige. Er gab mir einen Tipp, wo ich diese günstig erwerben könne, genauso, wie Udo sich für die vierachsige Achsblende interessierte. Achsen und Räder, Motoren und Zahnräder, Ketten und Ritzel, Flach-, Winkel und U-eisen, im Werkstattwaggon ist für viele Modelle bereits das Material vorhanden. Offensichtlich fehlt es nur an Zeit, alles umzusetzen und zu bauen, was man sich vorgenommen hat.

Wegen der großen Hitze im Waggon verließen wir bald den Werkstattwaggon, außerdem wollten wir wieder auf die Strecke und fahren. Für mich war es toll, mal so hinter die Kulissen des Vereins zu sehen und zu erkennen, dass eben sehr viel Arbeit hinter allem steckt.

Mit Udo und Markus hatte ich an diesem Tag zwei Gesprächspartner, welche mir die Freude am Hobby Eisenbahn und besonders derjenigen in der Größe 5 Zoll, so richtig genießen lassen konnte. Zwar kann ich immer noch nicht ganz nachvollziehen, dass Udo seine richtige Dampflok Baureihe 80 verkauft hat, aber irgendwie verstehe ich ihn schon, und irgendwie wieder nicht. Vielleicht liegt es eben daran, dass ich selbst noch keine echte Dampflok für die große Spur hatte.

Eine richtige, echte Dampflok bedeutet Dreck, Mühe, Arbeit, Schmutz, Reparaturen und hohe Kosten, denn durch das Dampfprinzip mit Wasser und Kohle und die entsprechende Mechanik treten immer wieder Störungen und Probleme auf. Dennoch, vermutlich ist nichts so schön als eine fahrende echte Dampflokomotive. Und dieser Vision hänge ich eben nach. Auf der anderen Seite ist das Fahren selbst schon wunderbar, sodass auch als "Säuretopffahrer" die Freude an der Bewegung auf dem Gleis sehr groß ist. Und die Aufrüstzeit ist eben bei Elektroantrieb erheblich kürzer als bei den Dampfern.

Ich denke die Kombination von beidem ist die richtige Lösung und so ist es wunderbar, dass sich beides ergänzt.

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