Gleislücken nach der Winterpause
Sachstand: April 2006

Startseite | Gartenbahn weitere Seiten Eigenbauten | Digital | Spielspass | Winterseiten | Echtdampf
Der Umbau, Arbeitsstand | Sept 02 | Okt 02 | Jan 03 | Mai/Juni 03 | Okt 03 | Mai 05 | Juni 05 | Sept 05 | April 06 | Okt 07 | Nov 08

Der Frühling ist da. Auch wenn wir nochmals Frost in der Nacht hatten, zeugen die vielen Blumen und das treibende Grün deutlich, dass die Gartensaison begonnen hat und somit die Gartenbahn wieder häufiger gefahren werden kann.

Vor der Nutzung der Bahn, empfiehlt sich eine Inspektion, in welchem Zustand die Gartenbahn den Winter überstanden hat. Da sind Beschädigungen an Häusern, weil zum Beispiel der Kleber durch Kälte und Sonneneinstrahlung "schwach" wurde oder weil Tiere über den Winter an den Gebäuden anstießen. So hat der Bahnhof Schönweiler eine komplette Dachgaube "verloren" und einige Firstziegel liegen am Boden (das ist schon eher vorbildgerecht). Das Telefonhäuschen der Telekom ist nur umgefallen, während das Häuschen des Streckentelefon irgendwie unter die Räder gekommen scheint. Aber das lässt sich alles wieder beheben.

Wichtig ist, dass die Gleisanlage soweit in Ordnung und wieder befahrbar ist. Eine Grundreinigung ist natürlich nötig, sowie die Prüfung, dass die Gleise sich nicht verworfen oder verschoben haben. Bei der letzten Inspektion habe ich zwei recht große Lücken der Stossstellen zwischen einzelnen Gleisstücken entdeckt. Lücken im ein oder zwei Millimeterbereich sind in Ordnung, denn dann kann sich das Gleis bei Wärme oder besser bei Hitze im Sommer ausdehnen, aber hier ist es fast ein ganzer Zentimeter. Da fallen die Räder richtig in ein Loch.

Diese Gleislücke hat sich gebildet, weil die Gleistrasse hier auf mehreren hintereinander stehenden Hangsteinen aufgebaut ist und sich die Lage der einzelnen Steine geringfügig verändert hat. Zwischen einigen dieser Hangsteine haben sich über den Winter Fugen gebildet und auf diesem Wege die Gleistrasse unfreiwillig verlängert. An diesem Teil der Strecke habe ich Flexgleis eingesetzt, wodurch sich die Breite der Fugen über die Länge dieses Flexgleises von etwa zwei Metern auf einen Schienenstoß zusammenaddiert haben.

Die Lücke im Schienenstoß wird durch zwei passend gesägte und gefeilte Profilstückchen ausgeglichen. Zur Montage werden einige Gleisschrauben entfernt und die Gleise vollständig von einander getrennt. Dann können die Fitzelchen Profilstücke in den Schienenverbinder eingefädelt und das Gegenstück des Gleises wieder zusammengefügt werden. Die beiden Profilstücke sind auf dem Foto schon bereitgelegt; vor dem Aufschieben in den Verbinder aber erst noch prüfen, dass sich kein Schmutz darin befindet, der das richtige Zusammenstecken behindert.

 

Nach dieser Aktion werden die Gleisstücke wieder angeschraubt, allerdings nicht pressfest, sondern etwas locker, damit leichte Bewegungen der Schienen möglich sind. Da die Kabelbrücken über den Schienenverbinder für diese Aktion geöffnet worden waren, sind diese wieder anzulöten.

Nun sieht das Gleis wieder durchgängig ohne Lücke aus. Sichtbar ist noch der farbliche Unterschied vom Profil, das bereits mehrere Jahre im Garten lag, und dem  "frischem" Messing. Über kurz oder lang wird sich dieser Unterschied ausgleichen. Auf dem Foto fällt auf, dass der kurvenäußere Schienenverbinder etwas knapp auf einer Seite sitzt; das werde ich noch korrigieren.

Der Profilabschnitt zur Lückenfüllung innerhalb des Schienenverbinders trägt nichts oder kaum etwas zur Stromversorgung der darüber hinweg fahrenden Züge bei, sodass dieses Messingstück nicht einzeln per Kabelbrücke elektrisch angeschlossen werden muss. Sollte es ggf. durch Schmutz isoliert im Schienenverbinder sitzen, so ist dies für die Stromversorgung genauso, wie wenn die Lok über ein isoliertes Weichenherz fährt. Bei unter 1 cm Länge wirkt sich dies nicht wirklich aus.

Und hier ist noch die Bestätigung mittels eines Fotos, dass beim Vorbild Schienenstösse durchaus nach genau dieser Methode repariert werden.

Im Rahmen einer Diskussion zum Thema "Stossstellen" im Gartenbahnforum hat Peer Babeck (siehe www.peer-babeck.de) dieses Foto aus Norwegen eingestellt. Er hat es auf der Lommeldalbahn (bei Oslo) gemacht. Danke dafür.

Nicht zu lange dieses Bild betrachten, sonst fällt auf, dass
1. das eingesetzte Profilstück zu kurz ist
2. keine Befestigungsschrauben an der Schwelle sind
3. das Gleisprofil schon seitwärts verschoben ist (ob da noch die Spur stimmt?)
4. die Löcher für die Befestigungsschrauben nicht mehr bündig sind
5. die Schrauben deshalb auf der einen Seite fehlen
6. deshalb das Schienenstück von rechts nur lose in der Verbindung steckt!

Der Rost auf dem Schienenkopf lässt den Schluss zu, dass das Gleis kaum benutzt wird. Das ist vielleicht ganz gut so.

Der Umbau, Arbeitsstand | Sept 02 | Okt 02 | Jan 03 | Mai/Juni 03 | Okt 03 | Mai 05 | Juni 05 | Sept 05 | April 06 | Okt 07 | Nov 08
oben | Startseite | Gartenbahn weitere Seiten zur Gartenbahn Eigenbauten | Digital | Spielspass | Winterseiten | Echtdampf