Ein wirklich sehr wechselhaftes Wetter stellte am Muttertag meine Teilnahme zum Fahrtag in Karlsruhe in Frage, sodass ich erst verhältnismäßig spät auf die Anlage in Karlsruhe-Bulach kam. Mehrfach musste ich den Scheibenwischer auf der Autobahn einschalten und dann war da auch noch ein größerer Verkehrsstau vor Karlsruhe, aber ich wollte doch mal wieder 5-Zoll-Eisenbahnfahren. Auf der Anlage erfuhr ich, dass es am Morgen einen heftigen Regen gab und die Vereinsführung überlegte, den Fahrtag ganz ausfallen zu lassen, aber da war schon ein Gastfahrer gekommen. Das kühle und auch recht feuchte Wetter lockte nicht ganz so viele Gäste auf das Vereinsgelände, aber als mal wieder ein Regenguss kam und alles in den trockenen Vereinswagen „flüchtete“, war dieser richtig voll und die Plätze drinnen reichten bei weitem nicht aus.
Wegen der erwähnten nasskalten Wetterlage hatte ich keinen einzigen Teddy dabei nur die Waggons zum Sitzen; also fuhr kein Bärenzug am Muttertag. Außerdem wollte ich mit meiner „alten“ kleinen Lokomotive fahren und nicht mit der E22, damit ggf. ich meine Fahrzeuge ruckzuck wieder ins Auto verladen hätte können. Die kleine Lok kann ich alleine ins Auto heben, die schwerere vierachsige Lokomotive ist umständlicher zu verladen; schnell geht das dann nicht. Ich hatte somit eine ganz andere Ausrüstung dabei als sonst und hierdurch auch gleich manches nicht bedacht und Fehler gemacht.
Zum Ersten fiel mir beim Aufstellen des Bedienwagens der E22 auf, dass die vorhandenen Kabelverbindungen für eine Nutzung ohne Lokomotive noch immer nicht gesichert werden können und die Kabelstecker somit lose während der Fahrt herunterhängen würden. Das geht gar nicht; ergo blieb der Wagen im Auto.
Und Zweitens hatte ich für den vierachsigen Sitzwagen doch das separate Dach zu Hause vergessen, ein Draufsitzen war somit nicht möglich. Fazit: die kleine Lok fuhr lediglich mit nur einem Sitzwagen ihre Runden.
Und Drittens stellte ich gleich fest, dass ich die Regenplane auch nicht dabei hatte und das bei der Wetterprognose. Solche Dinge passieren eben, wenn es kurzfristig schnell und dann nicht so wie sonst laufen soll. Mit Beginn des nächsten Regenschauers stellte ich kurzer Hand Lok und Wagen im offenen Lokschuppen ab. Als ich nach dem Regenguss erneut fahren wollte und über die Drehscheibe rangierte, kam ich trocken nicht weit, da schon wieder Regen vom Himmel fiel. Noch war ich nicht auf der Strecke und parkte meinen Minizug unter dem Dachüberstand des Lokschuppens. Kaffee und Kuchen waren nun angesagt.
Der Höhepunkt des Tages war der Verkauf der Zimmermannlokomotive BR 55 von Wolfgang (Rossdorf) an Karlheinz und Wolfgang (Karlsruhe). Ich wunderte mich schon als ich kam, dass diese Dampflok auf den Karlsruher Gleisen war, denn eigentlich hatte es einen anderen vorrangigen Interessenten gegeben. Jetzt aber waren Karlheinz und Wolfgang dabei, die Maschine nochmals zu testen und „ja“ zu sagen. Karlheinz benötigte nicht einen Ersatz für seine noch immer defekte Polly (die Reparatur ist etwas komplexer), sondern er und Gisela wollten gemeinsam eben eine größere Dampflok fahren. Und Wolfgang (Karlsruhe) kaufte nicht unbedingt für sich selbst, sondern eher für seinen Sohn Janik, der sich natürlich sehr darüber freute und die 55er an diesem Tag ausgiebig fuhr. Die schwere Dampflok soll auf der Anlage in Karlsruhe verbleiben und innerhalb des Vereins genutzt werden. Wolfgang (Rossdorf) hatte nun eine Lokomotive weniger und spielt mit dem Gedanken, sich ggf. eine größere elektrisch betriebene Lokomotive anzuschaffen.
Die grüne Gast-Dampflok hatte am Nachmittag einen Schaden an der Steuerung. Hier löste sich eine Halterung im Gestänge und wurde verbogen. Das Dilemma ist, dass der Haltewinkel mit Schrauben an der Laufbahn befestigt war, die lediglich 2mm oder rund zwei Umdrehungen tief eingedreht werden können. Hierdurch führt ein normalerweise nur lockerer Schraubensitz sofort zum Verlust der Schrauben. Auf der Strecke die verlorenen Schrauben zu suchen ist dann schwierig (bzw. andere vorrätige anzupassen), schwierig auch den verbogenen Haltewinkel wieder zu richten und noch schwieriger die Schräubchen wegen der ungünstigen Zugänglichkeit wieder richtig zu befestigen. So wurde die Lokomotive abgestellt und wird erst zu Hause repariert.
Trotz der ungünstigen Wetterlage war auch etwas LGB aufgebaut, nicht in großem Umfang, aber ein Rundkurs war soweit betriebsbereit. So richtig zum Fahren kam die 45mm-Spur allerdings nicht, da an der Streckenführung gebaut wurde und dabei eine größere Wurzel eines Baumes „bearbeitet“ werden musste.
Übrigens, das erst seit dieser Woche erhältliche neue Modell einer BR10 von Märklin/LGB war schon auf der Anlage zu bewundern.
Auf der Anlage traf ich Udo mit seiner Frau; aber sie waren ohne eigene Fahrzeuge zu Besuch. So sprachen wir über ein paar Eisenbahnthemen und ich lud sie ein, gerne auch mit meinem Züglein zu fahren. Soweit kam es dann jedoch nicht. Udo regte darüber hinaus ein 45mm-Fahrtag in seinem Garten an, es gilt einen Termin zu finden.
Und da waren noch ein paar Kinder, denen offensichtlich die Kühle und die Nässe nichts anhaben konnte. Sie waren entsprechend angezogen und spielten in den zahlreich vorhandenen Regenpfützen. Zwei Bilder sind eigentlich viel zu wenig, die Freude und den Spaß, den die Kleinen hatten, anschaulich zu vermitteln. So kann man also auch unter widrigen Umständen einen tollen Tag erleben.
