Zum 40. Mal fand in Friedelsheim der Weihnachtsmarkt zugunsten für "Brot für die Welt" statt. Leider hatte das Wochenende eine schlechte Wetterprognose. Für Samstag wurde erst für den späten Nachmittag Regen vorher gesagt, für den Sonntag sollte es ganz schlecht aussehen, sodass sogar Udo meinte, ob wir nicht zusammen packen sollten. Aber dennoch gab es regenfreie oder nur ganz wenig nieselnde Zeiten, die ein Fahren ermöglichten. Es war auch immer wieder ein Abschätzen, ob man noch eine Runde weiter fuhr, wenn es „spritzelte“ oder doch die Regenplanen über die Züge zog.
Mir gefällt die kleine 5-Zoll-Anlage an der Kirche sehr gut. Seit der Erweiterung 2019 fährt man nicht nur im Kreis bzw. Oval sondern eine abwechslungsreichere Strecke. Streckenteile liegen im Licht der Lampen andere Abschnitte etwas im Dunkeln. So ergab sich ein besonderes Fahrgefühl im Dunkeln bzw. Halbdunkel und dazu auf nassen Schienen die im Fremdlicht spiegelten. Trotz der nassen Gleise hatte ich keine Traktionsprobleme, auch in der kurzen Steigung in der Kurve konnte ich nach einer Entgleisung wieder anfahren.
Üblicherweise war der Andrang der Kinder bei der Eisenbahn zum Weihnachtsmarkt so groß, dass zwei Züge benötigt wurden; mit den beiden Zügen von Udo und mir klappte stets der Personentransport. Je nach Situation war ein Zug ausreichend, so war am Samstag abwechselnd entweder Udos Zug oder meiner auf der Strecke. Aber am Sonntag waren während des großen Andrangs beide Garnituren voll im Einsatz.
Und über Nacht standen unsere Eisenbahnsachen trocken in der Kirche. Natürlich mussten diese vor dem Gottesddienst wieder nach draußen aufs Gleis.
Zunächst war am Sonntag nach dem Gottesdienst nur eine geringe Nachfrage, sodass ein Zug reichte. Dann gab es recht schnell eine Regenpause in der die Züge unter den Planen verschwanden. Udo und ich nutzten die Zeit für Kaffee und Torte. Mit der Schwarzwälder Kirschtorte waren wir so früh dran, dass diese quasi für uns angeschnitten wurde. Und dann rief Hans-Jürgen: „es regnet nicht, warum fährt ihr nicht“. Und als ich dann die erste Fahrt erledigte, war das wohl das Zeichen für „alle“ Kinder, dass sie nun fahren wollten. Wir hatten mit zwei Zügen mehr als gut zu tun. Am Meisten dabei Udo, der Mühe hatte an der „Bahnsteigkante“ für halbwegs Ordnung zu sorgen. Nach eineinhalb oder zwei Stunden beendete ein stärkerer Regen den Fahrspaß und alles musste wieder unter die Planen.
Ja, unsere Eisenbahnen sind an den beiden Fahrtagen doch nass geworden. Udo hatte zum Verladen unserer Fahrzeuge dann die spontane Idee unsere Züge zunächst rasch wieder in die Kirche zu bringen, dort etwas abzutrocknen und erst dort in die Kisten und dann in den PKW-Anhänger zu verladen. Das klappte für mich einwandfrei dank der großen Unterstützung vieler Hände. Udo selbst wollte seine Eisenbahn erst am nächsten Tag abtransportieren. Und ja, er hatte natürlich noch die viele Arbeit, die ganzen Gleise wieder zu demontieren und abzutransportieren. Aber für die gute Sache für Brot für die Welt hatte sich unser Einsatz und Aufwand dann doch gelohnt.
