Fahrtag Bad Schönborn 9/2008
Sachstand: August 2008

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Schon länger hatte ich mir vorgenommen die Eisenbahn-Freunde-Bad-Schönborn auf ihrer Anlage zu besuchen. Nun endlich passte der Termin, zumal mich Arnold beim letzten mal in Karlsruhe aufforderte, die Bären auch mal bei ihnen fahren zu lassen.

Und so war für so manchen Besucher der Anlage mein Bärenzug eine freudige Überraschung, denn so manches Gesicht strahlte plötzlich und ich höre wieder so etwas wie "Bärenzug" oder "Teddyexpress". Offensichtlich sind derartige Stoffgesellen eben gern gesehen.

Neben Arnold traf ich in Bad Schönborn auch Manfred aus Speyer mit seiner Dampflokomotive. Überraschung für mich war, dass Markus und sein Vater aus Karlsruhe mit Dampflok und zwei Waggons für den Personentransport gekommen waren. Ich erfuhr, dass man sich nicht nur gegenseitig besucht, sondern auch Fahrzeugtechnisch unterstützt, wenn "es" mal eng werden würde. Die große Zahl an Besuchern zeigte das hohe Interesse der Bewohner aus der Umgebung, sodass auch tatsächlich ein recht großes Passagieraufkommen zu bedienen war.

Der Streckenverlauf der Anlage in Bad Schönborn ist derart, dass man an einzelnen Stellen sich quasi auf dem Zug fahrend begegnet. Und während einer solchen Begegnung gab mir Markus zu verstehen, ich könne hier auch wieder mit der Dampflokomotive fahren. Wegen des Personentransportes hatte ich zunächst Bedenken, aber Markus blieb dabei.

So parkte ich den Bärenzug und ging zum Bahnhof hinüber, um Markus für eine Runde abzulösen. Die Bedienung der Dampflokomotive wusste ich nicht mehr ganz genau, aber Markus Vater fuhr auf dem Tender mit und gab mir die entsprechenden Anweisungen. Nach der Runde meine Markus, ich könnte nun alleine weiter fahren.

Schon kam der Hinweis zur Abfahrt, das hieß, alle Fahrkarten waren überprüft und ich sollte abfahren. Bläser zu, Bremse lösen, Regler auf und ab ging es auf die Strecke. Wie gesagt allein, ohne Hilfe von "hinten". Aber die Fahrt klappte wunderbar, auch wenn ich vor den Steigungen nicht frühzeitig den Regler stärker öffnete. Zurück am Bahnhof, Fahrgäste absteigen, neue steigen auf, Markus kontrolliert das Feuer und das Wasser und schon hieß es wieder: abfahren.

Also noch eine Tour über die Anlage. Zurück am Bahnsteig, erläuterte Markus mir noch das Wassernachspeisen mit dem Injektor und wie die Kohle im Feuer "liegen" sollte, dann waren längst die nächsten Fahrgäste "eingestiegen". Klar fuhr ich diese Runde noch, dann noch eine, und noch eine und nochmals eine. Die nächste wieder und wieder und wieder..

Markus kam gelegentlich zum Überprüfen, ob soweit alles klappt; er war zufrieden mit mir und ließ mich weiter fahren. Er hatte "Freizeit" und konnte sich mit anderen unterhalten und fachsimpeln. Kleinere Fehler passierten schon noch. So vergaß ich die Bremse zu lösen, oder drehte wegen eines Gespräches den Injektor etwas spät zu. Insgesamt kam ich mit der Dampflokomotive gut zurecht und fuhr so Stunde um Stunde weiter.

Am Ende des Fahrtages, ja als wirklich die letzten Fahrgäste die letzte Runde hinter sich gebracht hatten, stieg ich dann (etwas steif) auch wieder vom Tendersitz. Markus meinte, ich sei vier Stunden gefahren, vielleicht nicht ganz so lange, aber doch sehr sehr lange. Und es hat so viel Spaß gemacht, auch wenn mein eigener Zug die meiste Zeit geparkt war. Absolut super ist das Dampflokfahren, da wird der Hunger danach größer und irgendwo spukt es in mir: haben wollen.

Ehrlicher Weise ist festzustellen, dass ich zwar viel Spaß beim Dampflokfahren hatte, aber die notwendigen Vor- und Nacharbeiten hatte ich nicht. Mit einer eigenen Dampflokomotive hätte ich dies selbst erledigen müssen. So wurde die Lokomotive von den beiden Karlsruhern nach Bad Schönborn transportiert, fahrfertig vorbereitet und angeheizt, sowie die Passagierwaggons gerichtet. Vater und Sohn hatten dann nach dem Fahreinsatz die Arbeit, die Dampflokomotive wieder transportfertig für die Rückfahrt zu machen. Also Feuer raus, Wasser ablassen und vor allem sauber machen und putzen. Von den Mühen eine rund 100kg schwere Maschine ins Fahrzeug einzuladen und wieder an ihren "Parkplatz" zu bringen ganz abgesehen.

Gerade das Pflegen einer Dampflokomotive verursacht einen größeren Aufwand, denn die vielen Ecken und Kanten, Winkel und Zwischenräume gilt es sauber zu halten. Mit Druckluft, die bei den Vereinsanlagen verschiedentlich zur Verfügung steht, geht dies etwas leichter, aber dennoch ist hierfür ein gewisser Zeitaufwand nötig. Eine elektrisch betriebene Lokomotive wird beim Betrieb lang nicht so schmutzig und somit recht schnell wieder sauber. Und mit dem Ein- und Ausbauen und dem Laden der Batterien ist eine derartige Lokomotive schnell fahrbereit bzw. wieder abgestellt.

Die Anlage in Bad Schönborn habe ich somit in erster Linie als Lokomotivführer bei der Personenbeförderung vom Sitz auf dem Tender aus erlebt. Dennoch ging mein Blick auch auf andere Dinge auf dem Vereinsgelände.

So wird neben den beiden großen Spuren 5 und 71/4 Zoll auch eine LGB-Anlage betrieben. Besonders gefallen hierbei die beiden steilen Zahnradabschnitte, welche von einer Ballenberglokomotive befahren werden. Daneben gibt es einige Rundstrecken und einige flexibel aufgebauten Streckenabschnitte.

Es gab Modelle, welche ich bisher noch nicht gesehen habe, schließlich bin ich das erste mal hier. Zum Beispiel das Modell eines ICE-Zuges, ganz individuell. Oder die Dampflok, die eigentlich mit Strom fährt, aber dennoch richtig raucht. Auch eine Möglichkeit schnell Betrieb machen zu können, wenn Passagiere nicht lange warten sollen. Und nicht zu vergessen die Motordraisine, allerdings war sie an diesem Tage nicht im Einsatz.

Manfred hatte dann noch Probleme mit seinen Drehgestellen am Vierachser, denn er hatte auf der Strecke die Drehzapfen verloren. Diese wurden wieder gefunden, schließlich hilft man sich gegenseitig.

Ein prima Tag in Bad Schönborn, da komme ich sicherlich mal wieder hin.

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