Friedrichshafen 2022
Sachstand: November 2022

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Zum vierten Mal konnte ich beim Echtdampfhallentreffen in Friedrichshafen dabei sein. Wir reisten dieses Jahr bereits am Mittwoch an, um noch Freizeit am Bodensee nutzen zu können. Wir waren nicht die ersten aber es war ganz bequem sich anzumelden und bereits die ersten bekannten Gesichter begrüßen zu können. Ich erhielt einen Stellplatz für meine E94 bei der Schiebebühne B3-D zugewiesen und belegte dort den ersten Stellplatz. Für meine ganzen Waggons sollte ich mir ein passendes Abstellgleis suchen und belegte daraufhin das erste Gleis der Abstellgruppe B3-D. Somit war meine Aufbauarbeit beendet und der „Urlaub“ begann. Konkret, wir machten einen Tagesausflug nach Bregenz.

Am Freitag, den ersten Tag der Messe, sah die Halle und die Anlage recht gut belegt aus als wir ankamen; einige Züge fuhren bereits vor der Öffnung für die Besucher. Ich holte meine Teddys und verteilte die 82 Stofftiere auf den Zug. Außerdem rangierte ich meine Lokomotive von der Schiebebühne und parkte sie dann immer zusammen mit dem Zug auf dem Abstellgleis, da die Länge ausreichte. Die Jungs aus Plochingen freuten sich, das von mir frei gemachte Stellgleis für ihre Dampflokomotiven zusätzlich nutzen zu können. Dies war das erste Mal dieses Jahr, dass der komplette Bärenzug auf dem Gleis stand; ja er gefiel mir sehr gut. Und nicht nur mir. Auch Besucher gaben mir in Worten und Zeichen zu verstehen, dass mein Bärenzug gut ankommt und ich hörte sogar: der schönste Zug in der Halle. Als ein Extra setzte meine Tochter jeweils ein großes grünes Stoffkrokodil auf die Krokodillok von mir und auf die von Christian. Also war sofort erkennbar, dass die beiden E94 irgendwie zusammen gehörten.

Christian war für uns ein ständiger Ansprechpartner auf der Messe, hatten wir doch die gleichen Modelllokomotiven. Er war wieder mit einem Omnibus zur Messe gekommen; dieses Mal mit einem Linienbus. Bei der Fahrt nach Friedrichshafen hatte er auf der Zieltafel programmiert: Echtdampfhallentreffen Friedrichshafen und dazu eine stilisierte Dampflok. Natürlich fuhren wir auch wiederholt in Doppeltraktion; dieses Jahr aber anders herum: meine führend und Christians als zweite. Unabhängig hiervon leistete seine E94 080 wieder die Traktionsleistung und schob so meine E94 036 vor sich her, den Bärenzug natürlich als Anhängelast hintendran. Gegen Ende des Messetages senkte sich dann Christians hinterer Pantograf und zeigte so einen schwächelnden Akku an. Zu diesem Zeitpunkt hatte Christian einen anderen Zug am Haken, den er erst noch zurück bringen musste, bevor er selbst sein eigenes Gleis anfahren konnte. Er bat mich hinter ihm her zu fahren, um ggf. ihm Schubhilfe geben zu können. Dies war bei ihm dann doch nicht nötig, da er sehr vorsichtig fuhr.

Aber andere Situationen erforderten hin und wieder genau diese gegenseitige Hilfe. Besonders auf der recht langen Strecke vom Güterbahnhof Möller in Halle B3 bis zur Schiebebühne/Drehscheibe in Halle B2 gab es keine Möglichkeit für einen Nothalt; bei zu wenig Dampf musste hin und wieder geschoben oder zumindest sehr „sparsam“ gefahren werden. Stockungen beim Fahren gab es daher immer wieder mal.

 

Und einen weiteren Grund gab es für einen Lokomotivstau auf der Strecke, denn die beiden Drehscheiben hatten jeweils nur ein Gleis für die an- und abfahrenden Lokomotiven. Da musste immer wieder abgestimmt werden, wer wie und wohin fährt, damit das Zufahrtsgleis wieder frei wurde. Kam dann noch eine Dampflokomotive hinzu, die Wasser fassen oder Dampf kochen wollte, musste ggf. etwas gewartet werden. Und kleinere und auch größere Reparaturarbeiten gab es immer wieder, die dann Rangiermanövern im Wege standen.

 

Und auch ich hatte mit meinem Abstellgleis ein kleines Problem. Ich hatte ja das erste Gleis belegt, das jedoch in Fahrtrichtung gesehen das letzte in der Reihe der Abstellgruppe war. Wollte ich dann von der Strecke und „parken“ so war mein Zug so lang, dass ich vor der Schiebebühne erst wieder auf die Hauptstrecke fahren musste, um dann rückwärts stoßen zu können; da musste ich auf den Verkehr achtgeben und eine Weiche mehr stellen. Übrigens zum Thema Weichen stellen: die Plochinger hatten eine Funksteuerung für die Einfahrtsweiche zu ihrer Schiebebühne (und damit auch zu meinem Abstellgleis) eingebaut: das klappte hervorragend. Eine Taste für die Einfahrt und eine zweite Taste, mit der man die Weiche wieder zurück stellen konnte. Etwas Ähnliches hatten die Crailsheimer das Jahr zuvor ebenfalls gemacht. Toll, welche Kreativität und technisches Können sich alles unter den Eisenbahnfreunden findet.

   

Ein paar Abstellgleise neben mir standen 10 wunderbare Kohleschüttwaggons. Ein sehr schöner Zug; ich sah ihn einmal auf der Strecke von einer V100 Ost gezogen, gesteuert per Funk; der Bediener musste neben her laufen. Es reizte mich, meine E94 einmal vor diese Waggons zu stellen, um ein paar Fotos zu machen; diesen Zug zu ziehen, daran hatte ich nicht gedacht. Aber bereits am Samstag war dieser Zug verschwunden. Ich erfuhr, dass dieser komplett verkauft worden war und daher für den neuen Eigentümer beiseite gestellt worden war. Die 10 Wagen werden auch nicht wieder auf einer Anlage zu sehen sein, da sie für eine Dauerausstellung bestimmt sind.

Nochmal zu Christian und seiner E94. Seine Lokomotive hatte gleich am ersten Tag eine Flankenfahrt mit einem anderen Zug. Immerhin entgleiste die schwere Krokodillok komplett, fiel aber nicht um. An der Lok entstanden ein paar Lackkratzer aber sonst keine wirklichen Beschädigungen; am beteiligten Waggon des anderen Zuges war kaum etwas zu erkennen. Ärgerlich, aber doch ein Aufatmen, dass nicht mehr passierte.

Und nochmal Christian: er und ich erhielten von Stephan der Minibahn Augsburg eine Einladung zu einem erneuten Krokodiltreffen in Augsburg am letzten Juniwochenende 2023. Dieses Treffen soll noch eine Nummer größer ausfallen als das diesjährige mit mehr Lokomotiven in der Größe 1:1.

Jürgen von den Crailsheimern hatte ein größeres Problem, denn seine BR50 blieb plötzlich während der Fahrt stehen, obwohl ausreichend Dampf im Kessel war; wir fuhren gerade hinter ihm. Es zeigte sich, dass das Triebwerk kurz vor dem Totpunkt des linken Zylinders blockierte, einerlei ob vorwärts oder rückwärts. Wegen der relativ rutschigen Gleise konnte die Dampflokomotive mit dem angehängten Zug trotz der stehenden Antriebsräder bis in den Rangierbereich geschoben werden. Es bestand der Verdacht auf einen Kolbenschaden, aber es stellte sich heraus, dass sich „nur“ eine Kontermutter an der Kolbenstange leicht gelockert hatte. Eine Reparatur konnte daher recht rasch erfolgen und schon bald sah man Jürgen mit der BR50 wieder auf der Strecke und er war sehr erleichtert über die „einfache“ Lösung.

Ein weiteres Problem gab es beim 7 ¼ und 5 Zoll Kombigleis, denn an der Stelle beim Übergang vom Verbindungsgleis zwischen den beiden Hallen in die Halle B3 entgleiste wiederholt ein Personen befördernder Zug. Mit Nachdruck wurde daran gearbeitet, dies zu verhindern. Mit verschiedenen Holzteilen wurde dieser kritische Übergang „weicher“ gemacht, bis es zu keiner Betriebsstörung mehr gekommen war. Unabhängig hiervon gab es an einer anderen Stelle des Kombigleises eine Gleisverwerfung, sodass für eine Weile auf der großen Spur nicht mehr gefahren werden konnte. Offensichtlich war hier das Gleis „gewandert“ und hatte so eine Spannung im Bogen erzeugt, der dazu führte, dass sich das Gleis schräg stellte. Aber alles konnte wieder durch den raschen Einsatz der Helfer in Ordnung gebracht werden.

In einem Gespräch erfuhr ich, dass immer wieder Bauteile für Fahrzeuge durch 3D-Druck hergestellt würden. Hier waren es Dachlüfter für Personenwaggons. Sie hatten zudem einen in der Herstellung integrierten Magneten erhalten, damit man sie einfach auf den metallenen Dächern anbringen konnte. Man erläuterte mir, dass es hierbei Rückschläge und Misserfolge gab, aber nun das gewünschte Ergebnis erreicht worden war.

Gebaut worden war auch der Leuchtturm auf Borkum. Und zwar von den Freunden aus Borkum, die mit vier Lokomotiven (drei elektisch angetriebene Diesellokomotiven und eine Dampflok) gekommen waren. Garrelt freute sich, uns wieder zu treffen, lud erneut uns zu einem Sanddornschnaps ein und wiederholte sein Angebot, ihn auf der Insel zu besuchen. Es machte richtig Freude, auf inzwischen gute Bekannte wieder zu treffen.

Und getroffen habe ich auch Vereinskollegen aus Karlsruhe: Heinz-Dieter, Karlheinz und Volker, die mit eigenen Fahrzeugen gekommen waren. Und auch noch Dieter, der beim Gleisaufbau mitgeholfen hatte. Ich war nicht der einzige, der ein Logo aus Karlsruhe trug.

Über die drei Messetage hatte ich den Eindruck, dass die geführten Züge immer länger wurden. Die 01er zusammen mit der Ge8/8, später mit der BR50, also jeweil zwei kräftige Dampflokomotiven zogen dann am Sonntag einen Zug mit 63 Waggons. Und ausgerechnet gerade hinter uns. Man rief uns zu, möglichst weiter zu fahren, damit dieser lange Zug nicht anhalten müsste, denn durch die große Masse war es schwierig anzuhalten und wieder anzufahren. Und doch gab es diese Situation, dass angehalten werden musste. Die beiden Dampflokomotivführer haben ihren Lindwurm aber wieder gut flott bekommen.

Und genau für diese 01er hatte ich das Angebot, selbst mal an den Regler zu dürfen. Aber irgendwie kam ich nicht dazu. Entweder nicht daran gedacht, nicht getraut oder die große Dampflokomotive war im Einsatz.

Und da war auch noch die BR80 in Fotografieranstrich. Ich bemerkte, dass diese Dampflokomotive wiederholt gefahren wurde durch Lokführer, die diese Lok offensichtlich das erste Mal fuhren. Ich erfuhr, dass dies Kaufinteressenten seien, für die die Lok extra angeheizt wurde. Die Firma MAM Modellbau bot und bietet dieses Modell im Internet für rund 11000 Euro an. Ein sehr schönes Maschinchen.

Zu haben war auch eine private, gebrauchte BR81 inklusive Bedienwagen. Ob sich hier ein Käufer gefunden hatte, habe ich nicht mit bekommen.

Meine eigenen Kauferrungenschaften waren einige LGB-Sachen zur Erweiterung meines Schattenbahnhofes plus zwei Waggons.

Und nun noch ein ganz kurzer Blick auf die Messe außerhalb des Echtdampfhallentreffen.
Für mich ein ganz besonderer Hingucker war eine sehr detaillierte Modellwerkstatt mit Dampfmaschine und Transmisionswelle. Alles sehr fein und sehr filligran ausgeführt. Aber das Besondere war, dass es auch Drehbänke gab, die sich drehten. Und das "Sahnehäubchen" für mich war eine Hobelbank, die nicht nur sich hin und her bewegte, sondern da fielen auch ganz kleine Späne herunter. Da wurde echt Metall abgehobelt.

Ansonsten sehr sehenswerte Eisenbahnanlagen in Spuren von Z bis IIm.

Und was mich auch gefreut hat, dass Kinder mit Gleisen und Fahrzeugen ungezwungen spielen durften.

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