Endlich wieder ein Fahrtag für mich in Karlsruhe. Dafür gab es wieder den großen Bärenzug mit E94 und allen Waggons; folglich PKW-Anhänger und jede Menge Teddys. Natürlich dauerte der Aufbau wieder lange, aber das gehörte eben dazu. Und immer wieder bekam ich spontane Hilfe, wenn die größeren Kisten zu bewegen waren. Ich war zeitlich etwas später dran, denn zunächst sollte es noch etwas frisch sein, dann immer wärmer. Und so war es auch.
Dann aber passierte es, als ich die E94 elektrisch einschaltete. Ein ungewohntes „Klack“ und keine Reaktion der Lokomotive auf Befehle der Steuerung ließen ahnen, dass etwas nicht stimmt. Schnell war klar, dass ich die beiden Hauptleitungen falsch gepolt an die Akkus angeschlossen hatte: ein satter Kurzschluss mit zwei defekten Sicherungen. Irgendwo hatte ich Sicherungen, aber mal wieder nicht dabei. Es begann eine Suche nach entsprechenden Kfz-Sicherungen.
Die kleinere für die interne Versorgung war rasch gefunden, aber eine 40-Ampere-Sicherung für die Leistungsstufe fand sich zunächst nicht. Jonas gab mir dann seine aus seiner Lok, Vielen Dank. Und dann fuhr der Zug; ja die Steuerung funktionierte. Aber weit kam ich dann doch nicht, denn an der großen Steigung war Schluss und die E94 fuhr nicht mehr aus eigener Kraft weiter. Ich musste den ganzen Zug nach oben schieben und auf dem Verbindungsgleis zur Drehscheibe vorübergehend abstellen (da stand ich noch nie). Es zeigte sich, dass Jonas Sicherung lediglich einen Wert von 20 A hatte, das reichte nicht auf Dauer.
Es sprach sich herum, dass ich eine 40-A-Sicherung benötigte und Herr Erle aus Wasserburg schaute kurz in seinen Koffer und gab mir die erforderliche Sicherung. Toll, dass er dieses elektrische Teil dabei hatte, denn er selbst war mit einer Dampflokomotive gekommen und hätte somit keine elektrischen Ersatzteile dabei haben müssen. Das hat mich sehr gefreut über seine Hilfe. Genau diese gegenseitige Hilfe hatte er ebenfalls in einer anderen Situation erfahren und half nun seinerseits mir. So macht das gemeinsame Eisenbahnerlebnis Freude, Danke. Der Bärenzug konnte nun die Fahrt fortsetzen.
Später wollte ich dann doch den Regler der E94 für eine schnellere Fahrt ganz aufdrehen und flott die Steigung hinauffahren. Und dann war wieder der Strom weg; die 40er-Sicherung war wieder defekt. Heinz-Dieter war dann die Quelle der Hilfe, er zeigte mir, wo ich im Werkstattwagen passende Sicherungen fand. Gut, dass mir nochmals geholfen wurde, aber hatte die Steuerung durch den Kurzschluss nicht doch gelitten? Ich hoffe nicht. Bisher hatte ich noch keine Probleme mit der dicken Sicherung.
Im September zur Einweihung der neuen Brücke war ich nicht dabei. Nun konnte ich mit dem Bärenzug erstmalig die Brücke überqueren. Eine gute und schöne Arbeit ist die neue Brücke und dazu eine Bereicherung der Strecke. Die Gleisbauer haben zusätzlich zur Brücke auch noch einen ganz neuen Abstellbereich gebaut; der war durch die vielen Gastfahrer zeitweise bereits voll genutzt.
Übrigens auf der Rheintalstrecke der Bundesbahn fuhr an diesem Tag kein einziger Zug. Irgendwann fiel es schon auf, dass kein Betrieb auf der DB-Strecke war. Ich hörte, dass auf der Gleistrasse Weichen gewechselt wurden.
Bis auf mein Sicherungsproblem war es ein ganz toller Fahrtag. Ein gewisses Oktoberfestgefühl gab es mit Weißbier und Weißwürste, mit einigen Dirndl und Lederhosen. Besonders habe ich mich über die vielen Gastfahrer gefreut, beispielsweise wie bereits erwähnt Herrn Erle und dazu Charlie aus der Schweiz. Ein weiteres Schweizer Kennzeichen war auf einem Auto zu sehen und sogar eines mit einem Französischen Nummernschild (eine wahnsinnig tolle schweizer E-Lok hatte er dabei); wir waren richtig international. Die Anlage war sehr gut besucht; ich hatte Mühe für mein Auto mit Anhänger einen Parkplatz zu finden.
