Bouveret
2011
Sachstand: Juni 2011
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Wo will man beim Stichwort „Bouveret“ anfangen? Bouveret bedeutet für Freunde von Garteneisenbahnern „Club des amis du Swiss Vapeur Park“, Bouveret bedeutet entsprechende Urlaubstage planen, Bouveret bedeutet knapp 500 km Anfahrt, Bouveret bedeutet Quartiersuche, Bouveret bedeutet Absprachen mit den/der Mitreisenden, Bouveret bedeutet vor allem ein fantastisches Eisenbahnerlebnis auf rund 1500m Fahrstrecke in einer der schönsten Gartenbahnanlagen Europas. Nähere Informationen zum Verein und der Anlage siehe: http://club.swissvapeur.ch/pages/historique/d_texte.htm In diesem Jahr fielen zeitlich die Pfingstferien in Baden-Württemberg und das jährliche Dampf-Festival in Bouveret zusammen, sodass ich bereits frühzeitig plante, in dieser Zeit Urlaub am Genfer See zu machen und neben "richtigem" Urlaub" auch mit meinem eigenen Zug am Festival teilzunehmen. So kam ich während unseres zweiwöchigen Urlaubs auf insgesamt 7 Fahrtage auf dieser großen schweizer Gartenbahnanlage; täglich etwa zwischen vier und sechs Stunden Fahrzeit. Lediglich die Durchführung einer Nachtfahrt klappte nicht, da ausgerechnet an dem hierfür vorgesehenen Abend Sturmwarnung bestand und das Wetter einen Aufenthalt im Freien nicht zuließ. |
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Der besondere Reiz der Anlage in Bouveret ist neben der phantastischen Gestaltung des Parks mit richtigen massstäblichen Modellgebäuden und der sehr schönen Gartengestaltung unter anderem die sehr lange Streckenführung und dies sogar über zwei Ebenen. Durch mehrere Tunnel und zahlreiche Brücken kreuzten und überquerten sich die Züge gegenseitig und es bestand ständig wechselnde Blickwinkel und Sichtpositionen zu anderen Mitfahrenden bei Begegnungen an den einzelnen Streckenabschnitten. Natürlich winkte bzw. grüßte man sich dann. Ach ja, auf dem großen See fuhren öfters funkgesteuerte Boote, zum Teil auch mit Dampfantrieb. Das bereicherte natürlich die Vielfalt des Angebotes. Von keiner Stelle aus ist die ganze Anlage zu übersehen, dazu ist sie viel zu groß und weitläufig. Eine Fahrt über die gesamte Strecke zeigte daher immer wieder neue Eindrücke und vielfältige Abwechslung. Eine Runde auf den Gleisen dauerte bei normaler ungehinderter Fahrt etwa eine Viertelstunde, bei Verzögerungen wegen Rangierfahrten oder Fahrzeugstau auch deutlich länger. Keine Runde war wie die andere, da die mitfahrenden Fahrzeuge man immer wieder an anderer Stelle wieder sah, ggf. erst viel später bemerkte, dass bestimmte Fahrzeuge oder Personen mit auf der Strecke waren. |
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Durch die vielen Fahrzeugen auf der Strecke (es waren für das Festival rund 160 Fahrzeuge angemeldet) wurde die sonst übliche Blockstreckensteuerung ausgeschaltet und es wurde „auf Sicht“ gefahren. Jeder war eigenverantwortlich unterwegs und musste Sorge tragen, dass mit dem vorausfahrenden und nachfolgenden Fahrzeug kein Unfall geschah. Zudem musste jeder die Weichen für den eigenen Fahrweg schalten. Hierfür hatte der Verein an den entsprechenden Weichen Schalter aufgestellt, damit die Gastfahrer unabhängig von der vereinseigenen Personenbeförderung, die natürlich weiter ging, fahren konnten. Das klappte weitestgehend gut, lediglich an der Zufahrt zur Schiebebühne gab es hin und wieder ein Rangierproblem, wenn eben jemand rückwärts die Strecke verlassen wollte oder wenn gleichzeitig ein- und ausgefahren werden sollte, denn es gibt an dieser Stelle lediglich ein Anschlussgleis für beide Richtungen über eine einzige Weiche. Ein zweiter Engpass war der dreigleisige Bahnhof „Chablais-City“, da zum einen hier die langen Personenzüge die meisten Fahrgäste aufnahmen und zum anderen die Dampfloks hier Wasser und Kohle nachfassten und so eine gewisse Zeit ein Gleis belegten. |
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Von meinem Karlsruher Verein waren 25 Personen zum Festival angemeldet; nicht alle für die gesamte Zeitdauer und natürlich hatte nicht jeder eigene Fahrzeuge dabei. Aber genau dies war für mich das wichtigste: mit dem eigenen Zug auf dieser wunderbaren Gartenbahn. Ja, und so war der komplette Bärenzug in Bouveret: Lok, fünf Waggons und 29 Teddys. Zum Unterschied mit allen anderen Karlsruher hatten wir unser Quartier in Evian (schon auf der französischen Seite), während alle anderen Vereinskollegen und Vereinskolleginnen auf dem Campingplatz direkt neben der Anlage in Chalets, Wohnwagen oder Zelt wohnten. Das Miteinander von mir und meiner Frau gegenüber den anderen kam daher etwas zu kurz. Mein Zug kam auch in der Schweiz sehr gut an, besonders Kinder und Frauen waren offensichtlich entzückt, da bekamen sogar die tollen schweizer Krokodile weniger Zuspruch. Ein älterer Herr, selbst mit einer "dicken" Dampflok auf der Anlage, meinte, ich hätte den schönsten Zug. Wiederholt wurde ich von Parkbesuchern angesprochen. Doch leider ist mein Schulfranzösisch geringer als Minimal, sodass ich keine der gestellten Fragen beantworten konnte. Verstanden habe ich Wörter wie: "manifique", "tre bien" oder "superb". Und einmal, als ein größeres Kind mit seiner Mutter begann: une, deux, troi, quattre … warf ich ein, es seien 29 Teddys. Irgendjemand übersetzte diese Zahlenangabe dann ins französische (bitte diese französische Schreibweise großzügig akzeptieren). |
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Für den eigenen Fahrbetrieb hat der Verein ausreichende Abstellmöglichkeiten für die kompletten zum Teil sehr langen Zuggarnituren. Für Gastlokomotiven gibt es Abstellmöglichkeiten im Ringlokschuppen oder bei der Schiebebühne. Dort an der Schiebebühne wurde ein großes Zelt über den Abstellgleisen errichtet, damit hier Fahrzeuge trocken abgestellt werden konnten. Einige Gleise hatten keine Überdachung, es empfahl sich, hier Abdeckplanen zu verwenden. Gerade wegen dem Hinweis auf das große Zelt hatte ich keine Plane mit genommen und musste daher unbedingt mit meinen wenig wetterfesten Fahrzeugen dort hinein. Trotz allerbesten Willen und Bemühen ist es unmöglich, alle Fahrzeuge auf diesen Gleisen unter zu bringen und es benötigt einige "Kreativität", seine Eisenbahnsachen regensicher abzustellen. So reservierte ich wenigstens für die Lok und den schwereren Batteriewagen mittels Taschen und anders ein paar Meter Abstellgleis für mich; die zusätzlichen Waggons habe ich gleich im Zelt neben den Gleisen deponiert. Mühselig aber machbar. So musste eben einiges in Eigenregie erledigt werden, z.B. wie bekomme ich Strom für meine Ladegeräte für die Akkus, besonders, wenn der deutsche Stecker nicht in die schweizer Steckdose passt. |
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Gehen wir doch einfach mal einzelne Fahrtage
durch, was so alles aus meiner Sicht passierte und geschah. Gleich am ersten Tag auf der Anlage traf ich ein Paar beim Aufstellen der Fahrzeuge. Er mit einer Dampflokomotive, sie mit einer Elektrolok, beide kamen gerade von einem sechswöchigem Sardinienurlaub; schon toll. Sie fuhren nicht unbedingt getrennt, sondern abwechselnd mal mit Dampf mal mit Strom. Dann die Gruppe aus Luxemburg (bin mir da nicht mehr so sicher, ob das Luxemburg war). Die hatten für ihre Feldbahnloren richtige echte Eisenerzbrocken mitgebracht; insgesamt rund 600 kg, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich hatte 29 Teddybären mit; irgendwie "spinnen" die schon die Gartenbahner, jeder aber irgendwie anders. Am Abend dann das Raclette. Etwas gewöhnungsbedürftig für unsereins, aber ich hatte mit Peter ein wunderbares Gespräch. Er besuchte Bouveret schon seit über 20 Jahren und weis alles mögliche und kennt viele; nun auch mich und meinen Bärenzug. |
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Gleich neben dem Zelt der Abstellgleise befand
sich die Hebebühne zur Unterstützung beim Ausladen schwerer Schienenfahrzeuge.
Hier traf ich Markus und Andreas mit ihrer neuen Dampflokomotive. Eine fast
überdimensionierte Ausführung einer Sowohl mit Markus als auch mit Andreas sprach ich über die Entstehung der Lokomotive, da haben viele mitgearbeitet, besonders Auszubildende von Andreas. Man wollte eine wirklich große Dampflok bauen, daher auch die Wahl der Spurweite von 7 1/4 Zoll, auch wenn damit ein Betrieb auf der Anlage in Karlsruhe nicht möglich ist; aber es gibt ausreichend Fahrmöglichkeiten auch für diese Spurweite: Bouveret ist eine, in Deutschland in der näheren Umgebung von Karlsruhe z.B. in Ötisheim ist eine andere. |
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Bei einem Stopp auf der Strecke wegen des hohen Verkehrs sprach ich den Herrn an, den ich schon ein paar Mal mit seiner Kastenlok bemerkt hatte. Er fiel mir deshalb auf, weil er mehr oder minder ständig eine Kurbel am Bedienwagen betätigte und zudem etwas mehr Kohlenruß im Gesicht hatte als andere Dampflokfahrer. Gedacht hatte ich, dass die Kastenlok keine Speisewasserpumpe hätte und er deshalb immer wieder pumpen müsste. Nein, es ist keine Pumpe sondern mit der Kurbel wird ein Gebläse bedient, damit das Feuer ausreichend Luft erhält. Beim genaueren Hinsehen erkennt man auf dem Foto eine dickere Verbindung zwischen Bedienwagen und Lok: das ist der "Windkanal" fürs Feuer. Möglicherweise würde das Feuer ohne zusätzliche Luft ausgehen oder die Heizleistung könnte nicht ausreichen, um ausreichend Dampf zu erzeugen. Eine zusätzliche Mühe, aber es schien dem Herrn dennoch viel Spaß zu machen, mitzufahren. Am ersten Fahrtag habe ich auch mitbekommen, wie beim ersten Anheizen einer schweizer Dampflokomotive plötzlich Wasser aus der Rauchkammer kam. Das bedeutete ein größerer Defekt, die Lokomotive konnte keinen Meter fahren und musste zu einer entsprechenden Reparatur in die Werkstatt. Übrigens die Verkabelung von Mast zu Mast war nicht nur eine schöne Optik und Ausstattung der Gartenbahnanlage, sondern sie wurde auch richtig genutzt. Und zwar für die Beleuchtung der Anlage mittels 24-Volt-Glühlampen. Somit weitestgehend ungefährlich und dennoch nahe am Vorbild. Das gefiel mir super. |
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Da wir uns morgens jede Menge Zeit ließen und so erst nach Mittag auf die Anlage kamen, genügte meist eine Akkuladung für einen Fahrtag. Nur einmal war der Akku wegen langem Fahren leer und musste gewechselt werden. Und einmal schwächelte der Akku bereits nach der zweiten Runde, somit nach einer halben Stunde Fahrzeit, bis ich bemerkte, dass ich noch den kleinen Akku in der Lokomotive eingeschaltet hatte, welchen ich meist beim Rangieren rund um die Schiebebühne nutzte, um ggf. wegen der Enge auf den Abstellgleisen den Bedienwagen abtrennen zu können. Wegen unseres relativ späten Kommens und nicht ganz so lange auf der Anlage verbleiben sprach mich auch ein Herr an, als er mich mit den Taschen mit den Teddys zum Auto gehen sah. Er meinte, dass er mich bisher verpasst habe und ich ihm sagen solle, wann ich wieder fahren würde, weil er meinen Bärenzug unbedingt filmen und fotografieren wollte. Während wir also kaum länger als 6 Stunden auf dem Gelände waren und meist vor Sonnenuntergang wieder in unserer Ferienwohnung zurück waren, erfuhr ich später, dass z.B. Andreas bis nachts um 1 Uhr gefahren sei. Auch Wolfgang erläuterte mir einmal, er führe lieber später am Abend, wenn nicht mehr so viel Betrieb auf der Anlage sei. Und Heinz-Dieter empfahl dringend eine Nachtfahrt, wegen der Beleuchtung und der besonderen Atmosphäre (klappte ja leider nicht). Prinzipiell wäre es möglich gewesen, rund um die Uhr zu fahren, lediglich ab 22 Uhr sollte nicht mehr gehupt oder gepfiffen werden. |
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Nach einigen Tagen mit viel Betrieb auf der Anlage war deutlich zu spüren, dass die Gleise rutschiger wurden. Mit zwei Personen auf meinem Zug kam ich nur noch mit Anlauf und ungehinderter Fahrt die lange Steigung hinauf. Auch an anderen Stellen der Anlage war das Durchdrehen der Antriebsräder zu bemerken. Und nicht nur mir ging es so, sondern vielen anderen auch. Ich schaltete dann von der Funksteuerung um auf Regelung durch die Bedienelemente der Lok, saß dann auf dem ersten Waggon und stützte mich an den kritischen Streckenabschnitten auf meine kleine Lokomotive, um das Reibungsgewicht zu erhöhen. Ohne meine Frau, also mit nur einer Person als Last, kam mein Zug zwar langsamer aber doch aus eigener Kraft über die problematischen Stellen. Später wurde dann an einigen Streckenabschnitten Sand gestreut; man behalf sich eben so gut es ging. Die Funksteuerung funktionierte soweit wie gewünscht; Karlheinz, der meinen Zug einige Male fuhr, meinte allerdings, dass an bestimmten Stellen der Anlage die Fanfare sich nicht per Funk bedienen ließe. Ein Stück weiter und alles funktionierte wieder einwandfrei. Keine Ahnung weshalb, wieso und warum. |
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Immer wieder kamen neue Teilnehmer und somit neue Eisenbahnfahrzeuge auf die Anlage, einige reisten aber auch wieder ab. So wurde es auf den Abstellgleisen immer enger und voller. Jeder versuchte ein Stück Schiene zum Abstellen seiner Fahrzeuge für sich zu "gewinnen". Mit Werkzeug, Pappschilder und Ladegeräten wurden Platzhalter auf den Abstellgleisen geschaffen, damit man am Abend sein Fahrmaterial im Zelt unterbringen konnte. Ein paar ganz Schlaue brachten sogar eigene Gleise zum Abstellen der Fahrzeuge mit. Am Ringlokschuppen war dies auch nicht anders. Wolfgang und Karlheinz waren eines morgens recht sauer, denn man hatte einige Fahrzeuge von ihnen ohne Rücksprache vom Gleis genommen und in den Splitt gestellt. Leider kam es dabei auch zu Beschädigungen; wirklich ärgerlich. Zudem war der Strom an den Ladegeräten weg und so gab es zum Teil nur halbvolle Akkus. Mir passierte da glücklicherweise nichts, lediglich eine Messingleiste und eine Fensterscheibe war am Ende der Veranstaltung bei mir vom Fahrzeug abgegangen, aber das hatte ich selbst verursacht. Gerade wegen des großen Andrangs im besonderen zum Wochenende hin, habe ich erfahren, dass einzelne Teilnehmer deshalb vor diesen "heißen" Tagen abreisen. So sah ich einmal unter einer Regenplane die Schnauze eines grün lackierten deutschen Krokodils (siehe Foto links, hinter der Werkzeugkiste). Auf der Strecke sah ich es nie und am nächsten Tag war dieses schon wieder weg. Dem Besitzer war es schlicht zu voll gewesen, sodass er nur einen Tag auf dem Festival da war. |
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Apropo Krokodil, da war noch ein weiteres deutsches da, noch unlackiert und wie ich erfuhr noch nicht ganz fertig gebaut, aber gut anzusehen und fahrbereit. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, den Besitzer mal anzusprechen, ob er mir mal seine Lok vor den Bärenzug stellt, um mal ein Krokodil vor meinen Waggons zu sehen, denn das würde mir so gut gefallen, zumal die E-Lok eine Funksteuerung besaß und daher keinen Bedienwagen als solches benötigte. Aber leider traf ich den Herrn nicht mehr an. Schade. Schweizer Krokodile gab es mehrere, sowohl in 5 Zoll als auch in 7 1/4 Zoll Größe. Wunderbar. Die beiden Jungs mit dem ganz großen braunen Kroko hatten auch noch andere Lokomotiven dabei und wechselten ab und zu die Fahrzeuge. So fuhren sie auch mit zwei kleinen roten Feldbahnloks ähnlich der meinen; sie hatten eben in jeder Spur und Fahrzeuggröße ihren Spaß. Und da war eine Familie, zumindest Vater und Söhne. Gleich zwei Krokodile (grün und braun) hatten sie dabei, dazu natürlich auch mehrere Dampflokomotiven. Und der Jüngste gerade mal 6 Jahre alt durfte mit allen Lokomotiven fahren, solange er wollte. Und die Unterhaltung mit ihm war das schönste Schweizerdeutsch. So einen Vater hätte ich auch mal haben wollen. |
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Wiederholt lagen da Leute neben den Gleisen. Zum einen hatte ich den Eindruck, dass sie eine Ruhepause benötigten, zum anderen aber war es die Perspektive von unten auf die vorbeifahrenden Lokomotiven und Züge. So hatte auch ich mal den Blick am Bahndamm von schräg unten ausprobiert. Besonders bei den 7 1/4 Zoll Lokomotiven war das sehr imposant, wenn z.B. das Rhätische Kroko mit seinem Personenzug vorbeifuhr. Da stimmte dann alles. Ja, auf der Anlage in Bouveret hätte ich es noch länger ausgehalten. Fast waren die Lokführer und Lokführerinnen zu beneiden, die regelmäßig die Personenbeförderung durchführten. Mir fiel auf, dass eine Person nicht immer den selben Zug fährt, sondern dass immer wieder abgewechselt wird, sodass jeder nahezu jeden Zug führt; sicher recht interessant und abwechslungsreich. Auch Markus meinte, er würde am liebsten hier bleiben und weiter mit seiner neuen Dampflokomotive fahren. Träume sind eben erlaubt, die Realität ist eben eine andere. Dazu gehörten auch die "kleinen" Probleme, nicht nur die mit dem Abstellen der Fahrzeuge. An einem Tag fuhr meine Frau allein mit dem Schiff zur Festung Chillon und wollte natürlich wieder mit dem Schiff zurück. Mangelnde Sprachkenntnisse waren die Ursache, dass sie das letzte Schiff zurück verpasste und ich sie mit dem Auto abholen musste. Wohin nun mit dem Bärenzug? Karlheinz fand sich dann bereit, die Stunde über mit meinem Zug zu fahren; auch eine Variation, die mangelnden Abstellmöglichkeiten zu umgehen. |
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Ja, es gab auch noch Probleme an Fahrzeugen.
Das mit dem Wasser in der Rauchkammer war eines. Ein anderes hatte Mathias; er bekam mit seiner
großen Dampflok Schwierigkeiten, weil der Vorläufer wiederholt
entgleiste. Er stellte zusammen mit anderen fest, dass der Spurkranz eines
Rades einige "Macken" hatte, woher
auch immer. Die Lokomotive musste daher rückwärts vom Bahnhof Auch Heinz-Dieter hatte einen Defekt an der Virginian. Ein O-Ring bei der Dampfölversorgung musste ersetzt werden, mit einigen Helfern war das bald geschehen. Noch ein Malheur hatte ich selbst, als ein Regenschauer einsetzte und ich meinen Zug nicht rasch genug ins Trockene bringen konnte. Teddys und die offenen Waggons waren schnell im Zelt untergebracht, aber die beiden Sitzwagen und die Lok wurden sehr nass; und ich natürlich dazu. Ja, es gab öfters Regenschauer. Aber es gab immer wieder ausreichend Zeit für längere Fahrten. |
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Ungewöhnlich war auch das Zusammentreffen mit Karlheinz als solches. Während wir aus Baden-Württemberg Pfingstferien hatten, traf Karlheinz mit Sebastian am Mittwochabend in Bouveret ein. Er hatte Sebastian von der Schule abgeholt und war dann direkt hierher in die Schweiz gekommen; für die beiden Pfälzer war das der Beginn der Sommerferien. Schon seltsam das deutsche Schulsystem. Auch ungewöhnlich, dass ich eine Geldbörse bei der Benutzung des Tunnel als Abkürzung fand. Ein kurzer Blick hinein zeigte, dass da sehr vieles drin steckte. Ich gab diese dann an Personal des Vereins weiter. Am Tag danach erfuhr ich, dass der Besitzer sehr erfreut war, sein Eigentum schnell und unversehrt zurück erhalten zu haben. Ich kann dies nachvollziehen, hatte ich doch selbst schon einmal die Geldbörse verloren. Er kam sogar extra nochmals auf die Anlage, um mir als Finder ein Weinpaket zukommen zu lassen. Das wäre nicht nötig gewesen, aber es sollte wohl so sein. Als Christ ist Ehrlichkeit etwas selbstverständliches. Und da waren noch etwa 8 verschiedene kleine Lokomotiven, die alle irgendwie an meine eigene erinnerten. Einige sind hier in einer Zusammenstellung zu sehen. Bouveret war super, ein ganz besonderes Erlebnis, das für mich noch länger nachklingen wird. Rund 500 Bilder hatte ich im „Club des amis du Swiss Vapeur Park“ gemacht, etwa weitere 500 für den eigentlichen Urlaub. Eine gewisse Auswahl schmücken diese Seite und sollen die Vielfalt und Einzigartigkeit dieser Veranstaltung dokumentieren. |
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