Karlsruhe September 2011
Sachstand: September 2011

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Sommerliches Wetter während des ganzen langen Wochenendes war die ideale Voraussetzung für den Fahrtag nicht nur in Karlsruhe. Warm und trocken war es (ja der Boden sah schon regelrecht ausgedörrt aus), sodass Freiluftveranstaltungen mit vielen Besuchern rechnen durften. Auch bei den Dampflokfreunden rechnete man mit vielen Gästen; es waren dann aber so viele, dass Heinz-Dieter während des Tages noch einmal losfahren musste, zusätzliche Brezeln und Weißwürste zu besorgen, damit das spezielle Oktoberfestangebot dieses Tages auch weiterhin aktuell blieb.

Kein Roy, keine Susanne und keine Stoffkrokodile, ergo konnten sich die Teddybären auch auf dem vierachsigen Rungenwagen breit machen. So nahm ich einige mehr mit zum Fahrtag nach Karlsruhe, insgesamt 33. Ab und an hatte ich den Eindruck, dass ein Besucher versuchte die Bären im Vorbeifahren zu zählen, was sicherlich kaum möglich war. Und erneut fragte eine ganz liebe Kinderstimme, ob man da nicht einen bekommen könnte. Aber da konnte das Mädchen noch so schön lächeln und noch so süß fragen, die Teddys gingen wieder alle mit mir nach Hause.

Den defekten Fahrakku hatte ich noch nicht gegen einen neuen getauscht. So stand nur eine Autobatterie als Energiespeicher zur Verfügung und ich musste mir das Fahren etwas einteilen. Eine gewisse Zeit hatte im an meinem Bärenzug noch einen zusätzlichen Waggon mit einem darauf sitzenden Schönborner angehängt, bis an der Steigung „nichts“ mehr ging. Anschließend fuhr ich dann nochmals ein paar Runden mit dem kleinen Reserveakku, aber dann war dieser auch leer gefahren.

Ein leerer Akku ist natürlich unangenehm. So hatte eine Familie ihre Fahrzeuge aufgebaut und wollte dann los fahren, aber nichts ging. Der Verdacht fiel auf die neue Funksteuerung. Aber nachdem Mathias sich der Sache angenommen hatte, war schnell klar, dass die beiden Akkus eben leer waren. Flugs wurde ein Schnellladegerät besorgt, damit wenigstens am späteren Nachmittag noch Betrieb gemacht werden konnte.

Und noch eine technische Störung: die graue Eminenz der "DLC" konnte wegen defekter Steuerung nicht eingesetzt werden. Dieses Mal war es tatsächlich die Steuerung; sie wurde ausgebaut, verpackt und an den Lieferanten gesandt. Die Lokomotive war somit für die Personenbeförderung nicht einsatzfähig. So war man im Verein dankbar, dass Gastfahrer der Dampfbahn Aaretal in Münsingen mit ihrer Dampflokomotive hierbei aushalfen. Später wurde mit Mathias Stainz eine Doppeltraktion gebildet und zusätzliche Sitzwaggons angekuppelt. So konnte die Fahrgastnachfrage besser bedient werden.

Karlheinz mit seiner blauen Kleinlokomotive und dem verdeckten Zusatzantrieb im Batteriewagen unterstützte ebenfalls den Personenverkehr, wenn er auch die Anzahl der Mitfahrer auf den Sitzwagen wegen der geringeren Leistung seines Zugverbandes beschränken musste.

Christian stand wieder überwiegend an der Friteuse und machte Pommes für die Gäste. Seine beiden Buben hatten an diesem Tag gar nicht so den Drang mit der nun eigenen Lokomotive zu fahren. Die 5-Zoll-Stecke in Karlsruhe und die nun nicht mehr ganz super neue Lokomotive schienen ja nun hinreichend bekannt und daher für sie eher „langweilig“. Somit müsste Christian unter diesen Umständen etwas überspitzt gesehen, ständig zu anderen Anlagen fahren und/oder jeden Monat eine andere neue Lok kaufen.

Eher war es dann so, dass Christian seine Buben auffordern musste, mit ihm einige Runden zusammen auf der eigenen Lok zu fahren. Möglicherweise war aber auch dem Vierjährigen der Verkehr auf der Strecke zu umfangreich oder er hatte irgendwie „Respekt“ vor Steigung und Gefälle. Die beiden Kinder spielten lieber beim Fahrbetrieb der aufgebauten LGB-Anlage mit oder einfach nur so mit verschiedenen Eisenbahnsachen, z.B. mit der Drehscheibe die frisch gefallenen Blättern der Pappeln zusammenschieben.

Andere Kinder wurden auf die Bedienung der Steuerung einer Lokomotive eingewiesen und durften dann unter Aufsicht einige Runden fahren.

Meine Akku-Strom-Spar-Pausen führten zu einigen Gesprächen; so z.B. mit Gerd, der mit einem Waldbahnzug auf der Karlsruher Strecke fuhr. Dabei hatte er gerade so viele Fahrzeuge mitgebracht, wie sie in sein Auto passten. Wir sprachen bei einer "Durstpause" über das kommende Echtdampfhallentreffen in Karlsruhe im Januar 2012.

Er würde seine Waldbahnanlage dort vermutlich zum letzten Mal präsentieren, denn der Aufwand hierfür dies aufzubauen, wäre für ihn sehr groß. Zudem steht sein Mitstreiter Martin längerfristig für derartige Aktionen nicht mehr zur Verfügung. Schade, denn Gerd´s Waldbahn hatte ein gewisses Etwas, dass das Echtdampfhallentreffen bereicherte.

Unabhängig hiervon bliebe er beim Thema „Waldbahn“ und wird noch einen passenden Personenwaggon bauen. Seine zweite Dampflok, eine Shay, ist leider immer noch nicht fertig.

Zu dem Thema Echtdampftreffen sprach ich auch mit Manfred Ludwig von der MaLu-Bahn. Um dem Thema „Echtdampf“ aus Besuchersicht gerecht zu werden, würden natürlich Anmeldungen von Dampflokomotiven bevorzugt. Und er wünschte sich, dass diejenigen, welche sowohl Elektroloks als auch Dampflokomotiven besitzen, sich dann auch mit der Dampflokomotive anmelden sollten und die Strom betriebene Lok für diese Veranstaltung zu Hause lassen sollten. Na ja, ich selbst habe bei nur einer Lokomotive nicht diese Auswahlmöglichkeit.

In einem Gespräch mit Mathias erfuhr ich, dass seine Funksteuerung „reißend“ Absatz findet. Wiederholt hatte er bereits dort seine Steuerungen eingebaut, wo gerade aktuell die vorhandene ausgefallen war. So kam natürlich die ursprüngliche Lieferreihenfolge etwas durcheinander. Aber ich bin weiterhin mit auf seiner Lieferliste, jedoch in der Priorität weit hinten, da ich ja selbst eine gebaut habe und fahren kann; es somit keine wirkliche Eile hat.

Und dann gab es noch die Gleislücke im Bereich des Gefälles. Hier war ein Längenausgleich vorhanden, der die Gleisausdehnung von Kälte und Wärme ausgleichen sollte. Leider war durch den Fahrbetrieb der untere nicht mit dem Gleiskörper verschraubte Streckenabschnitt etwas weiter abgerutscht, sodass diese Lücke immer größer wurde. Geschätzte drei Zentimeter ließ jedes darüber fahrende Fahrzeug deutlich „hoppeln“. Versuche durch kräftiges Ziehen (auch durch mehrere Personen), die Lücke zu schließen, misslangen.

Die Lokomotive „Heidi“ (die rote oben) entgleiste dann an dieser Stelle, als das Gewicht des Zuges mit seinen Passagieren die Lok mit etwas zu hoher Geschwindigkeit über diese Gleislücke schob. „Heidi“ trug davon leichtere Schäden davon, der folgende kleinere überwiegend aus Holz gebaute Lorenwagen, wurde deutlich stärker beschädigt und war nicht mehr fahrbereit. Mathias fand dann die Lösung, in dem er mit einem als Hebel verwendeten Schienenstück zwischen Untergrund und einer Schwelle, die Gleislücke wieder schließen konnte.

Ja, und dann die aufgebaute LGB-Anlage. Diese hatte an diesem Tag zwar großen Betrieb, aber auch mit den bereits gefallenen Blättern der Pappeln zu kämpfen. Die 5-Zoll-Fahrzeuge fuhren über diese Blätter einfach drüber, aber die analog gesteuerten Loks auf der 45mm-Spur blieben dann stehen, wenn der elektrische Kontakt wegen der Blätter unterbrochen wurde. Mit einem Laubgebläse wurden die Gleise abgeblasen und so wieder befahrbar gemacht. Man muss eben nur rechtzeitig vorbereitet sein.

Ein sehr schöner spätsommerlicher Fahrtag sogar mit Eisessen im Oktober war es geworden. Weit über 400 Brezeln wurden von den Aktiven gebacken und rund 35 kg Wurst wurde verzehrt, ergo mussten auch so viele Leute als Konsumenten da gewesen sein. Nicht nur viele Besucher waren da, sondern auch Gastfahrer von anderen Eisenbahn-Vereinen wie die aus Bad Schönborn, Rossdorf, Friedrichsruhe und von der Dampfbahn Aaretal in Münsingen. Gern würde ich auch hier und dort mal ein paar Runden mit dem Bärenzug drehen; man besucht sich eben gegenseitig. Und wenn nicht dieses Jahr, dann eben im kommenden.

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