Karlsruhe Laternenfest 2012 (Nachtfahrt am Samstag)
Sachstand: September 2012

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Seit dem letzten Fahrtag, die Nachtfahrt bei den Eisenbahnfreunden in Bad Schönborn, hatte mein Batteriewagen zur E22 eine Achse mit loser Radscheibe (daher die vielen Entgleisungen dort). Damit ich überhaupt die neue Lokomotive zum Fahrtag in Karlsruhe einsetzen konnte, tauschte ich die betreffende Achse mit einer Achse aus dem zweiten Sitzwagen und verabredete mit Roy, dass er nach Karlsruhe eine neue Achse zum Tauschen mitbringen würde. Sowohl Roy als auch ich waren recht früh in Karlsruhe zum Laternenfest da, um einerseits den Sitzwagen mit einer neuen Achse auszustatten und andererseits den Vereinskameraden bei den Vorbereitungen zum Fahrtag ein wenig zu unterstützen. Diese Arbeiten wurden dann mit einem gemeinsamen Mittagessen abgerundet. Das war eine schöne Gemeinschaft.

Roy selbst hatte keinen fahrbereiten Zug mitgebracht, sondern drei seiner Modellwaggons, welche er an meinen Zug hinzufügte. Darunter auch der braune Schüttwaggon, welcher nach mehrjähriger Bauphase nun erstmals auf einer 5-Zoll-Strecke stand. Ganz fertig war dieser Wagen immer noch nicht, es fehlten einige Details (Mechanismus zum Bewegen der Klappen, Bremskurbel) und vor allem an einer Seite ein Zugharken. Dieser Waggon musste somit der letzte im Zugverband sein. Weil mit beginnender Dämmerung am Zugende ein Zugschluss erforderlich war, wurden Roys Waggons dann wieder separat abgestellt, damit meine in den Sitzwagen eingebaute Schlussbeleuchtung auch wirklich das Ende des Zuges markierte.

Wir waren also recht früh am Mittag da und hatten Zeit genug, den Bärenzug aufs Gleis zu stellen. Beim Einsetzen der Bären waren mal wieder zwei von Susanne „eingeschmuggelten“ Teddys erstmalig mit dabei: „Winnetou“ und „Old Shatterhand“, der rote und der grüne Bär.

Kaum war der Bärenzug soweit fahrbereit, als ein kurzer Regenschauer begann. Rasch wurden die Fahrzeuge abgedeckt, damit insbesondere die Stofftiere trocken blieben. Wirklich nur kurz war dieser Regen, der restliche Fahrtag war dann trocken, wenn auch ständig bewölkt. Wegen der geschlossenen Wolkendecke verzichtete ich auf einen Hut an diesem Tag und wunderte mich dann am Abend, dass ich doch etwas Sonnenbrand im Gesicht hatte.

So ganz gleich konnte der Fahrbetrieb nicht aufgenommen werden, denn erstens wurde auf der Strecke noch gearbeitet (ein Gerüst stand auf den Schienen) und zum zweiten stellte ich fest, dass ich die veränderte Einbauposition der Antenne für die Funksteuerung zu hoch platziert hatte und der Wagendeckel nicht aufgesetzt werden konnte. Im Werkstattwagen fand ich Mittel, eine entsprechende Kerbe in die betreffende Holzstrebe einzufügen, damit der Deckel wieder passte.
Und noch eine Unzulänglichkeit war zu beseitigen. Meine neu installierte Kompressorfanfare funktionierte anfangs nicht. Zunächst dachte ich, dass das Relais defekt sei, dann stellte ich einen falschen Anschluss fest. Auch hier fand ich die Mittel zur Korrektur im Werkstattwagen, und nun tutete es tüchtig, so wie es sollte. Mein Bedienwagen für die E22 ist nun voll ausgestattet und entsprechend eng geht es in diesem Sitzwagen zu. Den meisten Platz benötigen die beiden Fahrakkus, daneben ist die Technik. Die Funksteuerung ermöglicht neben der Motorsteuerung die dauerhafte Beleuchtung der Lokomotivlampen und der Unterbodenbeleuchtung, sowie das kurzzeitige Betätigen von Hupe und Fanfare.

Meine kleine grüne alte Lok hatte ich wieder mitgenommen, denn theoretisch könnte ich dann zwei Züge bilden. So hatte ich die Idee, dass die kleine Lok Roys Modellwagen führen sollte. Roy sollte diesen Zug ohne eigenen Sitz- und Bedienwagen vom Bärenzug aus steuern. Nach nur einer halben Runde rief Roy, dass die Lok nicht mehr nachkommt und die Lichter der Beleuchtung flackern würden. Die Spannungsanzeige machte dann deutlich, dass die in die Lokomotive eingesetzte Batterie leer war. Der Zug wurde zusätzlich an den Bärenzug angehängt und abgeschleppt; die kleine Lok dann wieder abgestellt und Roy packte seine Waggons wieder in die Transportkisten und zurück ins Auto. Schade, dass diese Betriebsvariante wegen der fehlerhaften Batterie nicht klappte. Da hatte ich schlicht vergessen, den Akku zu laden.

Ein kleines Problem trat dann noch mit der Unterbodenbeleuchtung auf. Sie funktionierte zwar, allerdings konnte der letzte Wagen des Zuges in der Beleuchtung nicht integriert werden. Bisher war dies nämlich der erste Waggon im Zugverband, von hier aus wurde die Unterbodenbeleuchtung geschaltet und der Sitzwagen hatte daher auch keinen Anschlussstecker an einen davor eingestellten Waggon. Dieser Stecker wird natürlich noch nachgerüstet.

Und noch eine Unzulänglichkeit war festzustellen, allerdings fiel mir dies erst während der Dunkelheit auf. Hupte ich, so wurden die Lampen der Lokomotivbeleuchtung deutlich dunkler. Offensichtlich ist die Spannungsversorgung der Funkfernsteuerung nicht so üppig dimensioniert, dass die Hupe direkt am Funktionsausgang geschaltet werden kann (auch wenn es trotzdem hupte). Hier wird zukünftig genauso wie bei der Kompressorfanfare ein Zwischenrelais eingesetzt.

Aber nicht nur ich hatte Probleme. Wolfgang hatte für seinen Berliner Triebwagen eine mittlere Antriebs- und Technikeinheit gebaut, damit die eigentlichen Triebfahrzeuge vollständig freie Innenräume hatten. Durch die Fenster war nun der Blick frei auf eine schöne Inneneinrichtung, wenn auch noch die vielen Sitzbänke leere waren. Besonders, als es dunkel wurde, sah dies wunderbar aus, weil die Innenräume zusätzlich beleuchtet waren. Doch plötzlich wurde der komplette Zug vom Gleis genommen und zur Seite gestellt. Ich erfuhr, dass ein Schaden am Antriebsritzel vorlag und der Triebwagen nicht mehr fahren konnte; Schade, denn von dem beleuchteten Zug hätte ich gerne noch Fotos gemacht.

Auch diese hübsche Dampflokomotive hatte anfangs Schwierigkeiten. Im Prinzip war sie nach langer Standzeit (bisher ausschließlich ein Ausstellungsstück) erstmalig in Betrieb. Ihr jetziger neuer Besitzer konnte sie aus einem Dornröschenschlaf aufs Gleis bringen und unter Dampf setzen. Leider war die Achsspeisepumpe falsch montiert, sodass kein Wasser in den Kessel kam. Nach fachmännischer Unterstützung war jetzt alles in Ordnung und die Dampflokomotive muss nur noch eingefahren und für einen guten Fahrbetrieb optimal eingestellt werden.

Das Fahren im Dämmerlicht und besonders im Dunkeln erforderte deutlich mehr Aufmerksamkeit trotz der Beleuchtung mit Fackeln und einigen hundert bunten Teelichtern. Es war schwierig einzusehen, was sich vor einem auf der Strecke und auch neben dem Gleis befand. Spitzenbeleuchtung und Zugschluss waren daher zwingen erforderlich. Und dennoch gab es einen größeren Unfall, der möglicherweise bei Tageslicht nicht passiert wäre.
Ein Gastfahrer war mit zwei ähnlichen Fahrzeugen auf der Stecke: zwei kleinen Zweiweg-Unimogs, welche entsprechende Bedien- und Sitzwagen besaßen. Ich vermute, dass man mit beiden Einheiten zugleich über die elektronisch gesteuerte Einfahrtsweiche zu den Abstellgleisen abzweigen wollte. Da jedoch über einen Gleiskontakt die Weiche wieder zurückgestellt wurde, durfte die erste Einheit nicht soweit vorfahren, damit das zweite Fahrzeug sofort folgen konnte. So wurde das führende Fahrzeug wiederholt vor und zurück gesetzt, um dem zweiten Unimog die Überfahrt über die Weiche gleichzeitig zu ermöglichen. Dabei wurde das erste Fahrzeug nicht vom Sitzwagen aus bedient, sondern von der Seite her und dann (meine Vermutung) mit der „falschen“ Hand. Statt vorwärts drehte man den Regler auf rückwärts, korrigierte dies dann stärker wieder nach vorn. Das war dann wieder zu stark und der Regler wurde noch heftiger nach rückwärts gedreht. Nun beschleunigte diese erste Einheit besonders ruckhaft nach hinten und die bedienende Hand war weg vom Reglerknopf. Der erste Unimog-Zug knallte darauf hin auf den dahinter stehenden zweiten und schob diesen noch mit großer Kraft auf den folgenden Zug von Karlheinz und schob diesen weiter rückwärts. Gisela bediente gerade die Polly und konnte alle Fahrzeuge zum Stehen bringen, bevor diese auf meinen Bärenzug geschoben worden wären. An der Polly ist nach erster Inaugenscheinnahme offensichtlich kein Schaden entstanden, aber der kleine Unimog dazwischen wurde mehr oder minder „zerbröselt“.

Auch die LGB wurde wieder mit zwei Fahrkreisen aufgebaut. Dieses Mal wollte mal jedoch genau notieren, wie der Gleisaufbau erfolgte, damit man beim nächsten Mal auf diese Notizen zurückgreifen könnte, welches Gleis wo eingebaut wurde. Somit würde der Wiederaufbau zukünftig rationeller und schneller geschehen als bisher. Mit dabei das nagelneue Modell der österreichischen 1020, eine Variante der E94 (leider kein Foto). Wie ich erfuhr, ein limitiertes Modell, eigentlich ausschließlich für den österreichischen Markt. Unser LGB-Freund wollte jedoch das Modell unbedingt haben und ließ sich dieses vom Ausland senden.

Zusammengefasstes:

Roy hatte verwandtschaftlichen Besuch auf der Anlage der Karlsruher. Ein beruflicher Termin ließ sich so auch mit diesem Hobby verknüpfen.

Erneut war Mathias Funksteuerung positiv aufgefallen. Wolfgang sucht noch eine Steuerung für ein Fahrzeug. Ich stellte den Kontakt zwischen Mathias und Wolfgang her.

Wieder hatten wir Besuch von der Miniaturdampfbahn Hohenlohe, dieses Mal neben der „Jagstzell“ auch noch mit einem Modell einer Diesellokomotive.

Ursprünglich sollte eine Dampflokomotive der UEF unseren Fahrtag auf den Gleisen der Deutschen Bahn besuchen; leider klappte dies nicht.

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