Rossdorf Oktober 2012
Sachstand: November 2012

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Rossdorf 10/2012 | Messe KA 12/12

Höchstwahrscheinlich war dies der letzte Fahrtag des Bärenzuges für das Jahr 2012. 35 Teddys (ich hatte nicht so viele kleine dabei) nutzen noch einmal das spätsommerliche sonnige Wetter mit mir. Da auch der Beifahrerplatz für die Teddytaschen genutzt werden konnte, weil sonst kein "Zweibeiner" mit dabei war, bekam ich alle Eisenbahnfahrzeuge im Auto unter und hatte sogar den ehemaligen vierachsigen Bedienwagen von Ernst mitnehmen können. Zusammen mit dem dicken Sitzposter ist dieser Sitzwagen recht komfortabel, zumindest spürt man recht deutlich den Unterschied zu meinen zweiachsigen Sitzwagen. Besonders vorteilhaft ist bei Ernst Sitzwagen, dass ganz bequem zwei Erwachsene sitzen können; auf meinen Zweiachsern sind zwar ebenfalls zwei Fußstützen vorhanden, aber zwei Personen sitzen dann doch recht eng.

Meine „alte“ kleine Lok wurde mit einem Zweiachser fahrfertig aufgestellt, damit ggf. jemand kurzfristig ein paar Runden hätte fahren können; hierdurch hatte der Bärenzug eben einen seiner Wagen weniger, dafür aber den ehemaligen Vierachser von Ernst zusätzlich. Kurz vor Ende des Fahrtages fuhr ich selbst einige Runden mit der kleinen Lok, denn sie soll nach wie vor eingesetzt und benutzt werden und spürte dann den Komfortunterschied gegenüber dem Vierachser deutlich. Dennoch macht auch das Fahren auf meinen Zweiachser nach wie vor großen Spaß.

Ernst war mit großer Familienbegleitung gekommen. Zum Fahren hatte er einen großen Sitzwagen mit eingebautem Antrieb und Technik und seine beiden Köf-Modelle mitgebracht. Die beiden kleinen Loks standen schon länger in der Werkstatt fertig gebaut, aber nun waren sie zum ersten Mal auf der Anlage. Bereits nach einer kurzen Wegstrecke entgleisten die beiden kleinen Lokomotiven, denn sie waren offensichtlich zu leicht und konnten die Weichenzungen nicht aufschneiden. Die vorderste Köf stellte Ernst kurzer Hand zur Seite ins Gras und versuchte mit der zweiten dennoch zu fahren. Ernst Antriebsgedanke basiert darauf, dass die ganze Technik und der Antrieb im Bedienwagen eingebaut ist und durch das Gewicht des Fahrers gute Traktion besteht. Seine Loks sind somit alle ohne Antrieb und daher relativ leicht. Der neue Versuch mit nur einer Köf klappte dann auch nicht so gut, sodass Ernst sich entschloss, die beiden Köfs sofort nach Hause zu bringen und eine andere bereits bewährte Lokomotive zu holen, damit seine Familie, insbesondere die Enkel Eisenbahn fahren konnten.

Die BR 55, die Dampflokomotive „Gundershausen“ des Rossdorfer Eisenbahnvereins hatte ihren schwarzen Tag. Schon kurz nach dem Anheizen, noch auf dem Zufahrtsgleis aus dem Werkstattcontainer „explodierte“ die Lok. Die Luftdruckwelle war stark genug, eine Alarmanlage in der Nachbarschaft auszulösen und der junge Mann, welcher die Lok bediente, hörte die nächsten Minuten kaum noch etwas. Die Rede von einem Kesselschaden machte schnell die Runde. Letztlich war jedoch „nur“ ein wackeliges und ausgeschlagenes Gewinde eines der Speiseventile die Ursache. Der aufgebaute Druck ließ dieses Speiseventil aus dem Gewinde platzen; der eigentliche Kessel war unbeschädigt. Durch den Druckverlust musste dann sofort das Feuer gezogen werden, da kein Wasser mehr nachgefüllt werden konnte. Mit einem neuen Gewinde und einem entsprechenden Passstück dürfte die Dampflokomotive wieder in Ordnung kommen.

Zwischen drei und vier Uhr war der Andrang an Besuchern recht groß; drei eingesetzte Züge zur Personenbeförderung waren dann zeitweise etwas knapp. Wegen der schadhaften BR 55 waren nicht ausreichend zugkräftige Lokomotiven für Personen befördernde Züge vorhanden. Spontan wurde dann die mit Gas befeuerte Stehkessellokomotive „besorgt“, um wenigstens eine richtige Dampflokomotive in der Personenbeförderung zu haben. Aber auch diese hatte ein kleines Problem mit der Gaszufuhr und war an diesem Tag etwas anspruchsvoller zu fahren als sonst. Zweimal wurde die Gasflasche gewechselt, um über den Fahrtag ausreichend Dampf erzeugen zu können. Die Kosten für das nötige Gas dürften demnach dann auch nicht günstiger sein, als die Kosten für eine entsprechend mit Kohle beheizte Dampflokomotive, nur eben etwas "sauberer" in der Bedienung.

Gespräche hatte ich mit Wolfgang, Rolf und mit Udo. Rolf hatte sein „Annchen“ mit dabei, die einzige Gast-Dampflokomotive an diesem Fahrtag. Er wusste noch nicht, dass ich die E22 von Ernst übernommen hatte und freute sich mit mir über die neue Lokomotive an der Spitze des Bärenzuges. Er interessierte sich wie Hartwig für die eingesetzte Funksteuerung, Rolf fuhr dann doch lieber seine eigene Dampflok, Hartwig drehte mit der Funksteuerung ein paar Runden mit dem Bärenzug. Für mich eine Gelegenheit wieder ein paar Fotos zu machen.

Udo war mit seiner Frau und seinen Eisenbahnsachen gekommen. Sein Modellzug sieht immer wieder einfach toll aus. Als recht viele Kinder auf eine Mitfahrtgelegenheit am Bahnsteig warteten, führte Udo mit seinem Zug einige Zeit Personentransporte durch; mehr als drei Kinder konnte er aber auf einmal nicht mitnehmen. Ein kleiner Schönheitsfehler passierte ihm dann doch noch, als er unerwartet eine Zugtrennung hatte und den letzten Tankwagen „verlor“. Das war nichts dramatisches, denn der verlorengegangene Waggon konnte rasch wieder angehängt werden. Ursache für unerwünschtes abkuppeln könnte eine recht lose Verbindung der Schraubenkupplung gewesen sein, die beim Betrieb der 5-Zoll-Modelle nicht unbedingt permanent unter Zugspannung stehen muss.

Auch wenn ich an diesem Tag wieder hundert Mal „Teddy“ gehört hatte, gab es zwei spezielle Begegnungen bezüglich „Teddy“. Eine Frau brachte mir mit ihrem Kind einen kleinen selbstgestrickten Teddybären; er war extra für mich und den Bärenzug gemacht worden und man wartete schon darauf, dass ich wieder mit dem Bärenzug nach Rossdorf käme, um ihn mir zu übergeben. Ich bedankte mich für den neuen Fahrgast und setzte diesen ganz vorne in den ersten Waggon zu „Winnetou“.

Beim Einräumen der Bären und der Fahrzeuge ins Auto wurde ich von einem Gast angesprochen, dass beim Glascontainer des Lebensmittelmarktes in der Nähe zwei Bären liegen würden; er würde diese mir gerne holen. Er sprach schlecht Deutsch und es dauerte eine Weile, bis ich verstand was er wirklich meinte. Kaum 10 Minuten später brachte er zwei große Teddys. Im Gespräch mit Vereinsmitgliedern aus Rossdorf vereinbarten wir, dass diese beiden in Rossdorf verbleibe würden, ob nicht ggf. diese beiden Stofftiere verloren gegangen seien und an einem anderen Veranstaltungstag wieder „gefunden“ werden könnten. Ansonsten würden die beiden zukünftig auf dem Bahnsteig auf die Kinder aufpassen.

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