Friedrichshafen 2019
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Das Echtdampfhallentreffen im Rahmen der Faszination Modellbau in Friedrichshafen besuchte ich zusammen mit meiner Frau und meiner Tochter. Die Anmeldebestätigung kam etwas später; wir hatten jedoch bereits kurz nach dem Absenden der Anmeldung ein Hotelzimmer gebucht, sodass wir nicht mehr von einem „ausgebucht“ betroffen waren, wie ein befreundeter Eisenbahnkollege, der erst nach der Anmeldebestätigung auf Zimmersuche gegangen war. Wir reisten bereits am Donnerstag an, um ohne Hektik den Bärenzug aufs Gleis zu stellen.

Neu war in diesem Zusammenhang, dass ich für den Bärenzug kein reserviertes Gleis hatte, sondern lediglich einen festen Stellplatz für die Lokomotive. Für die Waggons belegte ich dann ein zunächst freies Gleis, welches ich sogar noch um ein kurzes Gleisstück ergänzte, damit der ganze Zug darauf abgestellt werden konnte. Zum Laden der Akkus stellte ich die E94 mit Bedienwagen über Nacht korrekt auf dem Gleis der Schiebebühne ab, um dort den Stromanschluss nutzen zu können. Auch wenn es zusätzlich Arbeit bereitete, die 73 Teddys kamen jede Nacht zurück in die Taschen und wurden erst am nächsten Morgen wieder in die Waggons gesetzt. Durch die Trennung von Lok und Waggons hatte ich die E94 falschherum an der Schiebebühne aufgegleist. Durch eine Fahrt zur Drehscheibe konnte dies schnell korrigiert werden.

Natürlich fiel mir sofort die „andere“ E94 (E94060)beim Echtdampfhallentreffen auf. Es war die „dritte“ Lokomotive aus dem Hause von Helmut Erle. Er betreute selbst seinen eigenen Messestand und hatte deshalb seine eigene E94 (E94080) nicht dabei, sonst wären alle drei Erle-Loks zusammengekommen (meine E94036). So tauschte ich mich mehrfach mit Christian, dem Besitzer der E94, aus. Seine Lokomotive ist wie die von Helmut Erle für den Personentransport ausgelegt und verfügt über 36-Volt-Antrieb und Druckluftbremse, außerdem ist das Grün der Lackierung deutlich heller. Später sah ich Helmut Erle selbst mit dieser Lok fahren, meine hatte ich ihm ebenfalls zum Fahren angeboten. Christian fuhr oft und viel mit seiner E94; ich erfuhr, dass er rund 140 km während der drei Messetage gefahren war.

An der Schiebebühne stand auf dem Abstellgleis neben mir eine noch nicht ganz fertig gestellte Lokomotive. Es war ein Modell der Borkumer Kleinbahn und fast logisch die Besitzer kamen von Borkum. Durch die notwendige Fährverbindung war ihre Anreise in einem Tag nicht möglich; auch für die Rückfahrt hatten sie eine Übernachtung eingeplant. Im Gespräch wurde immer wieder deutlich, wie schwierig es für Insulaner ist, dem 5-Zoll-Hobby nachzugehen. Denn wegen der Fährverbindung hin und zurück wäre selbst ein Besuch der Anlage in Emden an einem Tag kaum möglich.

Die BR 01 im Fotoanstrich hatte am Übergang von der Halle B1 zur Halle B2 genau an der Stelle eine Entgleisung, an der der Holzunterbau zum Schutz des Bodenbelags begann, eine Entgleisung. Vermutlich hat das vordere Drehgestell des Tenders ggf. durch eine Schauckelbewegung die Holzlatte berührt, welche die Gleise fixierte. Das Drehgestell war verdreht und blockiert und führte dazu, dass der Zug auf ganz kurzer Strecke zum Stehen kam. Das ging so schnell, dass ich als nachfolgender Zug nicht schnell genug anhalten konnte und „leicht“ auffuhr (zum Glück gibt es Puffer). Der Tender wurde abgekuppelt, angehoben und das verklemmte Drehgestell durch lösen einer Schraube wieder beweglich gemacht. Dann erst konnte das Drehgestell wieder ausgerichtet und aufgegleist werden. Dennoch gab es einen gewissen Stau auf der Strecke, aber was das Fernsehen verursachen kann, muss man auch den Teilnehmern zugestehen.

Ein TV-Team machte von der 5-Zoll-Bahn einen Beitrag, indem die Moderatorin die unmittelbar vor meinem Bärenzug fahrende Dampflokomotive anhielt, diese „enterte“ und dann selbst weiterfuhr. Nach einer Wegstrecke wurde dann interviewt, was zu einem gewissen Rückstau auf der Strecke führte. Zusätzliche Erklärungen verhinderten, dass weitergefahren werden konnte und so bekamen nach und nach viele mit, dass das Fernsehen da war und drehte. Der tatsächlich gesendete Beitragsanteil über 5-Zoll-Eisenbahn war dann rund zwei Minuten lang, der Stau dauerte deutlich länger.

Ein ständiges Problem beim Echtdampfhallentreffen waren die rutschigen Gleise. Hier hatte sich jemand etwas ganz spezielles ausgedacht und einen richtigen Schienenreinigungswagen gebaut. Das war nicht nur ein optischer Reinigungswagen sondern er hatte echte Funktion mit waagerechten und senkrechten rotierenden Reinigungsbürsten und mit Reinigungsflüssigkeit, die Öle und Fette auf der Oberkante binden und diese auch zu entfernen. Ja, es war spürbar, dass die Gleise danach weniger rutschig waren. Ich selbst spürte den geringeren „Gripp“ immer wieder. Beim Beschleunigen schleuderten die Räder deutlich, das heißt, dass die 700 Watt Antriebsleistung über die sechs Achsen mit Gefühl geregelt werden wollten und besonders beim Bremsen, wenn die Räder mehr rutschten, als dass die elektrische Bremse wirksam die Fahrt verlangsamte. Ab und zu wollte ich schon mal den Regler aufdrehen und flott fahren, vor der nächsten Kurve musste aber unbedingt wieder abgebremst werden.

Neu war eine für eine bestimmte Uhrzeit vorgesehene Lok-Präsentation. Hierbei wurden Loks bzw. Züge zur Vorbeifahrt an den Besuchern von der Hauptstrecke abgeleitet und bei der Vorbeifahrt im Rangierbereich von Klaus Wagner mit entsprechenden Details hierzu erläutert. Auch mein Bärenzug war dabei, wobei Klaus mehr auf die Teddy eingegangen war als auf die E94; diese hatte er bereits durch diejenige von Christian entsprechend vorgestellt. Robert Schneider wollte mit seiner 7 ¼-Zoll Dampflokomotive unbedingt an dieser Lok-Präsentation teilnehmen. Hierzu wurde die schwere Lok mit Tender auf ein mobiles 7 ¼ Zoll-Gleis gestellt, welches auf einem 5-Zoll-Flachwagen gelegt worden war. Diese Komposition wurde dann mit einer 5-Zoll-Dampflok zur Präsentation gefahren und vorgestellt. Das war eine super Idee und die Ausführung wirklich gelungen.

Gestaunt hatte ich über den fünfteiligen VT 11.5. Zunächst dachte ich an Eric Opitz und dass er einen zusätzlichen Zwischenwagen gebaut hätte, aber dieser TEE-Zug gehörte nach Kürnbach. Es gibt also noch einen zweiten. Wie ich erfuhr war auch dieser noch nicht ganz fertig, es fehlten Kleinteile wie z.B. Türgriffe. Auch bezüglich der Übergänge zwischen den Waggons machte sich der Besitzer Gedanken; hier ist noch keine endgültige Lösung gefunden worden, um eine durchgängige Erscheinung des Zuges zu erreichen. Aktuell war der Gedanke an Fahrradschläuche als Übergangswülste im Gespräch. Der VT 11.5 hat wie das Original die zwei äußeren Drehgestelle der Köpfe angetrieben; hierzu bestehen mehrere Kabelverbindungen durch die ganze Zugeinheit.

Schon zeitig wusste ich, dass Udo mit seiner Frau beim Echtdampfhallentreffen dabei sein würden; er rief mich am selben Tag an, als die Zusage kam, um zu erfahren, ob ich ebenfalls dabei sei. Leider hatte er seinen Stellplatz für seinen Zug in der anderen Halle wie ich; es stand direkt neben dem VT 11.5. Dennoch trafen wir uns wiederholt z.B. um gemeinsam essen zu gehen oder die anderen Messehallen zu besuchen. Zuvor hatten beide bereits eine erste Umschaurunde durch die verschiedenen Hallen gemacht und zeigten uns einige interessante Dinge.

Das war zum ersten die große Bagger- und LKW-Anlage, die im Massstab 1:12 bis 1:20 gehalten war. Hier gab es eine mit Erde modulierte Landschaft, die mit Kresse besät war und nun einen schönen Bewuchs zeigte. Die Gruppe hatte es sich zur Aufgabe gemacht, durch einen Bergabschnitt einen Einschnitt herauszuarbeiten, um hier eine neue Straße anzulegen. Also wie in echt: abgesperrtes und abgestecktes Arbeitsfeld, bei dem mehrere ferngesteuerte Bagger und zahlreiche ebenfalls funkgesteuerte LKW zusammenarbeiteten. Wie in der richtigen Welt verschwand der grüne Bewuchs (die Kresse) hier Stück für Stück. Diese Bagger und LKW sind in allen Funktionen steuerbar; an den umliegenden Verkaufsständen konnte man sich bei Interesse den Detailreichtum und die Massstäblichkeit ansehen. Die Preise für so ein Exclusivspielzeug gehen dabei recht schnell in die zig-tausende.

Und dann gab es noch ein Baggererlebnis, dieses Mal in der Größe H0, also 1:87. Auch hier konnten die kleinen Fahrzeuge per Funk mit allen Bewegungsabläufen gesteuert werden: fahren, drehen, baggern. So wurden hier entsprechend kleine LKW beladen, die dann die „Erde“ an anderer Stelle wieder abluden. „Erde“ war hier Kaffeesatz, der sich im trockenen Zustand perfekt baggern ließ. Einer dieser LKWs wurde dabei von einem „Fahrer“ gesteuert, der per Datenbrille quasi direkt in dem 1:87-LKW saß. Damit könnte man zuhause auf seiner Modelleisenbahnanlage über die Straßen fahren. Es ist fantastisch, was mit moderner Technik möglich ist.

In der Halle mit den Booten gab es ein recht großes Wasserbecken mit 400m2 Wasseroberfläche für Vorführungen der Schiffe. Durch einen Defekt an der Folie floss jedoch das gesamte Wasser aus und das Becken war leer. Ersatzweise wurden Präsentationen von Schiffen und Booten auf dem Messe-See vor dem Haupteingang angeboten.

In zwei Hallen gab es zudem Wettrennen von Modellautos und Motorrädern bzw. Flugwettbewerbe von Drohnen. Da ich diese bereits schon vor zwei Jahren kennen gelernt hatte, besuchte ich dieses Mal diese Hallen nicht.

Gestaunt habe ich vielmehr über eine H0-Anlage, bei der die Förderung und Verladung von Erz gezeigt wurde. Unter der Anlage war ein Stollen zu sehen, wo ein Förderband „Material“ in einen Behälter brachte, der dann wie in einem Aufzug nach oben gezogen wurde. Hier wurde das „Erz“ gesammelt und anschließend über ein langes Förderband zu einer Verladestation gebracht. Zwei weitere Förderbänder befüllten mehrere Waggons, die anschließend per Schiene zu einer Entladestation gefahren wurde. Dort wurden jeweils zwei Waggons komplett gedreht und somit ausgeleert. Das war sehr beeindruckend, dass dies alles so exakt funktionierte, denn die Förderbänder funktionierten richtig und das „Erz“ rieselte und fiel, wurde also richtig bewegt. Das alles war richtig gut und super gemacht.

Gefreut habe ich mich, einige Bekannte auf der Messe getroffen zu haben bzw. sie zumindest gesehen und ihnen zugewunken zu haben. Außerdem habe ich die Gelegenheit genutzt, für mein neues Gartenbahnprojekt im neuen Zuhause ein paar Gleise einzukaufen und auch wieder einen Hemmschuh für 5 Zoll zu besorgen. Damit dieser nicht wieder so leicht verloren geht, wird er ein dickes Anhängsel bekommen, das man nicht so leicht übersieht.

Das Echtdampfhallentreffen hat mir wieder sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Aus meiner Sicht waren drei Tage fast schon wieder wenig, denn man wollte ja auch die anderen Dinge der Faszination Modellbau erleben; einen vierten Tag hätte ich noch durchgehalten. Und zu einer Doppeltraktion mit Christians E94 bin ich irgendwie nicht gekommen; vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

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