Zürich Mai/Juni 2019
Sachstand: Juni 2019

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Auf diese Eisenbahnveranstaltung hatte ich mich besonders gefreut: die Eisenbahntage in Zürich beim Dampfmodellclub der Schweiz (siehe Dampfmodelclub der Schweiz DMC-CH). Schon recht früh in diesem Jahr hatte ich mich um eine Teilnahme bei den 18. Zürcher Dampfmodelltagen gekümmert. Während letztes Jahr dies nicht klappte, konnte ich dieses Jahr dabei sein. So konnte ich zwei halbe Tage (wegen An- und Rückfahrt) und zwei ganze Tage auf der Anlage in Tüffenwies genießen. Meine Frau war mit dabei; ebenso nahmen wir meine Tochter Susanne mit nach Zürich. Sie wollte vor Ort einen Besuch machen, aber auch auf der Anlage mitfahren.

Für Zürich galt es einiges zu regeln. Wir benötigten eine Unterkunft, mussten sowohl das Auto als auch den PKW-Anhänger mit einer Vignette ausstatten und schraubten die extra besorgte aber zwingend vorgeschriebene Anhängerabreißöse an die Anhängerkupplung. Zusätzlich besorgte ich mir einen „Rückwarenregelung Auskunftsblatt“ (INF. 3 Nr.B) und ließ mir beim Zoll meine Eisenbahnsachen amtlich bestätigen, damit ich bei einer möglichen Kontrolle an der Grenze einen entsprechenden Nachweis vorlegen könnte.

Mit dem Wetter hatten wir Glück, denn einige Tage zuvor regnete es noch, aber die ganze Zeit über in Zürich schien die Sonne. Das war auch gut so, denn die meisten Stellplätze auf der Anlage sind nicht oder nicht vollständig überdacht. Wir hatten Regenplanen dabei, nutzen diese jedoch nur zur nächtlichen Abdeckung.

Apropos Stellplätze, da passierte mir ein dicker Lapsus. In der Liste der vergebenen Abstellgleise fand ich meinen Namen und belegte dieses Gleis am Ende des ersten Tages. Als ich meine Fahrzeuge soweit versorgt hatte, bekam ich mit, wie sich jemand beschwerte, dass da wer auf seinem Gleis stehen würde. Irgendwie raffte ich es, dass ich es war, der auf falschem Gleis stand. Der Grund hierfür war, dass er denselben Vornamen hatte wie ich. Das für ihn reservierte Gleis hatte ich irrtümlich als das meinige angesehen. Das Missverständnis konnte geklärt werden und ich erhielt ein anderes Gleis für meinen Zug.

Zurück zu unserem Ankommen auf der Anlage an Christi Himmelfahrt, den ersten Tag der öffentlichen Veranstaltung. Und genau an diesem Tag kamen die meisten Besucher auf die Anlage. Es war wahnsinnig voll, überall standen lange Menschenschlangen an. Es war schwierig mit dem Anhänger ans Gleis zu kommen, aber man half uns so gut es ging zur Hebebühne. Bis ich meinen Zug aus dem Anhänger und alle Waggons aus ihren Transportkisten hatte gab es schon ein wenig Unmut, dass ich so lange den Platz blockierte. Aber wir kannten uns ja nicht aus und hatten uns erst durchzufragen.

Und dann der große Moment, dass der Bärenzug (zugegebener Maßen zunächst noch ohne Teddys) fahren sollte. Funksteuerung eingeschaltet, Lokomotive eingeschaltet, aber nichts passierte. Dann fiel es mir ein, dass ich beim letzten Fahrtag in Karlsruhe eine fremde Funksteuerung verwendet hatte und somit der Empfänger meine eigene Funksteuerung nicht mehr kannte. Die Prozedur der Bindung von Sender und Empfänger war mir im Moment nicht mehr bewusst und so entschied ich mich, die bewährte E22 aus dem Anhänger zu holen und mit dieser Lok zu fahren. Also nochmals die Transportkisten auspacken und die zweite Lok auf das Gleis stellen. Dies dauerte erneut eine längere Zeit, da im Prinzip alle Kisten erst ausgeräumt werden mussten, um an die E22 im PKW-Anhänger zu kommen. Ja, es war chaotisch, aber letztlich hatte ich einen fahrbereiten Zug auf der Anlage stehen.

Nein, fahren durfte ich zunächst noch nicht, denn der Verein schrieb vor, dass alle Achsen eines Zuges über eine Prüflehre fahren mussten, damit Gleise und Weichen nicht durch nicht normgerechte Achsen bzw. Räder beschädigt werden. Ich staunte nicht schlecht, dass drei Vierachser in meinem Zug diese Prüfung nicht bestanden und aus dem Zug herausgenommen werden mussten. Ich war immer der Ansicht, ich hätte ausschließlich normgerechte Achsen. Der Bärenzug hatte damit nur noch sieben Waggons. In erster Konsequenz blieben die Teddys in diesen drei Wagen leider auf dem Abstellgleis stehen, später aber wurde nochmals zusammengerückt, damit alle 65 Bären doch noch mitfahren konnten. Neu für mich waren die zahlreichen Bärli-Rufe.

Und dann konnte immer noch nicht gefahren werden, denn wir Neulinge erhielten eine sehr umfangreiche Einweisung in die Anlage inklusive einer Rundfahrt über die Strecke (vor Öffnung der Strecke für das Publikum) mit zahlreichen Stopps an erklärungsrelevanten Streckenpunkten. Dann aber konnte mit dem eigenen Zug gefahren werden, es galt jedoch bei der Bahnhofsausfahrt zu warten, bis der Fahrdienstleiter das Signal auf „freie Fahrt“ stellte, wobei die Personenbeförderung natürlich vorrangig bedient wurde.

Irgendwie wurmte es mich, dass die E94 nicht einsatzbereit war. Natürlich erinnerte ich mich im Groben wie der Ablauf mit der Bindung von Sender und Empfänger war, aber genau wusste ich es nicht mehr und Unterlagen hierzu hatte ich nicht mitgenommen. Außerdem stellte ich fest, dass die Taste am Sender für die Bindungsfunktion nicht betätigt werden konnte. Dieses Problem musste zuerst gelöst werde. Ich zerlegte die Funksteuerung soweit, dass ich den „Plastiknippel“ dieser Taste von innen erreichen konnte, borgte mir in der Werkstatt ein kleines Sägeblatt und sägte ganz vorsichtig dieses Plastikteil komplett durch. Anschließen konnte dieser Nippel mit Kraft und Gewalt herausgedrückt werden; er war regelrecht angeklebt gewesen. Nachdem nun der eigentliche Schalter wieder zugänglich war, konnte mit einem Stift leicht der Schalter durch die Öffnung betätigt werden und nach ein paarmal probieren verstanden sich Sender und Empfänger wieder: die E94 konnte wieder den Bärenzug übernehmen.

Trotz der vorgenommenen Überprüfung der Achsen hatte ich zwei größere Entgleisungen. Auf der Talstrecke rumpelte es plötzlich recht heftig und als der Zug zum Stehen gekommen war, waren vier Waggons verunglückt und zahlreiche Teddys aus den umgekippten Wagen gefallen. Ein Ausweichgleis in der Nähe ermöglichte es, den Zug Stück für Stück wieder auf das Gleis zu bringen und den Betrieb dennoch nicht allzusehr zu beeinträchtigen. Eine konkrete Ursache für die Entgleisung fand ich nicht.

Leider hatte ich dann nochmals eine große Entgleisung mit der E94 auf der wichtigsten Weiche der Anlage, welche zwischen Berg- und Tal-Strecke umschaltete. Alle Lokomotivachsen standen im Schotter und ich musste die E-Lok komplett wieder auf die Schienenprofile heben. Hierzu musste ich mich beeilen, die Strecke wieder frei zu machen, damit die Personenzüge wieder fahren konnten. Auf einer Querverbindung zur Abstellgruppe konnte ich dann wieder alles in Ordnung bringen und nachdem ich keine Schäden festgestellt hatte auch wieder weiterfahren.

Wegen der Entgleisung in Richtung Talstrecke bat ich darum trotz möglicher längerer Wartezeit nur noch die Bergstrecke befahren zu dürfen. In Folge hatte ich dann keine weitere Entgleisung mehr. Nachdem am letzten Fahrtag die Besucherzahlen geringer wurden, war die Wartezeit auf „Freie Fahrt“ auch nicht mehr so lang. Das war auch die Zeit, dass Susanne zu uns auf die Anlage in Tüffenwies kam und noch einige Zeit mit auf dem Zug fuhr, bevor wir leider begonnen mussten unsere Eisenbahnsachen wieder für die Heimfahrt zusammenzuräumen.

Sehr schön war es in Zürich, eine sehr attraktive Anlage mit zahlreichen beeindruckender Brücken. Neben dem Fahren kam auch das Miteinander und das Gespräch nicht zu kurz. Vor allem traf ich auch einige Eisenbahnfreunde von anderen deutschen Vereinen. Sie halfen und unterstützten die Zürcher, die Veranstaltung zu bewältigen, denn aus eigenen Mitgliedern allein könnten sonst nicht bis zu zehn Personenzüge bereitgestellt werden. Trotz des großen Aufwandes für diese Eisenbahnveranstaltung hatte sich dieses lange Wochenende gelohnt. Wenn es möglich ist, komme ich gerne wieder.

Noch ein paar Stichworte und Informationen:

  • der gelbe Schienentraktor ist aus LEGO-Steinen gebaut
  • zweimal stürzte eine Dampflokomotive von der erhöhten Drehscheibe herab (ohne sichtbaren Schäden)
  • die Stellplätze im Ringlokschuppen reichen zum Teil bis zu 10m tief in den Hang
  • Lothar unterstützte mit seiner E94 die Personenbeförderung
  • Thomas hatten keinen Urlaub und musste wegen Freitag nach Hause zurück (doppelte Autofahrt)
  • seine Dampflok hatte ein falsches Überdruckventil und musste mit zu niedrigem Druck fahren
  • die MAK aus Bischoffsheim fiel wegen eines Schaden an der 4QD-Steuerung aus
  • auch die E44 hatte elektrische Probleme
  • es gab zwei weibliche Dampflokführer
  • zahlreiche Fahrzeuge hatten noch eine "Hundemarke" vom Echtdampfhallentreffen in Karlsruhe
  • vor der Überfahrt einer Brücke waren links und rechts "Besen" installiert, damit die Fahrgäste die Beine nach innen nahmen um nicht an den Geländern anzustoßen
  • Zeno war mit zwei seiner Krokodilen vor Ort
  • alle Gleise sind individuell gebogen, es gibt keine abrupten Übergänge in Kurven
  • beim rückwärtigen Rangieren von der Hauptstrecke wurde mit roten Flaggen die Durchfahrt gesperrt
  • Im Ringlokschuppen stand eine Taigatrommel in Bau, hiervon werden gleich mehrere gebaut
  • die Anlage liegt in einem Naturschutzgebiet und hat deswegen Auflagen, z.B. nur einmal im Jahr eine öffentliche Veranstaltung
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